Özil trifft bei Arsenal-Zitterpartie

Von SPOX
Tomas Rosicky und der Arsenal jubeln über das Erreichen der nächsten Runde im FA-Cup
© getty

Mesut Özil trifft bei seinem Startelfcomeback für Arsenal, das trotzdem lange zittern muss. Manchester Citymuss in der 4. Runde des FA Cups gegen den FC Middlesbrough die Segel streichen. Doch City ist nicht der einzige Favorit. Auch Tottenham und Chelsea, das trotz einer Zwei-Tore-Führung gegen Bradford verliert, sind ausgeschieden. Manchester United muss gegen einen Viertligisten ins Wiederholungsspiel. Auch Liverpool muss nach einem Remis gegen Bolton nachsitzen.

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Brighton&Hove Albion - FC Arsenal 2:3 (0:2)

Tore: 0:1 Walcott (2.), 0:2 Özil (24.), 1:2 O'Grady (50.), 1:3 Rosicky (59.), 2:3 Baldock (75.)

Mesut Özil kehrte in die Startelf der Gunners zurück. Und wie! Der deutsche Nationalspieler sorgte mit dem Treffer zum 2:0 für einen wichtigen Treffer in einem bis zum Schluss engen Spiel. Der Gast startete nach dem gestrigen Favoritensterben hochkonzentriert und nutzte direkt die erste Gelegenheit zur Führung. Calum Chambers setzte sich über die rechte Seite stark durch, flankte auf den ersten Pfosten in den Rückraum der Box, wo Theo Walcott das Spielgerät annehmen konnte und mit dem Vollspann in die lange Ecke verwandelte (2.). Es war sein erstes Tor seit über einem Jahr.

Der aktuell 19. der Championship war geschockt und konnte sich kaum aus der Umklammerung befreien. Es dauerte allerdings bis zur 24. Minute und Mesut Özils Auftritt bis Arsenal erhöhen konnte. Tomas Rosicky zog von Links in die Mitte und fand den Deutschen in der Schnittstelle der Abwehr. Özil zog nach der Ballannahme aus 15 Metern ab und versenkte die Kugel eiskalt. Die einzige nennenswerte Chance für Brighton in Hälfte eins hatte Sam Baldock nach einem Lapsus von Laurent Koscielny, doch sein Schuss ging knapp über die Querlatte (29.).

Nach dem Pausentee keimte beim Außenseiter kurzzeitig neue Hoffnung auf, da Chris O'Grady einen Fehler im Aufbau der Gunners ausnutzte und trocken einnetzte (50.). Doch Rosicky stellte wenig später den alten Abstand wieder her, als er per Volleyabnahme nach Doppelpass mit Olivier Giroud vom Sechzehner traf (59.). Der Gastgeber steckte jedoch immer noch nicht auf und kämpfte sich erneut ins Match zurück: Baldock überwand Szczesny gefühlvoll im Eins-gegen-eins per Chip (75.). Der eingewechselte Alexis Sanchez setzte im Anschluss einen Freistoß auf die Latte (84.) und scheiterte mit einem weiteren an Keeper David Stockdale (90.+2), so dass die Gunners bis zum Ende der Partie den knappen Vorsprung mit Glück und Geschick über die Zeit zittern mussten.

FC Chelsea - Bradford City 2:4 (2:1)

Tore: 1:0 Cahill (21.), 2:0 Ramires (38.), 2:1 Stead (41.), 2:2 Morais (75.), 2:3 Halliday (81.), 2:4 Yeates (90.+4)

'What the hell?', wird sich Chelsea-Trainer Mourinho nach dem Spiel gedacht haben. Seine Blues, in England immerhin Meisterschaftskandidat, verspielen eine 0:2 Führung. Im heimischen Stadion. Gegen einen Drittligist. Dabei fing die Partie ganz entspannt an für den Portugiesen. Nach einer Standardsituation stieg Gary Cahill am höchsten und brachte Chelsea schon nach 21. Minute in Führung. Obwohl sich Bradford zwischendurch stabilisierte, traf Ramires mit einem präzisen Schuss zum 2:0 (38.).

Jonathan Steads Anschlusstreffer kurz vor dem Pausentee überraschte den Tabellenführer der Premier League zwar, sollte aber nur eine Randnotiz bleiben. Unverändert das Bild im zweiten Durchgang. Bradford hatte zwar die ein oder andere Möglichkeit, den Ton gab aber weiterhin klar der FC Chelsea an. Einzig ein dritter Treffer wollte den Blues nicht gelingen.

Und plötzlich war Bradford da. Der Drittligist erhob sich wie ein Phönix aus der Asche und drehte das Spiel. An der Stamford Brigde. Gegen den Tabellenführer der Premier League. Filipe Morais egalisierte den Spielstand, dann legte Andy Halliday noch einen drauf und erzielte den Führungstreffer (81.). Chelsea warf alles nach vorne und wollte mit allen Mitteln ein Unentschieden und damit das Wiederholungsspiel erkämpfen, Bradford-Keeper Brad Williams parierte allerdings mehrer Male exzellent und schien unüberwindbar. Als die Hausherren auch den letzten Defensiv-Posten aufgaben, konterte Bradford eiskalt und sorgte in der Nachspielzeit für die Entscheidung (90.+4).

Manchester City - FC Middlesbrough 0:2 (0:0)

Tore: 0:1 Damford (53.), 0:2 Kike (90.+3)

65 Prozent Ballbesitz, 24 zu 14 Schüsse und elf zu zwei Ecken - die Bilanz sprach klar für den haushohen Favoriten aus Manchester. Die Tatsache, dass es am Ende dennoch nicht für den Einzug in die nächste Runde gereicht hat, war vor allem Gäste-Keeper Mejias Osorio sowie der Nachlässigkeit der Citizens in puncto Chancenverwertung zuzuschreiben. Allein in Durchgang eins ließen unter anderem David Silva und Stevan Jovetic beste Möglichkeiten liegen.

Gegen eine durchgemischte Elf von City-Coach Manuel Pellegrini, der aufgrund des anstehenden Duells mit Spitzenreiter Chelsea gleich auf mehrere Stammkräfte verzichtete, wehrte sich Middlesbrough nach Kräften. Den Lohn für den aufopferungsvollen Kampf gab es bereits nach wenigen Minuten des zweiten Abschnitts. Nach einem katastrophalen Rückpass von Fernando zu Willy Caballero war es Patrick Damford, der aus kurzer Distanz eiskalt zur Führung des krassen Außenseiters einnetzte.

Da die im Anschluss immer aggressiver werdenden Offensivbemühungen der Hausherren ohne zählbaren Erfolg blieben und zudem auch die Einwechslungen von Fernandinho (66.), Frank Lampard (66.) und Edin Dzeko (78.) keine Wirkung zeigten, sorgte Kike in der dritten Minute der Nachspielzeit für die endgültige Entscheidung. Die Vorlage lieferte der bärenstarke Damford.

Tottenham Hotspurs - Leicester City 1:2 (1:0) im BOXSCORE

Liverpool FC - Bolton Wanderers 0:0

Liverpools Trainer Brendan Rodgers verzichtet komplett auf Klubikone Steven Gerrard, der nicht mal im Kader stand. Ebenfalls nicht dabei war Daniel Sturridge, der aber gegen Chelsea sein Comeback nach einer längeren Verletzungspause geben könnte. Der für die Startelf angekündigte Jordan Rossiter stand nicht in der Anfangsformation, Emre Can dagegen schon. Bei den Gästen spielten Ex-Pool-Stürmer Emile Heskey sowie Ex-Chelsea-Stürmer Eidur Gudjohnsen von Beginn an.

In der torlosen ersten Hälfte spielte sich an der Anfield Road eine ausgeglichene Begegnung ab, die zwar unterhaltsam wirkte, aber nur wenige sehenswerte Torchancen bot. Immer wieder fanden auf beiden Seiten Flanken ins Zentrum der Strafräume keine geeigneten Abnehmer. Bolton zeigte vor allem zu Beginn des Spiels eine ansprechende Vorstellung und geriet erst die letzten 25 Minuten mehr unter Druck. So ging es mit einem gerechten Unentschieden in die Katakomben.

Der zweite Durchgang erlebte sein erstes großes Highlight in der 55. Minute, als Emil Heskey und großem Applaus von beiden Fanlagern ausgewechselt wurde. Danach zog Pool etwas an, vergab allerdings aussichtsreiche Chancen durch Coutinho und Sterling. Die Gäste präsentierten sich auch im weiteren Verlauf sehr diszipliniert und stellten mit ihren sattelfesten Defensive den anrennenden Gastgeber immer wieder vor Probleme. Borini hatte die beste Möglichkeit in der 69. Minute, aber Bogdan im Tor von Bolton reagiert blendend. Auch die Schlussphase überstanden die Wanderers unbeschadet und haben sich so ein Rückspiel im heimischen Macron Stadium verdient.

Cambridge United - Manchester United 0:0

Blamiert, aber noch nicht ausgeschieden. So lautet das Fazit von Manchester United nach dem Auftritt beim 12. der vierten Liga. Mit großer Leidenschaft und hohem Einsatz hielt Cambridge dagegen und ließ den Klassenunterschied verschwimmen. United wirkte trotz deutlicher Vorteile in Sachen Ballbesitz träge und uninspiriert.

Trainer Louis van Gaal hatte zwar auf Wayne Rooney und Juan Mata im Kader verzichtet sowie Robin van Persie auf die Bank gesetzt, bot aber nach wie vor eine erstklassige Elf auf. Im Mittelfeld agierten Angel Di Maria, Michael Carrick, Marouane Fellaini und Adnan Januzaj, während Radamel Falcao stürmte. Auch mit der Einwechslung von van Persie und Ander Herrera wurde das Spiel nicht besser. Cambridge verdiente sich das Remis.

Im Wiederholungsspiel im Old Trafford muss United einiges besser machen und bei den Fans Wiedergutmachung betreiben. "Ich war wieder einmal wütend, aber das ist Teil meines Berufs", sagte van Gaal, der für das Wiederholungsspiel eine klare Marschroute ausgab: "Wir spielen zuhause, wir müssen sie schlagen. Der FA-Cup ist der wichtigste Wettbewerb für uns, weil er einfacher zu gewinnen ist als die Premier League."

Der FA Cup im Überblick

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