Italiens Fußball sucht Wege aus der Krise

SID
Fabio Capello trainiert unter anderem Juventus Turin, AC Mailand und den AS Rom
© Getty

Bereits sechs Trainerentlassungen in dieser Serie-A-Saison, sinkende Zuschauerzahlen, Geldprobleme, Krawalle: Italiens Fußball steckt in einer Krise, vor allem die römischen Klubs.

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Die Klubtrainer werden von einer Kündigungswelle überrollt, die römischen Vereine stecken tief in der Krise, und Starcoach Fabio Capello prophezeit bereits den Niedergang: Im Land des Weltmeisters Italien herrscht Endzeit-Stimmung.

"Ich bedauere, was in Italien geschieht. Der Niedergang ist offenkundig", sagte der englische Nationaltrainer Capello beim Blick auf die Lage der Serie A.

Vor allem in der Hauptstadt liegt der Fußball am Boden. Den Traditionsklubs AS und Lazio Rom droht sogar der Abstieg. Die Roma belegt nach dem 10. Spieltag mit elf Punkten auf dem Konto den 14. Tabellenplatz, Lazio hat erst zehn Zähler gesammelt und liegt einen Rang hinter dem Lokalrivalen. "Die römischen Klubs am Rande des Abstiegs", titelte die Sporttageszeitung Corriere dello Sport bereits besorgt.

Römische Vereine auch mit Geldsorgen

Den AS drücken zudem finanzielle Probleme. Der Hauptaktionär des Klubs, die Erdölgesellschaft Italpetroli, ist hoch verschuldet. Der Gläubiger, die Großbank UniCredit, verlangt nun die Rückzahlung der Kredite. Präsidentin Rosella Sensi könnte also zum Verkauf des Klubs gezwungen werden.

Ähnlich schlecht sieht es bei Lazio aus. Seit August hat das Team kein Spiel mehr gewonnen. Der neue Trainer Davide Ballardini ist unter Beschuss geraten, die Mannschaft wird von den eigenen Fans scharf attackiert.

Ausschreitungen in Stadien

Wütende Anhänger hatten am Dienstagabend im Trainingslager Lazios ihrem Unmut über die Profis, Klubchef Claudio Lotito und Coach Ballardini lautstark Luft gemacht. Dabei wurden sogar zwei Feuerwerkskörper auf den Platz abgefeuert.

Auch am Mittwochabend kam es nach der Niederlage gegen Cagliari Calcio (0:1) zu Ausschreitungen. 200 Fans belagerten den Ausgang der VIP-Tribüne des Olympiastadions und den Mannschaftsbus. Präsident Lotito konnte nur unter Polizeischutz das Stadion verlassen.

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