Gaucho-Knipser und der "beste Keeper Europas"

Von Christian Bernhard
Vier der dominantesten Serie-A-Spieler bisher: Palacio, Giovinco, Handanovic und Klose (v.l.)
© Getty
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Rodrigo Palacio (FC Genua):

Sechs Spiele, fünf Tore, vier Vorlagen: Solch eine Bilanz kann sich sehen lassen - und dich in die argentinische Nationalmannschaft zurückführen. Geschehen bei Rodrigo Palacio vom FC Genua, der Ende September nach dreijähriger Abstinenz von Nationalcoach Alejandro Sabella wieder einberufen wurde. "Rodrigo reibt sich für das Team auf und spielt auch eine wichtige Rolle, wenn der Gegner in Ballbesitz ist", sagt Sabella. "Aufgrund seiner Laufstärke ist er oft kaum zu decken. Deshalb trifft er so oft", sagt Genoa-Coach Alberto Malesani.

Palacio war eines der heißesten Transferobjekte des Sommers. Bis zum letzten Tag baggerte Inter den 29-Jährigen an, der damalige Coach Gian Piero Gasperini wollte Palacio unbedingt. "Ich hatte auf einen Dreier-Angriff Eto'o-Pazzini-Palacio gehofft", verriet Gasperini, der Ende September entlassen worden war, vor drei Tagen.

Palacio bleibt seiner ruhigen und zurückhaltenden Art treu: "Ich bin sehr stolz und bedanke mich sehr bei Sabella für die warmen Worte." Auch deshalb wandelt der laut "Gazzetta della Sport" notenbeste Serie-A-Stürmer in Genua auf den Spuren von Diego Milito. Sein Landsmann wurde in der ligurischen Hafenstadt zum Idol, wechselte dann zu Inter und schoss die Mailänder zum unvergesslichen Triple im Mai 2010.

German Denis (Atalanta Bergamo):

Nächster Argentinier, nächster treffsicherer Stürmer, nächster Nationalmannschafts-Zurückkehrer: Die ersten Saison-Wochen von German Denis und Palacio weisen viele Parallelen auf. Denis ist das Symbol von Atalantas Traumstart in die Saison. Der Aufsteiger aus Bergamo hat zwar "nur" fünf Zähler auf dem Konto und belegt damit Rang 15.

Gesammelt hat das Team aus Bergamo allerdings schon elf Zähler, denn sechs wurden ihm vor der Saison aufgrund der Verwicklung in den Wettskandal abgezogen. Mit elf Punkten wäre Atalanta momentan Dritter. Sportlich war der Saisonstart also erste Sahne - und Denis hat daran großen Anteil.

Der argentinische Mittelstürmer, der im Sommer auf Leihbasis von Udinese gekommen war, hat bereits vier Treffer erzielt. Drei dieser Tore bedeuteten gegen Palermo (1:0) und Lecce (2:1) insgesamt sechs Punkte. Denis ist auch außerhalb des Platzes wichtig für das Team, eine Rolle, die ihm nicht neu ist. "Er ist ein herausragender Junge, sowohl auf dem Platz, als auch in der Kabine", sagte Udinese-Trainer Guidolin.

Die Rückkehr in die Nationalmannschaft haben dem 30-Jährigen aber hauptsächlich seine Treffer beschert: Denis stand im Kader der Albiceleste für die ersten beiden WM-Qualifikations-Spiele Anfang Oktober. Im Quartier der Argentinier stand auch das Thema Atalanta auf der Agenda. "Alle waren sehr interessiert, was es mit unserem Punktabzug auf sich hat. Auch Leo Messi hat nachgefragt", erzählte Denis.

Andrea Pirlo (Juventus Turin):

Juventus führt zusammen mit Udinese die Tabelle an und stellt mit Andrea Pirlo und Claudio Marchisio die notenbeste Mittelfeldzentrale der Liga.

Pirlo ist der unumstrittene Chef bei den Bianconeri, er dirigiert das Spiel der Turiner und würzt es immer wieder mit einer Prise Unvorhersehbarkeit.

"Andrea ist ein Champion unter allen Gesichtspunkten. Er ist tagtäglich ein Vorbild für alle. Ihn mit so großer Intensität trainieren zu sehen, gibt mir als Trainer Kraft und treibt die Teamkollegen an", schwärmt Coach Antonio Conte.

Andrea Pirlo im Porträt: Ein Ufo im Juve-Dress

Ebenfalls stark in die Saison gestartet ist 300.000-Euro-Schnäppchen Andrea Barzagli. Der Ex-Wolfsburger ist der notenbeste Verteidiger der Liga und hat sich mittlerweile zum Abwehrchef der Turiner aufgeschwungen. Die Leistungssteigerung hat Barzagli auch in den Kreis der Nationalmannschaft zurückgebracht.

Rechtsverteidiger Stephan Lichtsteiner hat sich nach seinem Wechsel von Lazio auch schon perfekt integriert und avancierte in den ersten Wochen zum notenbesten Rechtsverteidiger der Liga.

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