Mou macht seinem Ruf alle Ehre

SID
Jose Mourinho posierte zum ersten Mal im Old Trafford
© getty

Ein Seitenhieb in Richtung Lieblingsgegner Arsene Wenger und volle Breitseite für Vorgänger Louis van Gaal - nur Intimfeind Pep Guardiola blieb (noch) verschont: Jose Mourinho hat gleich bei seiner Vorstellung als neuer Teammanager des englischen Rekordmeisters Manchester United kräftig ausgeteilt.

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Mourinho, der im schwarzen Trainingsanzug mit den weißen Initialen "JM" erschien, ließ am Dienstag kaum eine Gelegenheit aus, seinem Ruf als arrogantem Großkotz gerecht zu werden. Einzig sein langjähriger Rivale Guardiola, der bei City inzwischen sogar in der selben Stadt arbeitet, bekam seine Angriffslust noch nicht zu spüren. Wobei: Eine kleine Spitze gab es dann doch. "Ich bin jetzt der Manager des größten Klubs im Vereinigten Königreich", sagte Mourinho, "ich muss nicht zu sehr auf andere schauen."

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Der Größte beim Größten - das ist ganz nach dem Geschmack des eitlen Portugiesen. Aber muss er sich nach dem Rauswurf beim FC Chelsea im Dezember nicht neu beweisen? Quatsch! "Manche Manager haben seit zehn Jahren nichts gewonnen. Andere noch nie. Mein letzter Titel ist erst ein Jahr her", sagte er - ein klarer Wink in Richtung Wenger, der mit dem FC Arsenal zuletzt 2004 Meister war. "Also wenn ich eine Menge zu beweisen habe", fügte Mourinho an, "dann stellen Sie sich mal die anderen vor..."

Er, Mourinho, spiele "nur gegen mich selbst, das ist meine Natur. Vierter zu werden - das ist nicht das Ziel. Ich will alles. Ich will Spiele gewinnen, gut spielen, junge Spieler herausbringen..." Junge Spieler? Das ist neu, meinten die Reporter. Doch Mourinho überraschte sie mit der Aussage, er habe im Laufe seiner Karriere stolze 49 Profis gemacht - auf Wunsch nenne er gerne jeden einzelnen Namen.

"Ich bin da, wo ich sein wollte"

Nervös sei er nicht, meinte Mourinho, "ich bin ja da, wo ich sein wollte." Von einem Traumjob wolle er dennoch nicht reden, "es ist ja wahr". Teammanager bei ManUnited - "das ist ein Job, den jeder haben will, den aber nicht viele bekommen". Nur einer wie er eben, "The Special One".

Wo er gerade so gut drauf war, vernichtete Mourinho gleich noch verbal die Ära van Gaal. "Die letzten drei Jahre hier waren zum Vergessen", sagte er. Und überhaupt: Er selbst habe sich "nie hinter Worten oder einer Philosophie versteckt" - ganz anders als der Niederländer mit seinem ewigen Gefasel.

Viel lieber als dem "Tulpengeneral" hört Mourinho United-Legende Sir Alex Ferguson zu. Der habe ihm vor Antritt seines zunächst bis 2019 befristeten Jobs geraten: "Bring einen Regenschirm mit!" Ein guter Rat, meinte Mourinho, am Montag habe es am Trainingsplatz schon geregnet.

Dort wird nach Eric Bailly, Zlatan Ibrahimovic und Henrich Mchitarjan noch ein vierter Zugang erwartet. United buhlt um die Franzosen Paul Pogba und Blaise Matuidi - keine gute Nachricht für Bastian Schweinsteiger, der dieselbe Position spielt. Über den DFB-Kapitän sprach der sonst so redselige Mourinho am Dienstag nicht.

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