Boateng-Schmähungen: Erster Täter gesteht

SID
Die Besänftigungen des Schiedsrichters brachten nichts: Kevin-Prince Boateng verließ den Platz
© Getty

Im neuen italienischen Rassismusskandal um Kevin-Prince Boateng hat ein erster Täter gestanden, den ehemaligen Bundesligaprofi beleidigt zu haben.

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Das berichten italienische Medien. Zudem werden die Vorkommnisse beim Testspiel des AC Mailands beim Viertligisten Pro Patria aus der lombardischen Stadt Busto Arsizio wahrscheinlich ein Nachspiel vor Gericht haben.

Die Polizei leitete eine Untersuchung des Vorfalls ein und überprüft derzeit Videoaufnahmen des Spiels. Neben dem geständigen Täter seien bereits mehrere Personen vernommen worden. Unter anderem droht den Übeltätern eine fünfjährige Stadionsperre.

Vor und während des Testspiels hatten Fans des Viertligisten Boateng und weitere dunkelhäutige Milan-Spieler beleidigt. Daraufhin unterbrach Boateng in der 26. Minute das Spiel, schoss den Ball in Richtung der Zuschauer und verließ den Platz. Seine Teamkollegen folgten Boateng, das Spiel wurde anschließend abgebrochen.

Die Lega Pro, in der Italiens Dritt- und Viertligisten zusammengeschlossen sind, kündigte an, eine Zivilklage einzureichen. "Wir können derartige Angriffe nicht dulden, die die Freude am Fußball zerstören", erklärte Lega-Pro-Präsident Marco Macalli.

Kevin-Prince Boateng hat sich unterdessen für den weltweiten Zuspruch bedankt. "Danke an alle für die Unterstützung und das Verständnis. Das bedeutet mir sehr viel", twitterte der gebürtige Berliner am Freitagmittag.

Kevin-Prince Boateng im Steckbrief