Elfer-Orgie im Emirates - Horror an der Bridge

Von SPOX
Alexis Sanchez entschied die Partie mit einem Panenka
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Crystal Palace - FC Everton 0:1 (0:0)

Tor: 0:1 Coleman (87.)

  • In einer spielerisch eher mäßigen Partie behielten die Toffees am Ende halbwegs verdient die Oberhand. Die Liverpooler zeigten sich abschlussfreudiger als die Gastgeber und waren zudem dominanter im Passspiel.
  • Youngster Tom Davies, der bereits in der vergangenen Woche mit einem herrlichen Tor gegen Manchester City für Aufsehen gesorgt hatte, mauserte sich gegen Palace ebenfalls zu einem wichtigen Indikator. Der 18-Jährige leitete den Siegtreffer durch Coleman mit einem schönen Steilpass ein.
  • Nachdem die letzten drei Premier-League-Begegnungen zwischen Everton und Crystal Palace allesamt Remis endeten, gewann die Mannschaft von Ronald Koeman erstmals nach zwei Jahren wieder gegen die Londoner.

Manchester City - Tottenham Hotspur 2:2 (0:0)

Tore: 1:0 Sane (49.), 2:0 de Bruyne (54.), 2:1 Alli (58.), 2:2 Son (78.)

Hier geht's zur Analyse

  • Manchester City lieferte eine absolute Machtdemonstration ab und dominierte die Partie eigentlich über die gesamte Spielzeit nach Belieben. Das Remis ist aus Sicht der Spurs äußerst glücklich, City hätte ob der Spielanteile hoch gewinnen müssen.
  • Guardiola schickte seine Mannschaft in einer Mischung aus 4-3-3 und 4-1-4-1 ins Rennen. Der zentrale Stürmer Agüero wurde dabei von Sterling und Sane flankiert. Erstaunlich war in dieser Formation die Rolle von de Bruyne: Der Belgier agierte defensiver als gewohnt auf der halbrechten Acht, wodurch er das Spiel größtenteils vor sich hatte und viele Akzente setzte.
  • Nach Ballverlusten setzten die Citizens direkt nach und eroberten so viele Bälle bereits in der gegnerischen Hälfte zurück. Dabei half ihnen aber auch eine erstaunlich unsichere Spurs-Defensive. Ohne den verletzten Abwehrchef Vertonghen fehlte in der eigentlich sichersten Hintermannschaft der Liga jegliche Ordnung. Alle drei Verteidiger (Dier, Alderweireld und Wimmer) leisteten sich in der ersten Halbzeit teilweise haarsträubende Ballverluste und Abspielfehler.
  • Schiedsrichter Andre Marriner hatte einige knifflige Situationen zu lösen, die abschließend nicht ganz zu klären sind. In der 76. Minute hätte er beim Duell zwischen Walker und Sterling durchaus auf Elfmeter entschieden können, entschied aber auf Weiterspielen. Kane stand im Vorfeld des 2:2 womöglich knapp im Abseits, Marriner ließ aber weiterlaufen. Den Treffer von Gabriel Jesus in der Schlussphase wegen Abseits nicht zu geben, war hingegen gänzlich korrekt.
  • Tormann Hugo Lloris wurde bei den Spurs zum tragischen Held: In der ersten Hälfte rettete er seiner Mannschaft mit einigen hervorragenden Paraden das 0:0, nach der Pause patzte er zweimal fatal. Erst köpfte er bei einem Klärungsversuch Sane an, der nur mehr einschießen musste. Dann ließ er den Ball fallen und servierte ihn so de Bruyne zum zwischenzeitlichen 2:0.

FC Southampton - Leicester City 3:0 (2:0)

Tore: 1:0 Ward-Prowse (26.), 2:0 Rodriguez (39.), 3:0 Tadic (85./FE)

  • Southampton war den Foxes in nahezu allen Belangen überlegen, gab mehr Torschüsse ab und erzwang eine desolate Leicester-Passquote von 57 Prozent.
  • Die Pleite im St. Mary's war bereits die 13. der laufenden Saison. Zum Vergleich: In der Meistersaison verloren die Foxes lediglich drei Partien insgesamt.
  • Für Southampton gingen gleich zwei schwarze Serien vorbei: Zuvor konnten die Saints nur eines der letzten sieben Spiele gegen Leicester gewinnen, zudem wendete die Mannschaft von Trainer Claude Puel die fünfte Liga-Niederlage in Serie ab.
  • Leicester wartet damit auf fremdem Platz seit April auf einen Dreier (fünf Unentschieden, sieben Niederlagen).

FC Arsenal - FC Burnley 2:1 (0:0)

Tor: 1:0 Mustafi (59.), 1:1 Gray (90.+3/FE), 2:1 Sanchez (90.+8/FE)

Rote Karte: Xhaka (65., Arsenal, grobes Foulspiel)

  • Das Beste kommt zum Schluss: In der Schlussphase spielte sich im Emirates ein unglaubliches Drama ab. Zu Beginn der siebenminütigen Nachspielzeit brachte Coquelin seinen Gegenspieler im Strafraum zu Fall und Moss zeigte zurecht auf den Punkt. Gray platzierte den fälligen Elfmeter schließlich in die Mitte. Cech war noch dran, konnte den Ball aber nicht mehr entscheidend parieren.
  • In der 98. Minute sorgte Sanchez dann für den verrückten Schlusspunkt einer verrückten Partie. Nachdem Koscielnys Gesicht mit Mees Sohle Bekanntschaft machen musste, entschied Moss erneut auf Strafstoß und aufgrund des hohen Beins auch mit Recht. Sanchez trat an. Mit einem Panenka entschied der Chilene die Partie, das Emirates explodierte und die Gunners klettern dank der drei Punkte auf den zweiten Platz. Somit entschieden die Gunners auch das zweite Spiel dieser Saison gegen Burnley in der Nachspielzeit.
  • Zuvor diktierte Arsenal von Beginn an das Tempo und ließ den Gästen kaum Zeit zum Atmen. So standen nach 45 Minuten bei den Gunners bereits 14 Torschüsse und 75 Prozent Ballbesitz zu Buche. Nach der Pause machten die Gunners unbeirrt weiter und belohnten sich in Person von Mustafi, der einen Eckball per Kopf im Netz unterbrachte.
  • Im zweiten Durchgang holte sich Xhaka seine dritte Rote Karte in einem Pflichtspiel seit seinem Wechsel zu Arsenal ab. Der Schweizer sprang Defour von vorne mit gestrecktem Bein und offener Sohle in den Knöchel, Schiedsrichter Moss zeigte daraufhin glatt Rot. Zwar traf Xhaka seinen Gegenspieler nicht richtig, sein überhartes Einsteigen nahm jedoch eine Verletzung in Kauf und rechtfertigte den Platzverweis. Damit holte sich der Ex-Gladbacher seit dem Beginn der vergangenen Saison fünf Rote Karten ab - keinem anderen Spieler in den großen fünf Ligen Europas gelang dieses Kunststück.
  • Durch die Niederlage wartet Burnley nicht nur seit 43 Jahren auf einen Auswärtssieg bei Arsenal, sondern wurden ihrem Ruf als schlechtestes Auswärtsteam der Liga gerecht. Nur einen ihrer 26 Punkte konnte Burnley bislang auf fremdem Rasen holen.

FC Chelsea - Hull City 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 Costa (45.+7), 2:0 Cahill (81.)

  • Ein Schockmoment prägte den Beginn der Partie: Bei einem Kopfballduell stießen Chelseas Gary Cahill und Hulls Ryan Mason unglücklich mit den Köpfen zusammen. Mason lag anschließend rund zehn Minuten lang benommen auf dem Rasen, ehe er vom Spielfeld getragen wurde. Wie Hull nach dem Spiel bekannt gab, hatte der 25-Jährige einen Schädelbruch erlitten. Meldungen, wonach der Spieler in Lebensgefahr geschwebt hätte, dementierte der Klub.
  • Schließlich erzielte Costa vor der Pause den Führungstreffer für Chelsea, als eine flache Hereingabe von Moses durch den Strafraum kullerte und vom Stürmer verwertet wurde. Das Tor markierte die 69. Torbeteiligung Costas im 100. Einsatz für Chelsea. Zuvor war Costa bereits frei vor Jakupovic zu finden, wurde aber aufgrund einer Abseitsstellung zurückgepfiffen - eine Fehlentscheidung.
  • Hull wahrte trotz der schweren Verletzung Masons und der Führung direkt vor dem Halbzeit stets die Fassung und bot Chelsea die Stirn. In der ersten Halbzeit konnte man zwar nicht gefährlich werden, im zweiten Durchgang feuerten die Tigers aber mehr Torschüsse als die Blues ab und gewannen über 90 Minuten sogar den Großteil aller Zweikämpfe (62 Prozent).
  • Die respektable Leistung konnte jedoch nichts an der Niederlage ändern. Cahill netzte kurz vor Schluss nach einem indirekten Freistoß per Kopf ein. Somit bleiben die Tigers in ihrer Premier-League-Historie gegen die Blues sieglos und spielten in dieser Saison nur ein einziges Mal zu Null.

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