Falscher Sprengsatz stoppt United

Von SPOX
Bei Manchester United wurde das Stadion geräumt

Am 38. Spieltag der Premier League hat Manchester City gegen Swansea den wichtigen Punkt geholt und erspart Pep Guardiola so aller Voraussicht nach den Gang in die Europa League. Beim Stadtrivalen wurde das Old Trafford wegen eines vermeintlichen Sprengsatzes geräumt, es kam sogar zur Sprengung. Ein Nachholtermin ist gefunden. Außerdem: Klopp schont sich zum Unentschieden, Olivier Giroud brilliert mit einem Dreierpack und die Spurs gehen gegen Newcastle baden.

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Manchester United - Bournemouth abgesagt

Vor dem letzten Spieltag wurde das Stadion Old Trafford von Manchester United evakuiert: Ein auffälliges Paket war am Stadion gefunden worden. Der Anpfiff wurde zunächst verschoben, das Spiel wenig später offiziell abgesagt.

"Aufgrund eines verdächtigen Päckchens im Nordwest-Quadranten des Stadions wurde das Match auf Anraten der Polizei abgesagt", bestätigte das Team via Twitter. "Die Zuschauer in Old Trafford werden dazu aufgefordert, sitzen zu bleiben, bis der Vorplatz des Stadions von den bereits evakuierten Fans geräumt ist." Es werde in Kürze weitere Ankündigungen geben.

Bombenspürhunde waren danach im Stadion im Einsatz. Die Sicherheitskräfte sprachen vom "Code Red". Der Nordwest-Quadrant des Stadions umfasst 33 Reihen für maximal 4.000 Zuschauer. Coleen Rooney, die Frau von United-Star Wayne Rooney, erklärte via Twitter, dass sie das Stadion unversehrt verlassen hätten: "Es scheint, als ginge es den meisten gut."

Die Premier League veröffentlichte wenig später ein offizielles Statement: Die Sicherheit der Zuschauer und Angestellten sei für United und die Liga das höchste Gut. Man werde versuchen, das Spiel so schnell wie möglich nachzuholen. "Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten für die Fans, aber wir sind sicher, dass sie unser Handeln unter den gegebenen Umständen nachvollziehen können."

Gegen 17.30 Uhr deutscher Zeit bestätigte die Polizei von Manchester, dass Experten im Stadion eine kontrollierte Sprengung des Päckchens vorgenommen hätten. "Kollegen aus dem Militär" hätten bei der Einschätzung der Lage geholfen, zitiert die BBC einen Beamten der Polizei: "Wir haben uns diese Entscheidungen nicht leicht gemacht, alles dient der Sicherheit im Stadion und in der Umgebung."

Die Polizei gab schließlich Entwarnung: Man habe in der Tat einen "unglaublich echt aussehenden Sprengsatz" kontrolliert gesprengt. Nach eingehender Untersuchung habe sich dieser aber als ungefährlich herausgestellt. Die Suche im Stadion gehe allerdings weiter.

Und dann die Aufklärung: kein Anschlag. Ganz im Gegenteil, wenn man so will. "Nach der kontrollierten Explosion haben wir mittlerweile herausgefunden, dass das Gerät ein Übungsgerät war, das von einem privaten Unternehmen nach einem Test im Stadion mit Bombenspürhunden aus Versehen liegen gelassen worden war." Die Entscheidung, das Stadion zur Sicherheit zu evakuieren, sei aber die richtige gewesen.

Am späten Sonntagabend war der Nachholtermin dann festgelegt: Das Spiel wird am Dienstag, 21 Uhr deutscher Zeit im Old Trafford ausgetragen.

Swansea City - Manchester City 1:1 (1:1)

Tore: 0:1 Iheanacho (5.), 1.1 Ayew (45+1.)

Mit Mühe und Not rettete sich Manchester City aller Voraussicht nach in die Champions-League-Playoffs und erspart dem neuen Trainer Pep Guardiola somit wohl den Gang in die Europa League. United hat zwar noch die theoretische Chance, die Skyblues von Platz vier zu verdrängen, müsste dafür aber mit 19 Toren Differenz gegen Bournemouth gewinnen.

City feierte gegen Swansea einen Auftakt nach Maß. Nicht einmal fünf Minuten waren gespielt als Kelchi Iheanacho die frühe Führung erzielte. Statt auf das 2:0 zu drängen ließ City aber Swansea besser ins Spiel kommen. Die Skyblues beschränkten sich aufs Kontern, ließen dabei aber die letzte Präzision vermissen.

Ganz anders Swansea, das mit seinem ersten Schuss aufs Tor den Ausgleich erzielte. Andrew Ajew traf per Freistoß (45.+1), musste sich dabei aber bei Fernando bedanken, der die Kugel unhaltbar abfälschte. Nach dem Seitenwechsel brachte City das Remis routiniert über die Runden.

Arsenal - Aston Villa 4:0 (1:0)

Tore: 1:0 Giroud (5.), 2:0 Giroud (78.), 3:0 Giroud (80.), 4:0 Bunn (90.+2, ET)

Der FC Arsenal und Coach Arsene Wenger wollten am letzten Spieltag der Premier-League-Saison den direkten Champions-League-Einzug gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten Aston Villa perfekt machen. Die Gunners legten los wie die Feuerwehr und gingen früh durch Olivier Giroud (5.) mit 1:0 in Führung. Nach einem feinen Hackenpass von Alexis Sanchez setzte sich Nacho Monreal stark auf der Außenbahn gegen seinen Gegenspieler durch und flankte punktgenau auf den Franzosen, der aus elf Metern unbedrängt einköpfen konnte.

Doch die Villans, die bereits seit Wochen als Absteiger feststehen, zeigten sich unbeeindruckt und kamen im Gegenzug durch Leandro Bacuna fast zum Ausgleich, doch Laurent Koscielny konnte in höchster Not klären. Arsenal bestimmte jedoch in der Folgezeit weiterhin das Geschehen auf dem Rasen und hatte durch Sanchez und Wilshere mehrmals die Chance, die Führung auszubauen, doch fehlte die letzte Präzision im Abschluss. So blieb es bei der knappen, aber verdienten Führung zur Pause.

Nach dem Pausentee verflachte die Partie zunehmend und Großchancen blieben auf beiden Seiten Mangelware. Die Entscheidung fiel erst in der 73. Minute. Mesut Özil spielte an der Strafraumgrenze einen Doppelpass mit Sanchez und legte die Kugel in die Mitte zu Giroud, der problemlos zum 2:0 einschieben konnte. Keine zwei Minuten später machte der überragende Franzose seinen Hattrick perfekt. Bellerin hatte das perfekte Auge für Giroud und spielte rechts aus dem Halbfeld einen feinen Pass in den Lauf von Giroud. Der verschätzte sich zuerst, aber lief dem Ball hinterher und konnte die Kugel mit einer Grätsche gerade noch links am Fünfmeterraum an Bunn vorbeischieben. In der Nachspielzeit sorgte Bunn mit einem Eigentor für den 4:0-Endstand.

Durch die 1:5-Klatsche Tottenhams in Newcastle ziehen die Gunners noch am Stadtrivalen vorbei und sichern sich die Vize-Meisterschaft hinter Leicester.

Mesut Özil hat unterdessen den Vorlagen-Rekord in der Premier League knapp verpasst. Der Mittelfeldspieler kam am Saisonende auf 19 Tor-Vorbereitungen, Thierry Henry hatte in der Saison 2002/03 einen Treffer mehr der Gunners vorbereitet.

Newcastle - Tottenham 5:1 (2:0)

Tore: 1:0 Wijnaldum (19.), 2:0 Mitrovic (39.), 2:1 Lamela (60.), 3:1 Wijnaldum (73.), 4:1 Aarons (85.), 5:1 Janmaat (86.)

Rote Karte: Mitrovic (67./Newcastle)

Tottenham Hotspur hat die Vizemeisterschaft am letzten Spieltag der Premier League verspielt. Bereits im ersten Durchgang unternahmen die Spurs viel zu wenig, um den Magpies ernsthaft Paroli bieten zu können. Der Auftritt der Nordlondoner wirkte über die volle Distanz kraft- und mutlos.

Georgino Wijnaldum besorgte in der 19. Minute die Führung für die Hausherren, ehe Aleksandar Mitrovic vor der Pause auf 2:0 erhöhte (39.). Nach dem Seitenwechsel kam Tottenham mit mehr Schwung aus der Kabine und erzielte durch Erik Lamela den zwischenzeitlichen Anschluss (60.), ehe Wijnaldum (73.), Rolando Aarons (85.) und Daryl Janmaat (86.) alles klar machten.

Dabei spielten die Gastgeber ab der 67. Minute in Unterzahl, weil Mitrovic aufgrund eines überharten Einsteigens gegen Kyle Walker die Rote Karte gesehen hatte. Die Spurs hingegen mussten den FC Arsenal am Ende vorbeiziehen lassen, der sein Spiel mit 4:0 gegen Aston Villa gewann.

Chelsea - Leicester City 1:1 (0:0)

Tore: 1:0 Fabregas (66./FE), 1:1 Drinkwater (82.)

Gegen Chelsea, das Leicester durch ein Remis gegen Tottenham vor knapp zwei Wochen zum Meister machte, ging am letzten Spieltag die märchenhafte Saison der Foxes zu Ende. Und die Zuschauer bekamen zum Abschluss ein tolles, temporeiches Spiel mit Chancen auf beiden Seiten zu sehen. Kurz vor der Pause hatte Chelsea die Riesenchance zur Führung. Aber die Blues scheiterten dreimal an Kasper Schmeichel und Co., ehe Pedro den Ball über die Linie drückte. Der Treffer wurde aber wegen einer Abseitstellung des Spaniers nicht anerkannt.

In Hälfte zwei gönnte sowohl Hiddink als auch Ranieri einigen Talenten die ersten Premier-League-Minuten. Das tat dem munteren Spiel aber keinen Abbruch. Im Gegenteil nach einem Foul von Jeffrey Schlupp an Matic (66.), verwandelte Cesc Fabregas den fälligen Elfmeter zum 1:0. Doch die Foxes blieben dran und wurden kurz vor Schluss für ihre Bemühungen belohnt. Elferverursacher Schlupp legte auf Danny Drinkwater quer und der hämmerte das Leder aus gut 30 Metern ins linke untere Eck.

Bemerkenswert waren die Fans an der Stamford Bridge, die in der 26. Minute ihren Kapitän John Terry (Rückennumer 26) mit Standing Ovations und etlichen Plakaten verabschiedeten. Der Vertrag von John Terry läuft aus, die Blues haben dem Verteidiger aber einen neuen Einjahres-Vertrag angeboten.

West Brom - Liverpool 1:1 (1:1)

Tore: 1:0 Rondon (13.), 1:1 Ibe (23.)

Die Chancen für den Einzug in die Europa League-Qualifikation waren äußerst gering und dementsprechend stellte Klopp sein Team auf. Von seinen Stammspielern war nichts zu sehen, Liverpool setzte also alles auf das EL-Finale in Basel, wo man sogar den Einzug in die Champions League perfekt machen könnte.

Rondon sorgte für das erste Highlight, als er ein klasse Solo von Leko vergoldete (13.). Liverpool antwortete wenig später durch Ibe (23.), der durch die gesamte gegnerische Hälfte durchmarschierte, um im Strafraum schließlich trocken einzunetzen. In Folge entwickelte sich eine intensive Partie, in der aber beide Mannschaften vor allem im Passspiel die Präzision vermissen ließen.

Das Spiel blieb nach der Pause temporeich, die Chancenerarbeitung war auf beiden Seiten jedoch weiterhin mangelhaft. Einzig Rondon kam zu zwei dicken Chancen, konnte diese allerdings nicht nutzen. Liverpool brachte schließlich mit etwas Glück das Unentschieden über die Zeit und muss nun alles in das Europa League-Finale stecken.

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