Der "Krieger" macht den Unterschied

Von Jan-Luc Treumann
Diego Costa oder Roberto Firmino? Beide Torjäger sind derzeit in Top-Form
© getty
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Mittelfeld: Kante/Oscar/Matic vs. Henderson/Wijnaldum/Lallana

Auch das Rennen im Mittelfeld ist eng. Die letzte Saison der Blues war zum Vergessen, daher bediente sich Roman Abramovich bei Meister Leicester und holte N'Golo Kante. Der hat sich perfekt bei Chelsea eingefügt und jedes Ligaspiel unter Conte absolviert. Kante ist der Chef in der Zentrale, räumt vor der Abwehr auf und fängt Bälle des Gegners ab. Nemanja Matic lobte gegenüber Sky Sports die Balance, die er dem Team gebe. Davor agieren Oscar und Matic. Auf sie verzichtet Conte nicht, auch wenn ihre Kreativität sich bisher kaum in Zahlen niederschlägt, beide haben erst einen Scorerpunkt gesammelt.

Matic stand im Sommer kurz vor dem Absprung, allerdings überredete ihn der neue Coach zu bleiben. Oscar wird sicher noch einige Tore und Vorlagen in der Saison sammeln. Er ist mit seiner Zweikampfstärke ein Schlüsselspieler im Mittelfeld und zudem jemand, der die Zuspiele vor einem Assist liefert.

Die Organisation im Mittelfeld von Liverpool übernimmt Kapitän Jordan Henderson. Gegen Burnely enttäuschte er, doch gerade gegen Leicester zeigte er sich deutlich verbessert - in der Liga hat er hat eine Passquote von fast 89 Prozent. Zwar ist Emre Can wieder im Training, aber ein Einsatz kommt zu früh.

Zusammen mit Henderson ziehen Adam Lallana und Georgino Wijnaldum die Strippen. Gegen Leicester traf Lallana fulminant per Vollspann, schon gegen Arsenal war dem englischen Nationalspieler ein Tor gelungen. Kein Vergleich zur Vorsaison, in der er in 30 Ligaspielen lediglich vier Mal traf. Sein Kollege Wijnaldum kam vor der Saison aus Newcastle. Er ist kein Torjäger, sondern hält die Bälle im Mittelfeld und legte schon zwei Tore auf.

Ihr zentrales Mittelfeld haben beide Teams bereits gefunden, alle sechs standen in jedem Premier-League-Spiel in der Startelf.

Unentschieden

Offensive Außen: Hazard/Willian vs. Coutinho/Mane

Eden Hazard hat sein Tief endgültig überwunden. Schon Ende der vergangenen Saison präsentierte er sich in aufstrebender Form, auch jetzt bejubelte er zwei Treffer, ist spritzig und kurbelt die Offensive der Blues an. Von Willian kann man das noch nicht behaupten. Gegen Watford ersetzte Conte den Brasilianer durch Pedro, doch der machte nicht auf sich aufmerksam. Daher ist Willian im Moment erste Wahl, trotz seiner noch ausbaufähigen Form.

Das sieht in Liverpool anders aus. Im ersten Ligaspiel gegen Arsenal verlor Coutinho den Ball vor dem ersten Gegentor, doch er bügelte seinen Fehler wieder aus. Erst traf er sehenswert per Freistoß, leitete dann lässig per Außenrist ein weiteres Tor ein und machte in der zweiten Halbzeit seinen Doppelpack perfekt. Auch sonst strukturiert er Liverpools Offensive, schickt seine Teamkollegen mit geschickten Pässen in die Tiefe. Gegen Leicester wurde er geschont, weil er bei der brasilianischen Nationalmannschaft weilte, er dürfte für Sturridge wieder ins Team kommen.

Auch Neuzugang Mane trumpft auf und macht den Eindruck, als würde er schon lange an der Anfield Road spielen. Am 2. Spieltag fehlte er gegen Burnley verletzt, schon verlor Liverpool. Drei Scorerpunkte hat er bereits gesammelt. Mit seinem Tempo stellt er die gegnerischen Defensivreihen vor große Probleme und zeichnet sich zudem durch seinen guten Abschluss aus. Das Zusammenspiel der Offensivkräfte harmoniert zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison bereits hervorragend.

Vorteil Liverpool

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