Blanc lobt Anelka und bricht Tabu

SID
Nicolas Anelka (r.) darf auf eine zukünftige Nominierung für Frankreich hoffen
© Getty

Vor dem Prestigeduell gegen England bricht Frankreichs Nationaltrainer Laurent Blanc ein Tabu und bringt eine Rückkehr von "WM-Buhmann" Nicolas Anelka ins Gespräch.

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Nach einem Jahr voller Frust und Skandalen will Frankreichs Nationalelf zum Jahresende seinen leichten Aufwärtstrend fortsetzen. Vor dem Prestigeduell in London am Mittwoch gegen England scheinen die größten Wunden aus dem WM-Sommer bereits verheilt. Trainer Laurent Blanc brachte sogar eine Rückkehr von "WM-Buhmann" Nicolas Anelka ins Gespräch.

"Er schießt in letzter Zeit wieder viele Tore", sagte Blanc dem Fernsehsender "TV" 1 über den wiedererstarkten Anelka und brach mit seinem Lob ein Tabu. Der Coach "bedauerte", dass er den Angreifer vom FC Chelsea zum jetzigen Zeitpunkt nicht nominieren dürfe. "Deshalb stellt sich das Thema auch nicht wirklich."

Anelka beleidigt Domenech

Der 31 Jahre alte Anelka hatte in der Halbzeitpause des WM-Spiels der Franzosen gegen Mexiko (0:2) den damaligen Trainer Raymond Domenech beleidigt und wurde daraufhin für 18 Länderspiele gesperrt. Die Equipe Tricolore schied in Südafrika nach einer katastrophalen Vorstellung nach der Vorrunde aus.

Zuletzt hatten sich auch die Spieler um Kapitän Alou Diarra um Wiedergutmachung bemüht. Das Team kündigte an, die von Sponsoren gezahlten WM-Prämien für einen wohltätigen Zweck spenden zu wollen.

Domenechs Nachfolger Blanc konnte zuletzt in der EM-Qualifikation zumindest einige gute Ergebnisse liefern. Zwar gab es Anfang September die peinliche 0:1-Niederlage in Paris gegen Weißrussland, doch im Anschluss folgten Siege gegen Luxemburg (2:0) und Rumänien (2:0), sodass der Weltmeister von 1998 vor der Winterpause der Qualifikation für die EM-Endrunde in Polen und der Ukraine 2012 in der Gruppe F standesgemäß die Führung übernommen hat.

Prestigeduelle gegen England und Brasilien

Mit dem Selbstvertrauen aus den letzten Siegen hätte Blanc die Qualifikation am liebsten noch in diesem Jahr fortgesetzt. Doch damit muss er noch bis März warten. Um die Wartezeit zu überbrücken, haben die Franzosen Freundschaftsspiele mit England und im neuen Jahr gegen Brasilien vereinbart. "Das sind zwei Prestigeduelle gegen Mannschaften, an denen wir uns reiben können", sagte Blanc.

Mit England verbinden Blanc selbst gute Erinnerungen. Im September 2000 absolvierte der Abwehrstratege gegen die Briten sein 97. und letztes Länderspiel. Ein Jahr zuvor siegte der damalige Weltmeister Frankreich mit Abwehrchef Blanc in der Höhle des Löwen von Wembley mit 2:0. "Das haben die Engländer nicht vergessen. Sie werden gegen uns hochmotiviert sein", meinte der frühere Welt- und Europameister und goss vor dem Klassiker in Englands Hauptstadt noch etwas Öl ins Feuer: "Die Engländer mögen uns nicht besonders."

Der Gastgeber hat vor der Partie am Mittwoch große personelle Probleme zu beklagen. Ex-Kapitän John Terry und sein Teamkollege Ashley Cole vom FC Chelsea sowie Gabriel Agbonlahor von Aston Villa mussten Trainer Fabio Capello wegen Verletzungen absagen.

Der Italiener nominierte daraufhin Gary Cahill (Bolton Wanderers), Stephen Warnock (Aston Villa) und Carlton Cole (West Ham).

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