Gomez trifft bei Torfestival in Genua doppelt

Von Adrian Bohrdt / Marco Heibel
Mario Gomez bejubelt seinen ersten Saisontreffer für den AC Florenz gegen den CFC Genua
© getty

Am 2. Spieltag der Serie A gerät der CFC Genua gegen den AC Florenz unter die Räder. Auch Mario Gomez darf einnetzen und erzielt seine ersten Saisontreffer für die Fiorentina. Dem AC Mailand genügt eine durchwachsene Leistung gegen Cagliari Calcio. Dortmunds CL-Gegner Neapel gewinnt auswärts bei Chievo Verona. Juventus Turin hat Lazio Rom die nächste Lektion erteilt und eine beeindruckende Serie ausgebaut.

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CFC Genua - AC Florenz 2:5 (0:3)

Tore: 0:1 Aquilani (10.), 0:2 Rossi (14.), 0:3 Gomez (41.), 1:3 Gilardino (54.), 1:4 Rossi (55.), 2:4 Loci (60., FE), 2:5 Gomez (90.+4, FE)

Gelb-Rote Karte: Sampirisi (90.+3, Genua)

Im Stadio Luigi Ferraris stand Mario Gomez gleich in der zweiten Minute im Fokus. Bei seinem Pfostentreffer war dem 20-Millionen-Neuzugang das Abschlusspech der letzten Wochen treu. In der zehnten Minute machte es sein Mitspieler Alberto Aquilani besser: Nach einer Ecke von Borja Valero köpfte der Mittelfeldspieler aus fünf Metern unbedrängt zur Führung ein.

Der Favorit legte in Minute 14 durch Giuseppe Rossi per Volleyschuss auf Kopfballvorlage von Gomez nach. Genua kämpfte sich ins Spiel und hätte durch Alberto Gilardinos Kopfball (29.) fast den Anschluss hergestellt. In der 41. Minute feierte Gomez dann seine Torpremiere für Florenz, als er in die flache Hereingabe von Manuel Pasqual hereinsprintete und Mattia Perin aus zwei Metern überwand.

Mit dem Pausenpfiff traf Gilardino per Kopf die Latte, die 3:0-Halbzeitführung der Viola spiegelte somit nur bedingt die Kräfteverhältnisse wider. In der 54. Minute gelang Gilardino mit einem fulminanten Volley aus zehn Metern halbrechter Position schließlich der Anschluss. Im direkten Gegenzug stellte Rossi auf Zuspiel von Aquilani allerdings den alten Abstand wieder her.

Turbulent ging es weiter: In der 59. Minute hielt Marvin Compper im Strafraum Gilardino fest, beim anschließenden Strafstoß ließ Francesco Lodi Florenz-Keeper Neto keine Chance. Nach dem 2:4 verlor die Partie deutlich an Zug, Genuas Versuche wurden wieder zaghafter. In der Nachspielzeit erhielt Florenz nach einem Foul von Mario Sampirisi an Matias Fernandez ebenfalls einen Strafstoß zugesprochen. Der Übeltäter sah Gelb-Rot, den fälligen Elfmeter verwandelte Gomez sicher.

AC Milan - Cagliari Calcio 3:1 (2:1)

Tore: 1:0 Robinho (8.), 2:0 Mexes (30.), 2:1 Sau (33.), 3:1 Balotelli (62.)

Bei Mailand ersetzte Robinho den zum FC Schalke 04 gewechselten Kevin-Prince Boateng und trug sich prompt in die Torschützenliste ein. Nach flacher Hereingabe von Mario Balotelli stand der Brasilianer völlig alleingelassen am linken Pfosten und schob aus zehn Metern ein (8.). Die Rossoneri spielten anschließend zurückhaltend, sodass Cagliari nach einer halben Stunde selbst Druck aufbaute.

Der AC Milan reagierte jedoch: Philippe Mexes staubte zum 2:0 ab, als Torwart Michael Agazzi einen Balotelli-Schuss nicht festhalten konnte (30.). Die Freude in der Mailänder Innenverteidigung währte aber nur kurz: Marco Sau zog unbedrängt aus 18 Metern von halblinks ab und brachte den Ball punktgenau zum Anschlusstreffer in den rechten Winkel unter (33.). Dass einfallslose Offensivspiel hätte Balotelli fast belohnt. Sein Freistoß aus 30 Metern strich jedoch knapp am Pfosten vorbei (39.).

Nach dem Seitenwechsel konzentrierten sich drei Milan-Verteidiger auf Torschütze Sau, der jedoch Radja Nainggolan bediente. Ignazio Abate rettete in höchster Gefahr per Grätsche (50.). Der Rechtsverteidiger machte sich aber wenig später auch in der Offensive verdient. Abates Flanke verwandelte aus dem Stand zum 3:1 (62.). Cagliari hatte auch danach noch Chancen. Sau scheiterte nach Fehlpass von Cristian Zapata allein vor Torwart Christian Abbiati (74.), für Victor Ibarbo wurde der Winkel zu spitz (82.)

Juventus - Lazio Rom 4:1 (2:1)

Tore: 1:0, 2:0 Vidal (14., 26.), 2:1 Klose (28.), 3:1 Vucinic (49.), 4:1 Tevez (80.)

Gelb-Rote-Karte: Hernanes (63., Lazio)

Beide Teams spielten bei der vom Anpfiff weg mit offenem Visier. Turin-Schlussmann Gianluigi Buffon musste schon nach zwei Minuten gegen einen strammen Schuss von Hernanes aus elf Metern rettend eingreifen. Aber auch Juve drückte aufs Tempo, spielte aggressiv nach vorn und ging dadurch in Führung. Paul Pogba bediente Arturo Vidal mit einem herausragend gechippten Ball vor dem Lazio-Tor und der Chilene spitzelte den Ball abgebrüht zum 1:0 ins Netz (14.).

Die Alte Dame blieb am Drücker und legte nach - wieder war es der Ex-Leverkusener Vidal, der im richtigen Moment in die Gasse startete und einen tollen Ball von Leonardo Bonucci an Federico Marchetti vorbeilegte (25.). Lazio antwortete durch einen Abstauber von Miroslav Klose (28.), der Buffons Abpraller eiskalt zu seinem ersten Saisontreffer nutzte. Den Hausherren ging anschließend die anfängliche Dominanz etwas ab.

Antonio Conte fand wohl die richtigen Worte in der Kabine, denn der erste Angriff nach dem Seitenwechsel war erfolgreich. Erneut war es ein langer Bonucci-Ball, der das Tor einleitete. Der Innenverteidiger fand Mirko Vucinic, der den Ball mit viel Schnitt in den Kasten einschob (49.). Juve hatte spätestens nach der Gelb-Roten Karte gegen Hernanes nach Handspiel (63.) wieder alles im Griff.

Carlos Tevez gelang nach toller Kombination mit Vidal fast noch das 4:1, doch der Argentinier scheiterte aus 16 Metern an der Latte (72.). Minuten später machte es der Neuzugang besser: Mit einer Finte narrte Tevez Gegenspieler Lorik Cana, nahm Maß und traf aus 18 Metern ins linke Eck zu seinem zweiten Saisontor (79.). Juve ist damit seit Dezember 2003 ungeschlagen gegen Lazio (13 Siege, 5 Remis) und hat seit Januar 2013 kein Heimspiel in der Serie A mehr verloren.

Chievo Verona - SSC Neapel 2:4 (2:2)

Tore: 0:1 Hamsik (13.), 1:1 Paloschi (24.), 1:2 Callejon (27.), 2:2 Paloschi (40.), 2:3 Hamsik (64.), 2:4 Higuain (70.)

Die Gastgeber gaben vor gut 10.000 Zuschauern im Stadio Bentegodi in den Anfangsminuten den Ton an und kamen zu einigen Halbchancen, doch der Favorit aus Neapel ging in Führung. Die Benitez-Elf zog zeitweise das Tempo an und erzielte prompt das 1:0 durch Marek Hamsik (13.). Der Slowake schloss aus gut 20 Metern satt ab und traf ins rechte Eck.

Die Norditaliener bewiesen Moral und ließen sich durch den Rückstand nicht aus dem Konzept bringen. Alberto Paloschi vollendete eine herrliche Kombination über Perparim Hertemaj aus kurzer Distanz zum Ausgleich (24.). Doch Neapel antwortete postwendend. Jose Callejon verwertete eine Hereingabe von Gonzalo Higuain frei vor dem Tor mühelos zur neuerlichen Führung (27.).

Chievo erwies sich aber weiter als lästiger Gegner und ließ sich nicht abschütteln. Erst scheiterte Paloschi am linken Pfosten (30.), um wenig später dann mit einem Solo im Strafraum zum verdienten Ausgleich einzuschieben (40.). Im zweiten Durchgang begegneten sich beide Teams zunächst weiter auf Augenhöhe, ehe Hamsik mit einem Abstauber nach einer Fußabwehr von Christian Puggioni abermals die Führung besorgte (64.).

Kurz darauf fiel die Entscheidung, als Neapel auf zwei Tore davonzog. Higuain krönte seine gute Leistung mit seinem Treffer nach einem Abpraller. Allerdings wurde dabei ein leichtes Handspiel des Argentiniers vom Schiedsrichtergespann übersehen (70.). Napoli kam sogar dem fünften Tor nahe, das aber nicht mehr gelang.

Der 2. Spieltag der Serie A in der Übersicht