Italiens Serie A laufen die Tifosi aus den Stadien

SID
Der Zuschauerandrang in Italiens Serie A ist im Vergleich zu den anderen Topligen eher gering
© Getty

Italiens Serie A laufen die Zuschauer weiter auf und davon. Im Schnitt sind die Stadien der 20 Erstligisten nur zu 61 Prozent ausgelastet. Juventus Turin hingegen zeigt, wie es gehen kann.

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Italiens Serie A laufen die Zuschauer weiter davon. Im Schnitt sind die Stadien der 20 Fußball-Erstligisten nur zu 61 Prozent ausgelastet. Das berichtete die italienische Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport" und stellte fest: In England sind es 92 Prozent und in Deutschland 88 Prozent.

Zudem ist in den vergangenen vier Jahren die Zahl der Dauerkarten-Besitzer um 20,4 Prozent auf 282.233 zurückgegangen. Dafür hat sich die Zahl der Abonnenten bei den Pay-TV-Sendern um 69 Prozent erhöht.

Am vergangenen Spieltag sprengten die Serie-A-Pay-TV-Einschaltquoten erstmals die 10-Millionen-Marke. "Sky Italia" hatte erst kürzlich bekannt gegeben, mehr als fünf Millionen Abonnenten zu haben. Der neue TV-Vertrag bringt der Serie A von 2012 bis 2015 insgesamt 2,5 Milliarden Euro ein.

Juventus verkauft 10.000 Dauerkarten mehr als im Vorjahr

Der italienische Fußballverband (FIGC) will die Stadien wieder füllen und die Klubs dazu bewegen, die Tifosi mit günstigeren Preisen zu locken. Die FIGC könne den Klubs natürlich keine Preispolitik aufzwingen, man müsse jedoch alles tun, um die Fans wieder in die Stadien zu holen, sagte ein Verbandssprecher.

Besonders die alten Stadien werden für den Zuschauerschwund verantwortlich gemacht. Die 16 ältesten Erstliga-Spielstätten sind durchschnittlich 67 Jahre alt. Seit der WM 1990 in Italien wurden mit Ausnahme des neuen Turiner Stadions "Juventus Stadium" keine neuen Arenen mehr gebaut. Pläne für den Bau neuer Stadien, die nach dem Vorbild anderer europäischer Topligen in Freizeitzentren umgewandelt werden sollen, gibt es in Rom, Udine und Cagliari.

Rekordmeister Juventus Turin hatte im September mit einer großen Feier sein neues Stadion eingeweiht. 105 Millionen Euro ließ sich der norditalienische Traditionsklub die neue Arena für 41.000 Zuschauer kosten. Das Stadion begeistert die Juve-Tifosi.

Die Zahl der Dauerkartenbesitzer hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 14.290 auf 24.137 erhöht. Das bringt eine Steigerung der Netto-Einnahmen von 125 Prozent mit sich.

Bei Lazio Rom steigerten sich die Dauerkartenverkäufe von 12.868 auf 20.220, beim SSC Neapel um 31 Prozent. Udinese hat 2000 Abos mehr als im Vorjahr verkauft, Aufsteiger Novara seine verdreifacht und Cesena mit 12.114 einen neuen Rekord aufgestellt.

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