Für Ancelotti wird's eng

Von SPOX
milan-genua-514
© Getty

Nach der zweiten Saisonpleite droht AC Mailands Trainer Carlo Ancelotti die Entlassung. Der 1:2-Auftaktniederlage gegen den FC Bologna ließ Milan am zweiten Spieltag der Serie A ein ebenso enttäuschendes 0:2 (0:1) beim FC Genua folgen. Juventus Turin gewann am Abend mit 1:0 (0:0) gegen Udinese Calcio.

Cookie-Einstellungen

Mit ihren Toren schossen Giuseppe Sculli (30.) und Diego Milito (91./Elfmeter) Milan auf den vorletzten Tabellenplatz und damit noch tiefer in die Krise.

"Mir geht es schlecht, weil wir in der Tabelle wirklich ganz mies dastehen. Ich bin aber überzeugt, dass wir das wieder hinbiegen. Trotz der vielen Spiele in den nächsten Wochen werden wir hart an uns arbeiten und die Probleme in den Begriff bekommen", sagte ein sichtlich angeschlagener Milan-Coach.

War's das für Ancelotti?

Das Spiel in Genua galt zuvor bereits als letzte Chance für Ancelotti. In der vergangenen Saison ohne Titel geblieben, stand der Trainer mächtig unter Druck. Nach der 0:2-Niederlage im Freundschaftsspiel gegen Lugano vor wenigen Tagen räumte Ancelotti bereits ein: "Ich bin wirklich k.o. gegangen."

Nun scheint er am Ende, auch wenn Vizepräsident Adriano Galliani weiter zu ihm hält. Galliani meinte nach der Pleite: "Carlo wird nicht angerührt. Er ist ein Teil von Milan."

Auch Stürmer Andrej Schewtschenko stärkte dem Trainer den Rücken: "Je enger wir zusammenrücken, desto früher werden wir aus dieser Krise herauskommen. Keiner von uns glaubt daran, dass Ancelotti entlassen wird."

Donadoni und Rijkaard gehandelt

Die Tifosi aber glauben ihm nicht. Italiens Medien stimmten schon den Abgesang an: "Milan geht unter", titelte die Internet-Ausgabe der "La Gazzetta dello Sport". Der schon oft totgesagte Ancelotti scheint endgültig vom Glück verlassen zu sein.

Als Nachfolger werden bereits Ex-Italien-Coach Roberto Donadoni und Ex-Barca-Trainer Frank Rijkaard gehandelt. Hinter vorgehaltener Hand heißt es aus Milan-Kreisen, dass nur ehemalige Milan-Spieler für das Traineramt in Frage kommen. Diese Voraussetzung würden beide erfüllen.

Ancelotti selbst gab sich nach dem Spiel in Genua kämpferisch: "Ich bin immer noch Milan-Trainer. Mein Verhältnis zu den Verantwortlichen und der Mannschaft ist so gut wie immer."

"Der Klub hat mich beruhigt und steht mir zur Seite, so ist dieser Verein eben. Was in den Zeitungen steht, interessiert mich überhaupt nicht, denn weder der Verein noch die Mannschaft haben mich in Frage gestellt", so Ancelotti.

Amauri sorgt für Juve-Sieg

In Turin kam Juventus derweil zum ersten Saisonsieg. Gegen Udinese Calcio - am Donnerstag Gegner im UEFA-Cup von Borussia Dortmund - gab es einen verdienten 1:0-Heimsieg.

Neuzugang Amauri (67.) traf für das Team von Claudio Ranieri, der seinen ersten Sturm Alessandro Del Piero/David Trezeguet für die Champions-League-Partie gegen Zenit St. Petersburg schonte und erst in der Schlussphase einwechselte.

Die beste Chance zum Ausgleich für Udine vergab Fabi Quagliarella (70.). Amauri und Pavel Nedved trafen für Turin nur den Pfosten.

Lazio bleibt vorne

Die Tabellenführung verteidigen konnte Lazio Rom. Die Laziali gewannen mit 2:0 gegen Sampdoria Genua. Die Tore erzielten Mauro Zarate (7.) und Goran Pandew (22.).

Der AC Florenz - in der Champions League bald Gegner des FC Bayern - verlor mit 1:2 beim SSC Neapel.

Inter siegt dank Quaresma

Bereits am Samstagabend fuhr Meister Inter Mailand den ersten Dreier der Saison ein.

Die Nerazzurri setzten sich vor heimischem Publikum mit 2:1 gegen Catania Calcio durch. Beide Inter-Treffer resultierten aus Eigentoren. Giuseppe Mascara (43.) und Cristian Terlizzi (48.) trafen jeweils ins eigene Tor.

Inter-Neuzugang Ricardo Quaresma (im Bild) feierte ein überzeugendes Debüt, der erste Treffer resultierte aus einem abgefälschten Schuss des Portugiesen. Beim zweiten Tor lenkte Terlizzi einen Einwurf von Maicon unhaltbar ins eigene Gehäuse.

Die Sizilianer waren im San-Siro-Stadion sogar durch Gianvito Plasmati (42.) vollkommen überraschend in Führung gegangen. Die Mailänder spielten die gesamte zweite Hälfte in Unterzahl, da Sulley Muntari nach einem brutalen Foulspiel kurz vor dem Pausenpfiff mit Rot vom Platz flog.

AS Rom verliert in Palermo

Vizemeister AS Rom musste bereits am späten Nachmittag eine herbe 1:3-Pleite in Palermo hinnehmen.

Ohne den noch angeschlagenen Kapitän Francesco Totti gingen die Giallorossi zwar durch Neuzugang Julio Baptista (8.) früh in Führung, der groß aufspielende Fabrizio Miccoli drehte mit zwei Treffern (20. und 56.) die Partie zu Gunsten der Sizilianer. Den letzten Treffer steuerte Edinson Cavani (72.) bei.

Der 2. Spieltag der Serie A im Überblick