Mourinho attackiert: "Ich bin kein Superstar"

Von SPOX
Jose Mourinho gewann mit Inter Mailand die Coppa Italia 2010
© Getty

Jose Mourinho saß am Samstagnachmittag auf der Tribüne des Berliner Olympiastadions, um den FC Bayern ganz aus der Nähe zu beobachten. Um diese Zeit hatte er in Italien mit einem scharfen Konter gegen Roma-Coach Claudio Ranieri bereits für großes Aufsehen gesorgt - wieder einmal.

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Nach dem turbulenten Coppa-Italia-Finale, das Inter am Mittwoch 1:0 gewonnen hatte, ging es nicht nur wegen der Roten Karte gegen Francesco Totti heiß her.

Am Samstag äußerte sich auch Roma-Coach Claudio Ranieri zur Partie und griff auf der Pressekonferenz vor dem Cagliari-Spiel den Inter-Coach an. "Mourinhos Angriffe sind Zeitbomben. Ich sage nur, dass es zu einfach ist, immer den Eindruck zu erwecken, von allen und jedem attackiert zu werden und darauf seine Stärke zu bauen. Er ist ein guter Trainer, aber kein Superstar."

Ranieri weiter: "Dieser Fußball gefällt mir nicht. Ich bin ganz anders als Mourinho. Mir gefällt es auf eine andere Art und Weise zu gewinnen: Mir ist Respekt wichtig und ich respektiere die anderen."

"Wenn ich einen Film zeige, lachen mich meine Spieler aus"

Mourinhos Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Auf der Inter-Homepage verkündete er: "Ich motiviere meine Spieler Tag für Tag, Trainingseinheit für Trainingseinheit. Ganz sicher aber nicht damit, den Spieler einen Film zu zeigen." Der Inter-Coach spielte damit auf den Fakt an, dass Ranieri vor dem Finale den Film "Gladiator" in der Roma-Kabine hatte laufen lassen.

"Die Spieler sind Profis, keine Kinder. Ich habe es vorgezogen, auf dem Trainingsplatz hart zu arbeiten und die Roma in all ihren Einzelheiten zu studieren. Wenn ich meiner Truppe vor einem Spiel 'Gladiator' auf DVD zeige, fangen diese an zu lachen oder rufen den Doktor", fuhr Mourinho fort.

"Ich behaupte nicht von mir, dass ich ein Superstar bin. Aber ich habe viel gearbeitet, um meine Mannschaft voranzubringen. Sicher ist es einfacher, dem Team einen Film vorzuführen, aber Ranieri hat vergessen, dass seine Spieler gestandene Spieler und keine Kinder sind", setzte der Portugiese seinen Vortrag fort.

Dann setzte Mourinho noch einen drauf: "Ich habe nie gesagt, dass ich ein Superstar bin. Als ich 2004 zu Chelsea gekommen bin und gefragt habe, wieso Ranieri weggeschickt wurde, hat mir der Klub geantwortet, dass er gewinnen wollte und mit Ranieri wäre das nie passiert. Dafür trage ich keine Schuld."

Für die nötige Brisanz im Meisterschaftsendspurt zwischen Inter und der Roma dürfte mit diesem Wortgefecht gesorgt sein.

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