Juve und Inter patzen - Cavani schießt Rom ab

Von SPOX
Sebastian Giovincos Treffer vom Punkt reicht am Ende nicht zum Sieg
© Getty

Juventus Turin verlor am 19. Spieltag der Serie A zuhause gegen Sampdoria Genua mit 1:2. Cavani schnürte einen Dreierpack beim 4:1 gegen den AS Rom. Während Milan in Siena drei Punkte holte, ging Stadtrivale Inter bei Udnese baden.

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Juventus - Sampdoria Genua 1:2 (1:0)

Tore: 1:0 Giovinco (24./Elfmeter), 1:1, 1:2 Icardi (54., 69.)

Gelb-Rote Karte: Gaetano Berardi (31.)

In der Anfangsphase zeigte Italiens bester Angriff und die beste Abwehr, warum man an der Spitze steht. Das Team von Antonio Conte kam gut uns Spiel und ging bereits in der 24. Minute durch einen Foulelfmeter in Führung. Genuas Gaetano Berardi foulte Juves Claudio Marchisio. Den anschließenden Elfmeter verwandelte Sebastian Giovinco sicher ins untere linke Toreck.

Alles sprach danach für Juves 15. Saisonsieg: Sampdorias Elfmeter-Verursacher Berardi sah in der 31. Spielminute seine zweite Gelbe Karte im Spiel und flog vom Platz. Völlig überraschend stellte der Meister anschließend das Fußballspielen ein und verpasste die Vorentscheidung.

Besser machten es im zweiten Durchgang die Gäste aus Genua: Eiskalt wurde Juventus im eigenen Stadion ausgekontert. Nenad Krsticic spielte einen schönen Steilpass auf Emmanuel Icardi, der in der 54. Spielminute mit einem flachen Distanzschuss den Ausgleich erzielte. Völlig euphorisiert vom Ausgleich traf Icardi vierzehn Minuten später von rechts aus spitzem Winkel oben rechts ins Juve-Tor.

Sampdoria verteidigte am Ende mit viel Mühe den Sieg gegen den Tabellenführer und bleibt damit seit vier Spielen gegen Juventus unbesiegt.

SSC Neapel - AS Rom 4:1 (1:0)

Tore: 1:0, 2:0, 3:0 Cavani (4., 48., 70.), 3:1 Osvaldo (72.), 4:1 Maggio (90.+1)

Rote Karte: Pjanic (74./Rom, grobes Foulspiel)

Die Roma hatte es sich gerade gemütlich gemacht in Neapel, da lagen die Hauptstädter auch schon in Rückstand. Pandev steckte den Ball vertikal durch für Cavani, der Rom-Torhüter Goicoechea aus zehn Metern Torentfernung keine Chance ließ (4.).

Napoli zog sich nach der frühen Führung zurück und lauerte auf seine Spezialität: das Konterspiel. Rom übernahm die Kontrolle, war aber in Tornähe viel zu harmlos. Totti probierte es einige Male aus der Distanz ohne Erfolg und auch bei Standards waren die Gäste nicht gefährlich.

Neapel hatte deutlich weniger Ballbesitz, aber die besseren Chancen. So scheiterte Pandev mit einem Gewaltschuss aus 25 Metern an Goicoechea.

Wie in Hälfte eins dauerte es auch nach der Pause wieder nur wenige Minuten, ehe Cavani zur Stelle war. Nach einer Flanke von links drückte der Uruguayer den Ball per Schuss aus der Drehung über die Linie.

Roms Angriffsbemühungen blieben überschaubar, Cavani schnürte dafür einen Hattrick. In der 70. Minute war er nach einer Ecke von rechts mit dem Kppf zur Stelle - Saisontreffer Nummer 16.

Nach Osvaldos Tor (72.) keimte noch einmal Hoffnung auf für Rom, doch dann rasierte Pjanic Dzemaili an der Strafraumgrenze und sah die Rote Karte. Maggio setzte in der Nachspielzeit den Schlusspunkt.

Durch den 12. Saisonsieg zog Neapel an Florenz und Inter vorbei und ist jetzt mit 37 Punkten Tabellendritter. Rom bleibt mit 32 Zählern auf Rang sechs.

AC Milan - AC Siena 2:1 (0:0)

Tore: 1:0 Krkic (67.), 2:0 Pazzini (80., Elfmeter), 2:1 Paolucci (87.)

Die Vorbereitungen der Rossoneri auf den Start ins Jahr 2013 wurden durch den Rassismus-Vorfall um Kevin-Prince Boateng überschattet: Beim Testspiel gegen den Viertligisten Pro Patria wurde der ehemalige Bundesligaspieler übel beschimpft, weshalb er nach 26 Minuten das Spielfeld verließ.

Boateng fand auf dem Platz gegen Tabellenschlusslicht AC Siena die passende Antwort und zeigte eine starke Leistung beim mühsamen 2:1-Arbeitssieg von Milan, bei dem er vor allem als Vorbereiter glänzte.

Lange sah es nach einem torlosen Unentschieden aus, doch in der 59. Minute fiel beinahe die Führung für die Hausherren: Boateng bediente Stephan El Shaarawy mit einer Flanke, doch der Stürmer köpfte den Ball aus gut fünf Metern neben das Tor.

Bojan Krkic machte es acht Minuten später besser und verwandelte eine Boateng-Flanke per Kopf zum längst überfälligen 1:0. Die Rossoneri drängten anschließend auf die Entscheidung. Diese gelang in der 80. Minute durch Giampaolo Pazzini, der Stürmer schob den Ball souverän vom Punkt unten links ein.

Am Ende geriet der Heimsieg noch einmal in Gefahr, als Michele Paolucci (87.) auf 1:2 verkürzte. Der Ehrentreffer war am Ende aber zu wenig für das Tabellenschlusslicht. Milan stoppt dagegen den weihnachtlichen Negativtrend und beruhigt die Diskussionen um Trainer Massimiliano Allegri nach der zuletzt ernüchternden 2:4-Niederlage gegen die Roma.

Udinese Calcio - Inter 3:0 (0:0)

Tore: 1:0, 3:0 Di Natale (64., 79.), 2:0 Muriel (75.)

Gelb-Rot: Juan Jesus (66.)

Unglückliche Niederlage für Inter bei Udinese! Die Nerazzurri fanden im Friaul zunächst schwer ins Spiel, Udinese agierte etwas aktiver. Doch nach 24 Minuten hätten sich die Hausherren über einen Elfmeterpfiff nicht beschweren dürfen. Domizzi traf Inters Palacio leicht im Strafraum, der Schiedsrichter zeigte Palacio jedoch den Gelben Karton.

Nur drei Minuten später hatte Udinese die Antwort parat: Di Natale schoss einen direkten Freistoß an die Latte, Keeper Handanovic konnte da nur zusehen, wie die Kugel ans Gebälk krachte. In der Folge wurde Inter stärker, kurz vor der Pause versuchte sich Gargano aus der Distanz, doch Torhüter Brkic war auf dem Posten.

Gleiches Bild auch zunächst im zweiten Durchgang: Cassano dribbelte in der 50. Minute drei Gegenspieler aus und spielte im Fünfmeterraum auf Jonathan, doch der vergab trotz freier Schussbahn kläglich.

Inter war zu diesem Zeitpunkt die klar bessere Mannschaft und vergab nur wenig später in Person von Palacio eine erneute Chance, bei der Brkic Probleme mit der Abwehr des Balles hatte. Der Inter-Stürmer war es auch, der nach toller Vorarbeit von Guarin in der 63. Minute im Strafraum versemmelte, weil er ausrutschte und so die Kugel nur gen Himmel drosch.

Doch wie aus dem Nichts kam Udinese plötzlich zur Führung: Einen starken Pass von Lazzarri verwertete Torjäger Di Natale zum zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften 1:0. Nur zwei Zeigerumdrehungen später musste Inters Juan Jesus mit Gelb-Rot unter die Dusche.

Inter hatte in Unterzahl nichts mehr entgegen zu setzen und kassierte in der 75. Minute das 0:2, nachdem Basta ein tolles Auge für Torschütze Muriel bewies und dieser eiskalt vollstreckte. Di Natale stach ein weiteres Mal zu, als er nach einem Zuspiel von Di Pasquale an Cambiasso vorbei ging und zum finalen 3:0 einschoss.

Inter ist damit seit drei Partien sieglos, Udinese seit vier Spielen ungeschlagen.

Lazio Rom - Cagliari Calcio 2:1 (0:0)

Tore: 0:1 Marco Sau (62.), 1:1 Abdoulay Konko (79.), 2:1 Antonio Candreva (86./Elfmeter)

Rote Karten: Andrea Cossu (85./Cagliari), Michael Agazzi (86./Cagliari)

Die Rollenverteilung konnte eindeutiger nicht sein: Lazio Rom, schärfster Widersacher von Meister Juventus, empfängt das abstiegsbedrohte Cagliari Calcio. Demnach hegten viele im Olimpico die Hoffnung auf ein Schützenfest. Sie sollten enttäuscht werden.

Es war einer dieser Abende, an denen wenig zusammenläuft. Die Hauptstädter mühten sich, zudem schien ihnen Fortuna nicht hold zu sein. In der 17. Minute etwa verhinderte die Latte bei Hernanes' Freistoß die Führung. Im Gegenzug rettete Federico Marchetti glänzend. Nach einem direkt vorgetragenen Angriff scheiterte Radja Naingollan am herauseilenden Torhüter, der bis zum Seitenwechsel kaum geprüft wurde.

Ganz im Gegenteil zu Cagliaris Michael Agazzi. Bei Weitschüssen von Giuseppe Biava und Hernanes rettete er, ehe er in der 38. Minute schon geschlagen war. Miroslav Klose umkurvte ihn nach tollem Steilpass, schob jedoch neben das leere Tor. In Halbzeit zwei verhinderte wieder Aluminium die Führung.

Cagliaris Dario Del Fabro fälschte eine Ecke per Kopf an den eigenen Pfosten. In der 62. stellte schließlich Marco Sau den Verlauf aus 17 Metern auf den Kopf. Doch Lazio glich in der Schlussphase durch Abdoullay Konko aus. Ein überaus umstrittener Elfmeter besorgte die Entscheidung zugunsten der Gastgeber.

Klose und Agazzi stießen im Strafraum zusammen, eigentlich ein normaler Zweikampf. Schiedsrichter Daniele Orsato sah das anders, zeigte auf den Punkt. Agazzi wurde ebenso wie Andrea Cossu (Kritik) unter die Dusche geschickt. Antonio Candreva nahm das Geschenk an und bescherte seinem Team einen schmeichelhaften Sieg. Da war das Glück zurück.

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