Klopp: Wutrede nach Liverpool-Pleite

SID
Jürgen Klopp war über die Niederlage seiner Reds not amused
© getty

Der FC Liverpool hat in der Premier League einen Fehlstart ins neue Jahr hingelegt. Teammanager Jürgen Klopp war angesichts eklatanter Abwehrschwächen verärgert - und ging mit seiner Mannschaft hart ins Gericht.

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Jürgen Klopp kannte kein Erbarmen. Der sonst so smarte Fußballlehrer, der Kumpeltyp, dem mit seiner "Normal One"-Attitüde beim FC Liverpool und in der englischen Premier League die Sympathien zufliegen, zog nach der bitteren 0:2-Niederlage bei West Ham United am Samstag auf der Insel bislang unbekannte Saiten auf.

Jürgen Klopp war "The Angry One" - und ließ seinem Ärger über den blutleeren Auftritt seines Teams in einer Wutrede freien Lauf.

"Es kein Tag, um enttäuscht zu sein - es ist ein Tag, um sauer zu sein. Ich habe es den Spielern umgehend nach Abpfiff gesagt: Das war nicht genug!", sagte Klopp.

Dilettantisches Abwehrverhalten

Statt sich im Kampf um die Europapokalplätze mit dem möglichen dritten Sieg in acht Tagen eine bessere Position zu erarbeiten, offenbarten die Reds eklatante Schwächen: Die Abwehr agierte bei beiden Kopfball-Gegentoren durch Michail Antonio (10.) und Andy Carroll (55.) geradezu dilettantisch, die Offensive blieb über weite Strecken harmlos.

An der Seitenlinie haderte Klopp, er versuchte das Spiel seiner Elf gestikulierend zu beeinflussen - und musste angesichts der mangelhaften Umsetzung die Niederlage doch kopfschüttelnd hinnehmen.

"Wenn man nicht 100 Prozent gibt, sondern nur 95, dann ist das nicht genug", monierte Klopp und fügte an: "Wer will denn schon 95 Prozent sehen?" Für korrigierende Handgriffe bleibt Klopp wenig Zeit. Bereits am Dienstag steht im League-Cup-Halbfinalhinspiel bei Stoke City viel auf dem Spiel.

Gerrard als Unterstützung?

Nicht unwahrscheinlich ist es, dass Klopp an der Linie künftig von Vereins-Idol Steven Gerrard unterstützt wird. Teammanager Klopp will den 35-Jährigen in den Trainerstab des ehemaligen englischen Rekordmeisters holen.

"Ich habe mit Klopp gesprochen. Ich habe noch kein klares Angebot, aber der Klub hat mich wissen lassen, dass sie mich gerne wieder dort sehen würden", sagte Gerrard dem Daily Telegraph. Gerrard hatte die Reds im Sommer nach 17 Jahren und 710 Spielen verlassen, er steht nun bei Los Angeles Galaxy in den USA unter Vertrag.

ManUnited verschafft sich Luft

Derweil verschaffte sich der frühere Bayern-Trainer Louis van Gaal bei Manchester United durch ein 2:1 gegen Swansea City wohl eine weitere Galgenfrist.

50-Millionen-Mann Anthony Martial (47.) und der in der Liga seit Anfang November torlose Wayne Rooney (77.) brachten den Red Devils den ersten Sieg seit sechs Spielen. Weltmeister Bastian Schweinsteiger war an der Entstehung beider Tore beteiligt.

Einen Traumstart ins neue Jahr erwischte Spitzenreiter FC Arsenal. Das Team der deutschen Weltmeister Mesut Özil und Per Mertesacker erarbeitete sich dank des glanzlosen 1:0-Erfolgs gegen Abstiegskandidat Newcastle United ein Zwei-Punkte-Polster auf den direkten Verfolger Leicester City, die zuhause nicht über ein 0:0-Unentschieden gegen Bournemouth hinaus kamen.

Der Titelverteidiger FC Chelsea verbuchte am Sonntag mit dem 3:0 (1:0) bei Crystal Palace im zweiten Spiel unter Rückkehrer Guus Hiddink den ersten Sieg. Die Blues bleiben in der Tabelle zwar auf Rang 14, vergrößerten aber den Abstand auf die Abstiegsränge.

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