Der "Krieger" macht den Unterschied

Von Jan-Luc Treumann
Diego Costa oder Roberto Firmino? Beide Torjäger sind derzeit in Top-Form
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Sturm: Diego Costa vs. Roberto Firmino

An Diego Costa scheiden sich die Geister, genauer: an seiner Spielweise. Die ist oft grenzwertig. Auch gegen Swansea war der Torjäger im Fokus, Conte nahm ihn aber in Schutz und beschuldigt stattdessen die gegnerischen Verteidiger: "Sie wissen, dass Diego ein Spieler mit Leidenschaft ist und versuchen ihn zu provozieren. Der Schiedsrichter muss das sehen und Diego Costa seine Art zu spielen, erlauben." Klopp, Lovren und Co. werden das anders sehen. Wie auch immer, der Spanier ist in atemberaubender Form, traf vier Mal, gegen Swansea sogar per Fallrückzieher. Klopp bezeichnete ihn vor dem Spiel als "Krieger".

Bei Liverpool wird Roberto Firmino gegen Chelsea wieder als falsche Neun ins Sturmzentrum rücken. Auch er traf im letzten Spiel doppelt und ist unter Jürgen Klopp Stammspieler. Damit macht Firmino den verletzungsanfälligen Daniel Sturridge beinahe vergessen. Divock Origi ist noch nicht so weit, über einen längeren Zeitraum zuverlässig zu treffen, diese Rolle muss der frühere Hoffenheimer Firmino ausfüllen.

Knapper Vorteil Chelsea

Trainer: Antonio Conte vs. Jürgen Klopp

Antonio Conte gehört zu den taktisch besten Trainern in der Premier League. Das hat er zuletzt bei der EM mit Italien gezeigt. Jetzt trainiert er Chelsea und nach London hat er eine große defensive Stabilität gebracht, nur sieben Schüsse kamen in vier Spielen aufs Tor. Allerdings resultieren daraus auch vier Gegentore. Zudem hält er seine schützende Hand über Diego Costa, der dankt es ihm mit Toren. Nicht umsonst stehen die Blues auf Platz zwei der Tabelle.

Auch Jürgen Klopp gehört zu den taktikversessenen Trainern in England, der ebenso wie Conte sehr emotional und extrovertiert an der Seitenlinie agiert. Noch mehr als der Coach der Blues wirkt Klopp als Motivator, der das Publikum mitreißt. Aber dem früheren Dortmunder ist es ein Dorn im Auge, dass in Anfield bereits sein Name skandiert wird, noch bevor das Spiel zu Ende ist. So passiert gegen Leicester. Sein Team hört schon eher auf ihn: Im Pressing zeigt Liverpool bereits gute Ansätze, doch an den Feinheiten muss Klopp noch arbeiten. Aber wenn selbst Sir Alex findet, dass die Reds und Klopp zusammenpassen, ist Liverpool auf einem guten Weg.

Unentschieden

Fazit

Es wird ein verdammt enges Spiel. Kleinigkeiten werden die Partie entscheiden, da beide Teams bereits gut in Form sind. Zwei Personalien werden besonders im Fokus stehen: Zum einen David Luiz, dessen Rückkehr zu Chelsea nicht unumstritten ist. Es wird interessant zu sehen sein, wie er sich einfügen wird. Für Aussetzer, die nicht sportlicher Natur sind, ist Diego Costa zuständig.

Auch wenn sein Coach hinter ihm steht, sollte er sich keine groben Unsportlichkeiten mehr leisten - seinen Ausfall bei einem Platzverweis könnten die Blues nicht kompensieren, denn vor dem Tor ist er momentan eiskalt. Liverpools Trumpf ist das hervorragende Zusammenspiel der Offensivkräfte. Zeigen sie das am Freitagabend, wird es schwer für Chelsea.