Juventus ringt Milan nieder

Von Adrian Bohrdt / Marco Heibel
Die Alte Dame ringt die Rossoneri nieder
© getty

Zum Abschluss des siebten Spieltags ringt Juventus Milan nieder. Lazio gegen Florenz endet torlos. Am Samstag schoss Totti die Roma fast im Alleingang zum 3:0-Erfolg. Der SSC Neapel führte auch ohne Higuain ein überfordertes Livorno vor.

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Juventus Turin - AC Milan 3:2 (1:1)

Tore: 0:1 Muntari (1.), 1:1 Pirlo (15.), 2:1 Giovinco (69.), 3:1 Chiellini (75.), 3:2 Muntari (90.)

Gelb-Rot: Mexes (75.)

Milan erwischte den Meister im Juventus Stadium eiskalt: Ein scharfer Pass von Antonio Nocerino landete nach 20 Sekunden beim freistehenden Sulley Muntari, der den chancenlosen Buffon per Rechtsschuss aus zehn Metern halblinker Position überwand. Juve zeigte sich vom frühen Rückstand unbeeindruckt und schnürte die Rossoneri in der Folge in deren Strafraum förmlich ein.

Nachdem sich Christian Abbiati im Milan-Tor in den Anfangsminuten bereits mehrfach auszeichnen konnte, war der Schlussmann in der 15. Minute gegen den perfekt getretenen Freistoß von Andrea Pirlo aus 22 Metern chancenlos. Nach 20 Minuten beruhigte sich das Geschehen, weil beide Seiten ihre Ordnung fanden. Auch der Boden wurde durch den starken Regen in Turin immer mehr aufgeweicht und raubte dem Spiel das Tempo.

Als auf beiden Seiten nicht mehr viel zu gehen schien, erlöste der eingewechselte Sebastian Giovinco die Fans der "alten Dame" in der 69. Minute mit dem 2:1. Der kleine Angreifer setzte Cristian Zapata auf den Hosenboden und überwand Abbiati mit einem strammen Schuss aus zentraler Position.

Der Torschütze wurde dann nach 74 Minuten von Philippe Mexes heftig gelegt, der dafür die Gelb-Rote Karte sah. Der anschließende Pirlo-Freistoß prallte an die Latte und landete bei Giorgio Chiellini, der aus 14 Metern auf 3:1 erhöhte. Muntari verkürzte in der Schlussminute aus 20 Metern noch einmal auf 3:2, mehr war für ein insgesamt zu schwaches Milan aber nicht mehr drin.

Juventus (19 Punkte) zog nach Punkten wieder mit dem Zweiten Napoli gleich und bleibt zwei Zähler hinter der Roma. Milan setzt sich mit seinen acht Zählern im Mittelfeld fest.

Lazio Rom - AC Florenz 0:0

Tore: Fehlanzeige

Ohne den verletzten Miroslav Klose wollte Lazio den Anschluss an die Spitze wieder herstellen. Nach Einer Schweigeminute vor dem Spiel für die Flüchtlingsopfer vor Lampedusa dauerte es eine Weile, bis beide Teams auf Temperatur waren. Lazio überließ der Fiorentina, die ebenfalls auf Torjäger Mario Gomez verzichten muss, zunächst das Feld und wurde vor allem durch schnelle Angriffe gefährlich.

So richtig zwingend wurde es aber nicht, dementsprechend torlos ging es in die Kabine. Ein Freistoß von Manuel Pasqual hätte die Führung für die Gäste bedeuten können, strich aber knapp über den Querbalken (47.). Danach drückte Lazio in einer ruppigen Partie (acht Gelbe Karten) auf den Siegtreffer, wechselte offensiv und warf in der Schlussphase alles nach vorn, aber es reichte nicht mehr.

Mit elf Punkten steht Lazio jetzt auf Platz sieben, einen Platz hinter Florenz (12).

Inter Mailand - AS Rom (0:3)

Tore: 0:1 Totti (17.), 0:2 Totti (40./FE), 0:3 Florenzi (44.)

Vor einem gut aufgelegten Publikum im Stadio Giuseppe Meazza trafen die beiden jeweils besten Offensiven und Defensiven der Serie A aufeinander. Tabellenführer AS Rom verlegte sich anfangs auf blitzschnelle Angriffe und wurde nach einer guten Viertelstunde belohnt: Gervinho legte vor dem Strafraum quer auf Francesco Totti, und der Altmeister ließ sich nicht lange bitten und traf flach ins linke Eck.

Die Antwort von Inter waren wütende Angriffe: Fredy Guarin traf aus 17 Metern nur den Pfosten (25.), fünf Minuten später landete ein Freistoß von Saphir Taider am Außennetz. Auf der Gegenseite schlug dann wieder Totti zu: Nach Foul von Pereira an Gervinho verwandelte die Roma-Legende den fälligen Strafstoß im linken Eck. Drei Minuten später dann der Doppelschlag: Ein Konter über Totti und Strootman landete bei Allesandro Florenzi, der aus 15 Metern zum 3:0-Pausenstand vollstreckte.

In der zweiten Hälfte nahm die Roma das Tempo aus dem Spiel und stand größtenteils sicher in der eigenen Hälfte. Kurze Aufregung gab es, als Ranocchia einen Ball aus den Händen von Keeper Morgan de Sanctis zum vermeintlichen 1:3 über die Linie drückte, aber der Treffer wurde nicht gegeben. Auf der Gegenseite vergab Gervinho frei vor Samir Handanovic das 4:0 (73.).

Zehn Minuten vor Schluss holte sich dann noch Roms Federico Balzaretti nach einer Sense gegen Alvarez die Gelb-Rote-Karte ab, ein Tor fiel aber nicht mehr. Rom baut die Tabellenführung aus, Inter bleibt weiter auf Rang vier.

SSC Neapel - AS Livorno 4:0 (2:0)

Tore: 1:0 Pandev (3.), 2:0 Inter (26.), 3:0 Callejon (54.), 4:0 Hamsik (83.)

Nach gerade einmal drei Minuten zeigte Napoli, wer Herr im eigenen Hause war. Bei einem Konter trieb Dries Mertens den Ball durchs Mittelfeld und spielte dann einen Steilpass auf Goran Pandev, der Keeper Francesco Bardi mit einem platzierten Schuss ins lange Eck keine Chance ließ.

Danach ließ es der Gastgeber eher langsam angehen, Pandev vergab aus acht Metern frei vor dem Tor (16.). Zehn Minuten später schlug man dann wieder zu - unter gütiger Mithilfe von Bardi. Der ließ einen Weitschuss von Gökhan Inler aus 25 Metern über die Fäuste ins Netz rutschen. Einen Lattenknaller von Innocent Emeghara hatte Livorno noch zu verzeichnen (42.), dann ging es in die Pause.

Die endgültige Entscheidung besorgte wenig später Neuzugang Jose Callejon, der nach Doppelpass mit Pandev aus kurzer Distanz gegen die Laufrichtung von Bardi einschob. Der unglückliche Keeper konnte gegen einen Freistoß von Mertens noch einmal zeigen, was er draufhat (67.), die Schlussphase plätscherte denn vor sich hin. Per Tempo-Gegenstoß sorgte Marek Hamsik sogar noch zum 4:0, vielleicht dann etwas zu hoch gegen einen zumindest bemühten Aufsteiger.

Der 7. Spieltag der Serie A

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