Jürgen Klopp kritisiert Umgang mit Karius: "Jeder darf geistigen Müll veröffentlichen"

Von SPOX
Jürgen Klopp kritisierte den Umgang mit Loris Karius nach dessen Patzer im Champions-League-Finale.
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Trainer Jürgen Klopp vom FC Liverpool hat sein Unverständnis über Häme in den sozialen Netzwerken geäußert. In Folge der Niederlage im Champions-League-Finale gegen Real Madrid wurde Keeper Loris Karius wegen zwei Fehlern teils hart attackiert.

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"Heute darf einfach jeder unter einem Pseudonym seinen geistigen Müll veröffentlichen. Das finde ich verabscheuungswürdig", sagte Klopp gegenüber Sport1. "Ich sehne mich nach der Zeit, in der Menschen Leserbriefe schreiben mussten. Wo man einen Brief schreiben und eine Briefmarke draufkleben, den Brief zumachen und in den Briefkasten werfen musste. Bis das alles passiert ist, hat man seine Wut schon lange vergessen."

Klopp kritisierte "wie sich Leute in der Anonymität des Internets in ihrer Häme für andere Leute wälzen und suhlen, denen etwas nicht gelungen ist. Das sind zu 99,9 Prozent Menschen, die nie in so eine Situation kommen würden, weil sie dazu nicht in der Lage sind. Weil sie in ihrem Räumchen sitzen, anstatt rauszugehen an einen Ort, an dem Leistung erbracht werden muss."

Bei einer nachträglichen Untersuchung sei herausgekommen, dass Karius bei einem Zusammenprall mit Sergio Ramos eine Gehirnerschütterung erlitten haben. "Intern haben wir die Erklärung, dass Loris definitiv beeinträchtigt war - und daraus sind zwei Fehler entstanden", sagte Klopp.

Jürgen Klopp unterstellt Sergio Ramos indirekt Absicht

Mohamed Salah musste nach einem Zweikampf mit Ramos verletzungsbedingt ausgewechselt werden. "Natürlich kann es ein Zufall sein, aber Mo Salah wurde in einer herausragenden Phase seines fußballerischen Lebens, weit weg vom Tor im Mittelfeld, auf eine relativ clevere Art und Weise aus dem Spiel genommen", erklärte Klopp.

Sergio Ramos zerrt Gegenspieler Mohamed Salah zu Boden.
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Sergio Ramos zerrt Gegenspieler Mohamed Salah zu Boden.

"Wenn das die Message an unsere Kinder sein soll, dass jedes Mittel recht ist, und dass es am Ende nur um das Gewinnen geht, dann bin ich froh, wenn ich in 40 Jahren den Planeten verlasse. Bin ich ein guter Verlierer? Nein", findet Klopp.

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