Ex-BVB-Spieler Neven Subotic bei AS Saint-Etienne: Nur die Farbe ist der Unterschied

Von Christoph Franz
Neven Subotic hat mit seinem neuen Klub AS Saint-Etienne viel vor.
© getty

Seit Ende Januar spielt Neven Subotic beim AS Saint-Etienne in der Ligue 1. Besonders die Fanszene der Les Verts vergleicht er mit der des BVB. In sportlicher Hinsicht hat der 29-Jährige seinen neuen Klub zurück in die Spur gebracht.

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Der Abschied aus Dortmund fiel Neven Subotic sichtlich schwer. Schließlich spielte er fast zehn Jahre beim BVB, wurde zweimal Deutscher Meister, einmal Pokalsieger und avancierte zu einem echten Publikumsliebling.

Dass er sich in die Herzen aller Dortmunder gespielt hatte, zeigte sich nicht zuletzt bei seinem Abgang. Die Statue des Bläser-Brunnens am Alten Markt in Dortmund trug an diesem Tag das Trikot des 29-Jährigen, von den Fans kurzfristig in "Neven-Subotic-Brunnen" umgetauft.

Einen eigenen Parkplatz auf der Lindemannstraße bekam der serbische Nationalspieler schon zu Zeiten der ersten Meisterschaft mit Dortmund.

Aubameyang riet Subotic zu dem Wechsel

"In den Jahren haben wir gemeinsam vieles erlebt, gemeinsam getrauert und gemeinsam gefeiert. Diese Zeit werde ich für immer in meinem Herzen tragen", sagte Subotic bei der Verkündung des Transfers.

Um sich für den richtigen Klub zu entscheiden, sprach er unter anderem auch mit Pierre-Emerick Aubameyang, der selbst einige Jahre bei den Franzosen kickte. "Wir haben uns über Saint-Etienne ausgetauscht. Er sagte mir, dass du dich in diesem Klub wie in einer Familie fühlst. Dies hilft einem als Fußballer, sein Bestes zu geben", erklärte Subotic.

In einem Interview mit der L'Equipe sprach Subotic über eine wichtige Gemeinsamkeit der beiden Vereine: "Zwischen der Gelben Wand in Dortmund und der Grünen Wand in Saint-Etienne ist einzig die Farbe der Unterschied." Zwar ist das Stade Geoffroy-Guichard mit 42.000 Plätzen nur knapp halb so groß wie der Signal Iduna Park, an Stimmung mangelt es in Saint-Etienne jedoch nicht.

AS Saint-Etienne steckte tief im Abstiegskampf

Diese war besonders zu der Zeit von Subotics Wechsel gefordert. Nachdem St. Etienne nach neun Spieltagen mit 17 Punkten auf Platz drei der Ligue 1 stand, sprangen in den 13 darauffolgenden Spielen nur sechs Punkte heraus. Die Konsequenz: Platz 16, Abstiegsangst machte sich breit.

Doch dann streifte sich der Serbe erstmals das grüne Trikot über und prompt schlug man Caen im eigenen Stadion mit 2:1. Subotic spielte die kompletten 90 Minuten. Mit Kapitän Loic Perrin bildete er eine stabile Innenverteidigung und strahlte sofort Sicherheit aus.

"Er ist der einzige Neuzugang, der die Ligue 1 nicht kennt und ich merke, dass er sich schnell anpasst. Wir haben nur ein Training vor dem Spiel gehabt. Er ist ein kluger Spieler. Er spielte mehrere Jahre bei einem großen Klub und hat Erfahrung auf hohem Niveau", lobte Perrin seinen neuen Partner.

Neven Subotic: Vereine und Statistiken

VereinZeitraumEinsätzeToreAssists
1. FSV Mainz 0507/2007 - 06/2008354-
Borussia Dortmund07/2008 - 01/2017258185
1.FC Köln01/2017 - 06/201712--
Borussia Dortmund07/2017 - 01/20185--
AS Saint-Etienne01/2018 -82-

Subotic verbessert die Abwehrreihe

"Da wir einmal pro Woche spielen, haben wir Zeit, an den Automatismen zu arbeiten", sagte der Kapitän weiter. Und er behielt Recht. Les Verts verloren seitdem keines der folgenden sieben Spiele, spielten gegen die Europapokal-Anwärter Olympique Marseille (2:2) und Olympique Lyon (1:1) jeweils Unentschieden und verbesserten sich bis auf Rang neun. Die Formtabelle dieser letzten Partien sieht nur die Spitzenteams PSG und Monaco vor dem Team von Trainer Jean-Louis Gasset. Der Relegationsplatz ist nun neun Punkte entfernt.

Dass Subotic daran großen Anteil hat, beweist der Blick auf die Statistik: In den 22 Spielen zuvor kassierte Saint-Etienne 1,68 Gegentore pro Spiel und stellten die drittschlechteste Abwehr der Liga. Seit der Serbe in der Innenverteidigung steht, konnten die Kontrahenten im Schnitt nur noch einen Treffer gegen die Grünen erzielen.

Perfekt ist die Abwehrarbeit natürlich noch nicht. Beim vorletzten Spiel gegen Stade Rennes kassierten Subotic und Co. in den Schlussminuten den 1:1-Ausgleich. Schuld an diesem Gegentreffer hatte der Ex-Dortmunder jedoch nicht. Zuvor erzielte der kopfballstarke Innenverteidiger nach einer Ecke den Führungstreffer, sein erstes Tor für ASSE. Am vergangenen Wochenende ließ Subotic beim Heimsieg gegen Guingamp erneut das wichtige 1:0 folgen.

Subotic: "Spiel' nicht mit Angst"

Doch der Serbe will mehr. Zwar sind die Startplätze für die Europapokalwettbewerbe weit weg, dennoch will der 29-Jährige noch einige Ränge in der Tabelle gut machen.

"Ich denke es ist psychologisch wichtig nachzuschauen, wohin du gehen willst. Spiel' nicht mit Angst, sondern mit Lust und Ehrgeiz, die besten Spieler und das bestmögliche Team zu sein", sagte der Abwehrmann.

Paris und Monaco warten noch

Wer Subotic aktuell zuhört merkt, wie ehrgeizig und zielsicher er ist: "Auch wenn wir gegen Rennes nur einen Punkt geholt haben, gibt es immer noch Spiele, die die Tabelle bestimmen. Wir müssen motiviert bleiben und die Tabelle hochklettern, denn da unten gibt es nicht viel zu gewinnen!"

Noch sind acht Spieltage zu spielen und die beiden Topteams aus Paris und Monaco warten noch auf Saint-Etienne. Dann können Subotic und Perrin beweisen, ob das Abwehrbollwerk auch gegen Edinson Cavani, Kylian Mbappe und Co. standhalten kann.

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