Diego-Mania bei Juventus

Von Christian Bernhard
Diego (r.) hat gut lachen. Der Brasilianer traf gleich in seinem ersten Spiel für Juventus Turin
© Imago

Ex-Werder-Star Diego hat seinen ersten Auftritt für Juventus Turin beim Peace Cup mit einem Treffer gekrönt. Die Erwartungshaltung um den Brasilianer ist riesig - seine neuen Teamkollegen trauen ihm den großen Sprung zu.

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Besser konnte das Juve-Abenteuer für Diego nicht beginnen.

Im Rahmen des Peace Cups in Sevilla schnürte der Ex-Werderaner zum ersten Mal die Schuhe für die Bianconeri  - und krönte sein Debüt beim 3:0-Sieg gegen Seongnam (Südkorea) gleich mit einem Tor.

Real Madrid - Juventus Turin: SPOX tickert live (Fr., 22.25 Uhr)

"Ein perfekter Abend", sagte der 24-Jährige nach der Partie, "daswar ein besonderes Tor und hoffentlich nur das erste von vielen."

Ferrara mit Diego-Debüt zufrieden

Das hofft nicht nur Diego selbst. Auf den Schultern des quirligen Brasilianers ruhen nämlich die großen Hoffnungen der ganzen Juventus-Familie.

Sein Debüt hatte sich aufgrund muskulärer Probleme nach hinten verschoben und mit jedem Tag wurde der Rummel um ihn größer. Die italienische Presse sprach vor der Partie vom "D-Day", die Juve-Tifosi erwarteten sehnsüchtig diesen Moment.

"Obwohl er zuletzt abseits der Mannschaft trainierte, hat er ein tolles Debüt hingelegt. Er war von Anfang an im Spiel und hat auch defensiv die Räume eng gemacht, wie ich es von ihm gefordert habe", zeigte sich Trainer Ciro Ferrara zufrieden.

Juve-System kreist um Diego

Der Ex-Juve-Verteidiger, der zwei Spieltage vor Schluss der vergangenen Saison das Kommando bei den Turinern übernommen hatte, ließ mehrfach durchblicken, dass er für Diego die Spielmacherrolle in seinem 4-3-1-2-System reserviert hat.

Für Juve eine Riesen-Umstellung, standen die Bianconeri bisher für Arbeiterfußball garniert mit der individuellen Klasse seiner Superstars.

Jetzt soll Diego die Alte Dame auf ein neues spielerisches Niveau hieven - eine verantwortungsvolle und mit Sicherheit keine einfache Aufgabe.

Lob von den Teamkollegen

Der Unterstützung seiner Teamkollegen kann er sich aber sicher sein. "Diego ist ein außergewöhnlicher Spieler. Wir alle kennen seine Qualitäten und wissen, dass er uns sehr gut tun wird", sagte Verteidiger Nicola Legrottaglie nach dem 3:0-Erfolg.

Amauri hat ebenfalls nur warme Worte für seinen Landsmann: "Von Diegos Spielweise werden alle Stürmer profitieren." Gigi Buffon ist etwas vorsichtiger: "Er könnte sich zu einer besonderen Waffe für uns entwickeln. Wir müssen ihm aber helfen, damit er sich bestmöglich integrieren kann."

24,5 Millionen Euro hatte Juve für Diego nach Bremen überwiesen - kein Grund zur Panik für den Brasilianer: "Ich mache mir keine Gedanken darüber, wie viel ich gekostet habe. 30, 50 oder sechs Millionen, das ist egal. Es zählen einzig und allein die Resultate - und wir können um alle Titel mitspielen."

Diego: Keine Rivalität mit Del Piero

In den kommenden Wochen und Monaten will er auch seinen persönlichen Traum verwirklichen: "Die WM ist eines meiner großen Ziele. Um das zu erreichen, muss ich hier gute Leistungen zeigen. Darauf richtet sich meine volle Konzentration."

Die Aufregung um Diego ist so groß, dass er momentan sogar Juve-Idol Alessandro Del Piero in den Schatten stellt. Davon will Diego aber nichts wissen: "Es gibt keine Rivalität mit Alex. Er ist einer der Größten, ein besonderer Spieler. Es ist egal, wer trifft. Der Sieg zählt."

Nächstes Spiel: Real Madrid

Gewinnen, wieder einmal. Die Juve-Mentalität hat Diego also bereits voll aufgesaugt.

Jetzt muss er den Worten zusammen mit seinen Teamkollegen noch Taten folgen lassen.

Am besten gleich im Halbfinale des Peace Cup. Dort geht es am Freitag ab 22.30 Uhr gegen Real Madrid.

Diego im Steckbrief