Liverpool dreht Spiel gegen Chelsea

SID
Liverpools Coutinho gelangen beim 3:1 gegen Chelsea zwei Tore
© getty

Der FC Liverpool feiert am 11. Spieltag der Premier League einen 3:1-Sieg bei Meister FC Chelsea. Für Jürgen Klopp ist es der erste Sieg in der Liga, für Jose Mourinho wird es immer enger. Manchester City verteidigt mit Hängen und Würgen die Tabellenspitze vor dem ebenfalls siegreichen FC Arsenal. Manchester United enttäuscht mal wieder.

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FC Chelsea - FC Liverpool 1:3 (1:1)

Tore: 1:0 Ramires (4.), 1:1 Coutinho (45+3.), 1:2 Coutinho (74.), 1:3 Benteke (83.)

Der FC Liverpool reiste nach dem ersten Sieg unter Jürgen Klopp unter der Woche im League Cup sehr selbstbewusst an die Stamford Bridge. Chelsea dagegen fand sein Selbstvertrauen nach dem Pokalaus im Elfmeterschießen unter der Woche knapp über der Grasnarbe wieder.

Das sollte aber keinen Einfluss auf das Spiel haben: Nach vier Minuten hatte Cesar Azpilicueta nach einem simplen Trick auf einmal viel Zeit und Raum auf der linken Außenbahn, um sich den Ball auf den rechten Fuß zu legen. Seine Flanke fand Ramires, der am planlosen Alberto Moreno vorbeirauschte und unhaltbar in die linke untere Ecke einköpfte (4.).

Chelsea übte in der Anfangsphase früh Druck aus, womit Liverpool nicht zurechtkam. Die Blues nahmen sich aber nach einer Viertelstunde zurück und besannen sich darauf, tief und kompakt zu stehen - Offensivaktionen beider Mannschaften waren daher Mangelware. Bis weit in die Nachspielzeit: Philippe Coutinho setzte sich an der Strafraumkante glänzend gegen Ramires durch, zog nach innen und schlenzte den Ball sehenswert in die langen Ecke (45+3.).

Auch die zweite Halbzeit war kein fußballerischer Leckerbissen. Als Simon Mignolet zu weit vor seinem Tor stand, versuchte sich Oscar aus 45 Metern - der Belgier konnte gerade noch eine Hand ausfahren (72.). Der Gegenzug hatte es dann in sich: Coutinho bekam 16 Meter vor dem Tor den Ball, schlug einen Haken und versenkte die Kugel - John Terry fälschte unhaltbar ab (74.). Christian Benteke machte schließlich eiskalt den Deckel drauf (83.). Am Ende stand ein verdienter Auswärtssieg, weil sich Chelsea nach dem Führungstor kaum noch Chancen erspielte.

Mit dem ersten Dreier in der Liga unter Klopp stellt Liverpool den Anschluss zu den internationalen Plätzen her. Für Titelverteidiger Chelsea bedeutet die sechste Niederlage im elften Saisonspiel weiter einen Platz im unteren Tabellendrittel.

Crystal Palace - Manchester United 0:0

Die Gastgeber kamen besser in die Partie und wären in der 10. Minute fast in Führung gegangen: Yala Bolasie scheiterte aus spitzem Winkel aber an United-Keeper David De Gea, der den Ball an die Latte lenkte.

Manchester, mit Bastian Schweinsteiger in der Startelf, fand in der Folge dann besser ins Spiel und erarbeitete sich mehr Ballbesitz. Chancen spielte sich der Rekordmeister dabei allerdings zunächst kaum heraus.

Ab etwa einer Stunde Spielzeit wurde Palace wieder stärker und die Red Devils hatten Glück, dass Yohan Cabaye in der 73. Minute völlig freistehend aus der Strafraummitte am Pfosten vorbeischob. Auch in der Nachspielzeit kam das Heimteam durch einen Kopfball von Bolasie noch einmal zu einer guten Möglichkeit, das Leder verfehlte das Gehäuse nur knapp.

Manchester City - Norwich City 2:1 (0:0)

Tore: 1:0 Otamendi (67.), 1:1 Jerome (83.) , 2:1 Toure (89./HE)

Rote Karte: Martin (Norwich/89.)

Bes. Vorkommnis: Kolarov (ManCity) verschießt Elfmeter (90.+7)

Die Tabellenführung der Citizens wackelte, aber sie hielt. In einer über weite Strecken einseitigen und wenig ereignisreichen Partie überschlugen sich erst in der Schlussphase die Ereignisse. Nach dem Schock des späten Ausgleichs durch Cameron Jerome (83.) sorgte eine Parade im Stile eines Torwarts von Norwichs Innenverteidiger Russell Martin für die Entscheidung. Der schottische Nationalspieler wehrte einen Schuss von Raheem Sterling auf der Linie ab, sah die Rote Karte und Yaya Toure verwandelte den anschließenden Strafstoß zum Sieg für City.

Über eine Stunde mühten sich die Gastgeber vergebens gegen ein extrem defensiv eingestelltes Norwich City. Eine Standardsituation musste schließlich für die Führung des Favoriten herhalten: Nicolas Otamendi köpfte wuchtig ein.

Als alles auf das 2:0 und die Entscheidung wartete, schenkte City-Keeper Joe Hart den Gästen den Ausgleich, als er den Ball nach einer harmlosen Flanke fallen ließ und Jerome aus kurzer Distanz einschießen konnte.

Mit dem Sieg verteidigt City die Tabellenführung vor dem punktgleichen FC Arsenal. Norwich bleibt bleibt mit nur neun Zählern weiter im Keller.

Swansea - Arsenal 0:3 (0:0)

Tore: 0:1 Giroud (48.), 0:2 Koscielny (68.), 0:3 Campbell (74.)

Swansea zeigte sich zu Beginn unbeeindruckt von den letzten Ergebnissen der Gunners und kontrollierte die Partie mit sicherem Passspiel. Die erste Riesenchance gehörte folgerichtig den Hausherren: Nach Ballgewinn schaltete Jonjo Shelvey blitzschnell und steckte den Ball auf Bafetimbi Gomis durch. Dem Franzosen versagten allerdings vor Arsenal-Keeper Petr Cech die Nerven.

Die Waliser machten weiter mehr Druck, kombinierten ansehnlich und schnürten die Gäste aus London im Strafraum ein. Die durchschlagende Idee hatte Swansea aber nicht mehr und so trauerte die Truppe von Garry Monk zur Pause der vergebenen Gomis-Chance nach.

Und diese Fahrlässigkeit bestrafte Arsenal im zweiten Durchgang sofort: Eine Ecke brachte Mesut Özil perfekt ins Zentrum, Olivier Giroud kam völlig unbedrängt zum Kopfball und brachte die Gunners in Führung (48.). Die Waliser zeigten sich nach dem Rüchschlag zwar sofort wieder präsent, Arsenal verteidigte allerdings hochkonzentriert und lauerte auf Konter.

Mit Erfolg: Laurent Koscielny nutzte eine Unsicherheit von Swansea-Keeper Lukas Fabianski und traf aus kurzer Distanz zum 2:0 (68.), wenig später legte Joel Campbell mit einem strammen Schuss aus wenigen Metern nach (74.). Den Assist hatte erneut der starke Özil gegeben. Arsenal hätte am Ende sogar noch höher gewinnen können, trotzdem wurde Swansea nach der starken Hälfte im zweiten Durchgang deutlich unter Wert geschlagen.

FC Everton - AFC Sunderland 6:2 (2:1)

Tore: 1:0 Deulofeu (19.), 2:0 Kone (31.), 2:1 Defoe (45+4.), 2:2 Fletcher (50., ET), 3:2 Coates (3:2), 4:2 Lukaku (60.), 5:2 Kone (62.), 6:2 Kone (76.)

Nicht immer erhalten die Zuschauer in der Premier League für den üppigen Eintritt auch das Spektakel, das sie sich versprochen hatten. Die Fans der Toffees kamen gegen die Black Cats allerdings voll auf ihre Kosten. Gerard Deulofeu (19.) stellte seine starke Form schnell unter Beweis, Arouna Kone (31.) sorgte mit dem zweiten Everton-Treffer für lange Gesichter bei Neu-Coach Sam Allardyce.

Nur kurz hieß es für das stark abstiegsgefährdete Sunderland hoffen: Sebastian Coates (55.) machte mit einem Eigentor nach Flanke von Deulofeu die zuvorige Aufholjagd durch Jermain Defoe (45+4.) und Steven Fletcher (50.) wieder vergessen. Damit brach er die kurz aufgeflammte Kampfeslust Sunderlands, der letzte Widerstand war gebrochen.

Erst wuchtete Romelu Lukaku (60.) eine Deulofeu-Vorlage ins Tor, dann vollendete Kone (62., 76.) seinen eindrucksvollen Dreierpack. Für Allardyce und Sunderland ist damit jegliche Aufbruchstimmung wieder dahin, Everton kann langsam Richtung Europa blicken. Mit den bärenstarken Deulofeu und Kone können die Toffees in die Spitzengruppe stoßen.

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