Medien: Hector Cuper wird befragt

SID
Zum Mafia-Skandal in Italien soll jetzt auch Ex-Inter-Coach Hector Cuper befragt werden
© Getty

Der neue Skandal um Verstrickungen zwischen Mafia und Fußball in Italien schlägt weiter hohe Wellen. In den nächsten Tagen soll offenbar Hector Cuper befragt werden.

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In den nächsten Tagen wollen die ermittelnden Staatsanwälte in Neapel nach Angaben der italienischen Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport" Hector Cuper befragen. Der ehemalige Trainer von Inter Mailand soll sich offenbar zu manipulierten Spielen in der Serie A äußern.

Die Staatsanwälte ermitteln unter anderem wegen Kontakten zu Clans der Camorra, dem neapolitanischen Arm der Mafia, in Spanien und Südamerika.

Kontakten zu Trainern

Die Mafiosi hätten Kontakte mit Fußballtrainern aufgenommen, um den lokalen Wettmarkt zu beeinflussen, vermuten die Ermittler. "Sollte der Verdacht bestätigt werden, droht mehreren Fußballmeisterschaften das Ende", warnte Neapels Oberstaatsanwalt Giovandomenico Lepore.

In den vergangenen Tagen war auch der ehemalige Sportdirektor des Erstligisten FC Bologna, Stefano Pedrelli, im Zusammenhang mit drei Serie-A-Spielen der vergangenen Saison befragt worden.

Die Begegnungen waren den Ermittlern wegen eines besonders starken Wettstroms aufgefallen. Es handelt sich um die Partien Brescia Calcio- FC Bologna (3:1), FC Bologna - SSC Neapel (0:2) und um Chievo Verona - FC Bologna (2:0).

Pedrelli, der seit diesem Sommer nicht mehr Sportdirektor in Bologna ist, hat bestritten, über illegale Wetten im Zusammenhang mit seinem Ex-Klub informiert gewesen zu sein.

Acht Mafiosi festgenommen

Die Staatsanwaltschaft in Neapel hat insgesamt 150 Spiele wegen verdächtiger Wetten ins Visier genommen, die von der Camorra getätigt worden sein sollen. Im Rahmen der Operation wurden am Freitag acht Mafiosi festgenommen, darunter zwei Inhaber von Wettbüros im Raum Neapel.

Die Ermittler vermuten, dass die Camorra mehrere Spiele der unteren Ligen manipuliert hat. Nach Ansicht der Staatsanwälte könnte die Mafia auch Geld aus kriminellen Aktivitäten mit Investitionen bei legalem Wettanbietern gewaschen haben.

Im Juli hatte die Staatsanwaltschaft der norditalienischen Stadt Cremona Ermittlungen über einen ausgedehnten Wettskandal in die Wege geleitet. Bei einer landesweiten Razzia waren im Juni 16 Personen festgenommen worden.

Unter ihnen war auch der ehemalige italienische Nationalspieler Giuseppe Signori, sowie der Kapitän des Erstligisten Atalanta Bergamo, Cristiano Doni. Wegen Verwicklung in die Affäre musste Atalanta mit einem Handicap von sechs Punkten in die neue Meisterschaft starten.

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