"Ganz Italien war gegen uns"

SID
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Mailand - "Finalmente!" Mit letzter Kraft hat Inter Mailand im dritten Anlauf seine 16. italienische Meisterschaft perfekt gemacht.

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Am letzten Spieltag der Serie A sicherte sich der Spitzenreiter (85 Punkte) mit einem 2:0-Sieg beim AC Parma den dritten Scudetto in Serie und machte sich damit zum 100-jährigen Vereinsjubiläum selbst das größte Geschenk.

"Ganz Italien war gegen uns, deshalb sind wir noch stolzer auf den Sieg", sagte der überglückliche Klub-Präsident Massimo Moratti. Nach Angaben des Fernsehsenders Italia 1 bestätigte er, dass Erfolgstrainer Roberto Mancini Inter auch in der kommenden Saison führen wird. "Wir sind die Besten", jubelte Mittelfeldstar Dejan Stankovic.

Vucinic lässt die Roma 54 Minuten träumen 

Verfolger AS Rom (82) blieb die Krönung der fulminanten Aufholjagd verwehrt: Nachdem die Römer in den Vorwochen zehn Punkte aufgeholt hatten und bis auf einen Punkt herangerückt waren, kamen sie bei Catania Calcio nicht über ein 1:1 hinaus.

Und dabei durften sie sich dank des frühen Tores von Mirko Vucinic (8. Minute) noch 54 Minuten lang wie die Meister fühlen. Dann aber erlöste Zlatan Ibrahimovic Inter mit seinem ersten Tor in der 62. Minute. Danach schoss der Schwede die Mailänder im Alleingang zum Titel: Nur 17 Minuten später machte Inters erfolgreichster Torjäger mit seinem 17. Saisontreffer alles klar.

Spätes Tor rettet Catania

Die Römer brachen daraufhin in Catania ein und kassierten fünf Minuten vor dem Abpfiff noch den Ausgleichstreffer durch Jorge Martinez, der den Sizilianern den umjubelten Klassenverbleib bescherte. Den Römern dagegen blieb wie im Vorjahr nur der undankbare Vize-Meistertitel.

Die Interisti versanken derweil im Freudentaumel. Als sich die Blauschwarzen beim Abpfiff in Parma auf dem Rasen in die Arme fielen und Ibrahimovic hochleben ließen, brach vor dem Stadion Tardini der Jubel aus. Tausende Inter-Fans waren mitgereist, um ihre Helden nach der Krönung direkt vor dem Stadion zu feiern.

Tausende Interisti feiern im Zentrum von Mailand

Trotz des Stadionverbots hatten es sogar rund 1000 Interisti auf die Ränge geschafft. Dort blieb es anders als vor dem Spiel, wo bei Ausschreitungen sechs Menschen verletzt wurden, friedlich. Auch in Mailand ging sofort nach Abpfiff die Party los. In Autokorsos fuhren die Fans durch die Straßen, um sich später auf dem mit wehenden Inter-Fahnen übersäten Piazza Duomo im Zentrum zu treffen.

In dieser Saison hat es die Mannschaft von Trainer Mancini allen Spöttern und Kritikern gezeigt. Vor drei Jahren war Inter der Titel durch die Disqualifikation von Juventus Turin nach dem Liga- Manipulationsskandal noch geschenkt worden.

Del Piero sichert sich Torjägerkrone 

Im vergangenen Jahr behaupteten Spötter, Inter sei nur Meister geworden, weil Juve in die zweite Liga verbannt worden war und Milan mit Strafpunkten starten musste. In dieser Saison aber hatte die Konkurrenz keine Ausflüchte: Inter rettete sich trotz des Durchhängers in den letzten Wochen als verdienter Meister ins Ziel.

Neben Inter und Rom zieht Rekordmeister Juventus mit Liga-Torschützenkönig Alessandro Del Piero (21 Tore) genauso in die Champions League ein wie der AC Florenz. Empoli, Parma und der FC Livorno steigen in die Serie B ab.

Osvaldo schockt Milan 

Während Inter feiern kann, herrscht beim Stadtrivalen Milan Katerstimmung. Die Rossoneri schlugen zwar Udinese mit 4:1, durch den 1:0-Sieg des AC Florenz beim FC Turin verpasste Milan aber den vierten Platz und damit die Qualifikation für die Champions League.

Pato, Inzaghi, Cafu und Seedorf drehten das 0:1 von Mesto, doch nach dem 1:0 der Fiorentina durch den Argentinier Osvaldo wurde es im San-Siro-Stadion auf einen Schlag totenstill.

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