Unfassbar! Spurs gleichen 0:2 gegen City aus

Heung-Min Son erzielte das 2:2 für Tottenham
© getty

Am 22. Spieltag der Premier League holten die Tottenham Hotspur ein zwischenzeitliches 0:2 gegen Manchester City auf. Das Spiel endete 2:2 (0:0). Damit bleiben die Spurs zumindest vorübergehend auf Rang zwei und drei Zähler vor City.

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Vor 55.000 Zuschauern im ausverkauften Etihad Stadium brachte Leroy Sane Manchester City in der 49. Minute in Führung. Fünf Minuten später erhöhte Kevin de Bruyne auf 2:0.

Dele Alli verkürzte für die Tottenham Hotspur (58.), ehe Heung-Min Son den Ausgleich erzielte (77.).

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Nach sechs Siegen in Serie ließ Tottenham in der Premier League wieder einmal Punkte liegen. Gleichzeitig endete eine drei Spiele andauernde Siegesserie gegen City.

Das 1:2 für die Spurs war der elfte Treffer hintereinander, der entweder von Alli oder Harry Kane erzielt wurde. Son beendete diese Serie im Anschluss aber.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: City-Trainer Guardiola reagiert auf die herbe 0:4-Pleite bei Everton und ändert seine Startelf auf zwei Positionen. In der Innenverteidigung beginnt Kolarov statt Stones (Bank), außerdem startet Sane statt Sagna (nicht im Kader). Zabalatea rückt dafür vom zentralen Mittelfeld nach rechts hinten. Gabriel Jesus steht erstmals im Kader.

Bei den Spurs gibt es nach dem 4:0-Sieg gegen West Brom eigentlich keinen Grund für Wechsel. Gezwungenermaßen muss Trainer Pochettino aber trotzdem einmal umstellen: Wimmer ersetzt in der Innenverteidigung den verletzten Vertonghen.

11.: Nach einer tollen Kombination über Agüero und de Bruyne startet Zabaleta zentral in den Strafraum. Im letzten Moment grätscht ihm aber Alderweireld den Ball mit einem starken Tackling vom Fuß.

12.: Agüero zieht an der Strafraumgrenze von rechts in die Mitte und schließt dann ab. Sein Schuss geht aber letztlich doch deutlich über die Latte.

20.: Einige Meter vor dem Strafraum spielt Sterling Silva an. Er legt sich den Ball zurecht und visiert die rechte untere Ecke an. Lloris macht sich aber ganz lang und pariert glänzend.

20.: Zabaleta kommt nach einem Eckball halblinks und knapp hinter der Strafraumgrenze an den Ball und hält drauf. Die Kugel zischt ganz knapp an der linken Stange vorbei.

34.: Clichy flankt den Ball aus dem linken Halbfeld Richtung Elfmeterpunkt. Sane setzt dort zum Flugkopfball an, befördert den Ball aber links am Tor vorbei.

37.: Agüero behauptet den Ball in der Zentrale und legt dann auf rechts zu de Bruyne. Er flankt zurück in die Mitte, wo erneut Agüero lauert und die Kugel aufs Tor köpft. Lloris fängt den Abschluss aber ganz stark.

38.: Agüero läuft Richtung Strafraum und spielt dabei Wimmer und Alderweireld schwindelig. Seinen Schuss entschärft aber erneut Lloris.

49., 1:0, Sane: De Bruyne schlägt einen langen Ball Richtung Sane. Lloris zögert beim Herauslaufen, eilt dann aber doch aus seinem Kasten und köpft beim Klärungsversuch Sane an. Er nimmt die Kugel an und schiebt ins leere Gehäuse ein.

54., 2:0, de Bruyne: Eine Flanke von Sterling von rechts fängt Lloris eigentlich sicher am Boden, lässt das Leder dann aber aus seinen Händen gleiten. De Bruyne steht goldrichtig und drückt den Ball über die Linie.

58., 2:1, Alli: Walker stürmt auf dem rechten Flügel Richtung Grundlinie und flankt dann perfekt in die Mitte. Alli muss dort nur mehr einköpfen.

76.: Sterling läuft von Walker verfolgt auf Lloris zu. Der Tottenham-Verteidiger schubst Sterling leicht, dieser läuft aber weiter und scheitert dann am Keeper der Spurs. Wäre Sterling gefallen, hätte es womöglich Elfmeter gegeben.

77., 2:2, Son: Eriksen spielt von rechts in der Mitte Kane an, der mit der Ferse auf Son weiterleitet. Der Koreaner verwandelt aus elf Metern sicher ins linke Eck.

Fazit: Manchester City liefert eine absolute Machtdemonstration ab und dominiert die Partie eigentlich über die gesamte Spielzeit nach Belieben. Das Remis ist aus Sicht der Spurs äußerst glücklich, City hätte ob der Spielanteile hoch gewinnen müssen.

Der Star des Spiels: Kevin de Bruyne. Der Belgier machte im halbrechten Mittelfeld ein hervorragendes Spiel. Immer wieder glänzte er mit guten Ideen und öffnenden Pässen. Die Krönung seiner starken Leistung war der Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0.

Der Flop des Spiels: Hugo Lloris. Der Tormann der Spurs wurde zum tragischen Helden: In der ersten Hälfte rettete er seiner Mannschaft mit einigen hervorragenden Paraden das 0:0, nach der Pause patzte er zweimal fatal. Erst köpfte er bei einem Klärungsversuch Sane an, der nur mehr einschießen musste. Dann ließ er den Ball fallen und servierte ihn so de Bruyne zum zwischenzeitlichen 2:0.

Der Schiedsrichter: Andre Marriner. Der Schiedsrichter hatte einige knifflige Situationen zu lösen, die abschließend nicht ganz zu klären sind. In der 76. Minute hätte er beim Duell zwischen Walker und Sterling durchaus auf Elfmeter entscheiden können, ließ aber weiterspielen. Kane stand im Vorfeld des 2:2 womöglich knapp im Abseits. Auch da blieb Marriners Pfeife stumm. Den Treffer von Gabriel Jesus in der Schlussphase wegen Abseits nicht zu geben, war hingegen gänzlich korrekt.

Das fiel auf:

  • Guardiola schickte seine Mannschaft in einer Mischung aus 4-3-3 und 4-1-4-1 ins Rennen. Der zentrale Stürmer Agüero wurde dabei von Sterling und Sane flankiert.
  • Erstaunlich war in dieser Formation die Rolle von de Bruyne: Der Belgier agierte defensiver als gewohnt auf der halbrechten Acht, wodurch er das Spiel größtenteils vor sich hatte und viele Akzente setzte.
  • Gemeinsam mit seinen Offensiv-Kollegen kombinierte de Bruyne teilweise äußerst ansehnlich. Die Citizens schnürten Tottenham über weite Strecken der Partie in deren Hälfte ein und erarbeiteten sich etwa bis zur Pause ein Torschussverhältnis von 11:2. Die zahlreichen Abschlüsse parierte Lloris vor dem Seitenwechsel teilweise sensationell; nach der Pause patzte er dagegen entscheidend.
  • Nach Ballverlusten setzten die Citizens direkt nach und eroberten so viele Bälle bereits in der gegnerischen Hälfte zurück. Dabei half ihnen aber auch eine erstaunlich unsichere Spurs-Defensive. Ohne den verletzten Abwehrchef Vertonghen fehlte in der eigentlich sichersten Hintermannschaft der Liga jegliche Ordnung. Alle drei Verteidiger (Dier, Alderweireld und Wimmer) leisteten sich in der ersten Halbzeit teilweise haarsträubende Ballverluste und Abspielfehler. Dier und Wimmer wirkten ob ihrer frühen Gelben Karten gehemmt.
  • Offensiv fanden die Spurs speziell im ersten Durchgang nicht statt. Kane, Alli und Eriksen rotierten zwar viel, gleichzeitig fehlte ihnen aber die Bindung zu den hinteren Mannschaftsteilen.
  • Bei City fiel vor allem in den ersten 30 Minuten, aber auch in der restlichen Spielzeit, Zabaleta positiv auf. Der Argentinier präsentierte sich auf der rechten Außenbahn umtriebig, offensivstark und mit Zug zum Tor.
  • Zur Halbzeit wechselte Spurs-Trainer Pochettino Son für Wimmer ein und stellte gleichzeitig von 3-4-3 auf 4-2-3-1 um. Einfluss auf das Spielgeschehen hatte diese taktische Änderung jedoch keine, City blieb das dominierende Team.

Manchester City - Tottenham Hotspur: Die Daten zum Spiel

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