Klopp: "Drittbeste, was du kriegen kannst"

Von Jannik Schneider
Jürgen Klopp war nach der 0:1-Niederlage der Reds gegen Southampton bedient
© getty

Der FC Liverpool und Coach Jürgen Klopp bangen nach der 0:1-Hinspielniederlage im League Cup beim FC Southampton um den eigentlich fest eingeplanten Finaleinzug. Klopp zeigte sich anschließend erschrocken ob der Leistung seines Teams und erklärte eine ungewöhnliche Maßnahme.

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Die Zettelmaßnahme, die Klopp rund um die 70. Minute initiierte, war das vorherrschende Thema nach dem Spiel. Daniel Sturridge bekam einen Zettel gereicht und drehte anschließend eine Runde quer über den Platz, von einem Mitspieler zum nächsten.

Mit der Ausführung des Zettel-Weiterreichens war Klopp nicht ganz zufrieden: "Wir haben den Zettel weitergegeben, als das Spiel schon wieder lief, das war unser Fehler." Den Inhalt erklärte er unterdessen auch: "Wir dachten, echte, hochstehende Flügelstürmer wären sinnvoll."

Mit der Maßnahme wollte der Reds-Coach nach dem Rückstand auf ein 3-5-2-System wechseln. Doch auch mit dieser Ausrichtung wirkte das Spiel der Reds ähnlich hektisch wie das gesamte Spiel Liverpools an diesem Abend.

Die Spielanalyse fiel Klopp am späten Mittwochabend jedenfalls ungewohnt schwer: "Ich habe es jetzt in drei oder vier Interviews versucht zu erklären, aber es geht nicht." Sein Team habe eigentlich einen guten Start hingelegt. "Hätten wir so über 90 Minuten gespielt, wäre es sehr schwer für Southampton geworden. Aber nach dem Gegentor hat sich das Spiel verändert."

Gewinner Karius

Der vielleicht einzige Gewinner Liverpools an diesem Abend war Loris Karius. Der Schlussmann erhielt ein Extra-Lob vom Trainer: "Er hat uns gerettet. Wenn du hier 0:3 oder 0:4 verlierst, wird es ziemlich schwer im Rückspiel. Deshalb: Ja, er hat uns im Spiel gehalten. Das ist sein Job, ich bin ehrlich gesagt nicht überrascht darüber. Aber wenn ein Torwart solche Paraden zeigen muss, läuft irgendwas Anderes falsch, und das war heute das Problem."

Doch Klopp wäre nicht Klopp, wenn er nicht sogar aus einer Niederlage etwas Positives ziehen könnte. Den verdutzt dreinblickenden Pressevertretern diktierte er in die Schreibblöcke und Aufnahmegeräte: "Es ist das drittbeste, das du kriegen kannst. Wenn du nicht gewinnst oder unentschieden spielst, ist ein 0:1 das drittbeste Resultat."

Mit Kritik an seiner weitestgehend uninspirierten ersten Elf sparte er dennoch nicht: "Ich bin eine solche Reaktion meiner Jungs eigentlich nicht gewohnt", wunderte sich Klopp. "Diese Leistung fühlt sich natürlich nicht gut an. Aber was das Finale angeht, ist aus meiner Sicht alles offen. Wir werden zurückschlagen. Wir werden eine andere Mannschaft sein. Es wird alles anders in Anfield."

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