5:3! Spurs zerlegen Chelsea

Von SPOX
Shooting-Star Harry Kane macht das 4:1 für Tottenham gegen Chelsea
© getty

Was für ein Spieltag in der Premier League! Chelsea geht gegen Tottenham unter, Manchester City schlägt Sunderland in einer turbulenten Partie. Jetzt teilen sich beide Favoriten die Tabellenführung. Doch damit nicht genug: Arsenal patzt fürchterlich in Southampton, Liverpool verspielt ein 2:0 gegen den Tabellenletzten.

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Tottenham Hotspur - FC Chelsea 5:3

Tore: 0:1 Diego Costa (18.), 1:1 Kane (30.), 2:1 Rose (44.), 3:1 Townsend (45./FE) 4:1 Kane (52.), 4:2 Hazard (61.), 5:2 Chadli (78.), 5:3 Terry (87.)

Die Spurs sind on fire - Harry Kane ist on fire. Seit sechs Ligaspielen ist die Mannschaft von Mauricio Pochettino ungeschlagen und verbessert sich auf Platz fünf der Premier League. Entscheidend für den Sieg war ein Doppelpack kurz vor der Pause, von dem sich Spitzenreiter Chelsea nicht mehr erholen sollte.

Dabei fing alles so gut an für Jose Mourinho und die Blues: Nach 18 Minuten setzte Hazard zum Dribbling an und traf den Pfosten, Oscar setzte nach und schließlich war es Diego Costa, der mit seinem 14. Saisontor zur Führung traf.

Die Spurs brauchten ein paar Minuten, um sich von dem Rückstand zu erholen, drehten dann aber groß auf. Nach einer halben Stunde wurde Harry Kane nur halbherzig von Oscar gestört und traf mit einem trockenen Distanzschuss. Als Chelsea gedanklich schon beim Pausentee war, schaltete Tottenham einen Gang hoch und drehte das Spiel.

Der ganze Wahnsinn im RE-LIVE

Nach einem schnellen Angriff scheiterte Nacer Chadli zwar noch am Pfosten, Danny Rose stand aber goldrichtig und staubte ab. Doch damit nicht genug: In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs brachte Gary Cahill den überragenden Kane im Strafraum zu Fall. Andros Townsend verwandelte den fälligen Strafstoß sicher zum 3:1 für die Gastgeber.

Wer nun mit einer Aufholjagd der Blues nach dem Seitenwechsel gerechnet hatte, sah sich getäuscht. Kurz nach der Pause erhöhte Kane auf 4:1 für die Spurs. Hazards Treffer zum 2:4 brachte Chelsea nicht mehr den nötigen Schub, um die Niederlage noch abwenden zu können. Vielmehr hatten die Spurs noch nicht genug und stellten in Person von Chadli den alten Abstand wieder her. John Terry sorgte kurz vor Schluss dann noch für Ergebniskometik. Chelsea hat nach 20 Spielen genau so viele Punkte, Tore und Gegentore wie City und muss sich deshalb den ersten Platz mit dem Rivalen aus Manchester teilen.

Manchester City - AFC Sunderland 3:2 (0:0)

Tore: 1:0 Toure (58.), 2:0 Jovetic (66.), 2:1 Rodwell (70.), 2:2 Johnson (71., Foulelfmeter), 3:2 Lampard (73.)

Viel Spaß hatten die Fans im Etihad Stadium dank eiskalten Wetters nicht. Knapp 15.000 Plätze blieben unbesetzt und das Spiel schaffte es kaum, die Anwesenden zu erwärmen. Sunderland war von Beginn an bemüht, den Gegner nicht zu Torchancen kommen zu lassen. Das klappte nicht immer, aber die Citizens machten aus den wenigen Möglichkeiten zu wenig.

Trotz einer sehr aktiven Jesus Navas vermochten es die Gastgeber nicht, ihre Favoritenrolle in Zählbares umzuwandeln. Ex-City-Keeper Costel Pantilimon hatte stets alles im Griff. Zur Rettung eilte schließlich Yaya Toure. Von der Strafraumgrenze zimmerte der Ivorer ein richtiggehendes Geschoss in das Netz .

Das Spektakel im Etihad im RE-LIVE

Damit war der Bann plötzlich gebrochen. Stefan Jovetic erhöhte mit der Hacke auf 2:0. Doch die Black Cats gaben sich noch nicht geschlagen, Jack Rodwell und Adam Johnson, ebenfalls Ex-Citizens, stellten auf 2:2. Dann folgte der große Auftritt von Frank Lampard, der mit Sondergenehmigung der Liga spielte und eine Flanke des starken Gael Clichy mit dem Kopf zur erneuten Führung verwandelte.

FC Southampton - FC Arsenal 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 Mane (34.), 2:0 Tadic (56.)

Das nennt man Spitzenspiel: Hohes Tempo von Anfang an, zahlreiche Torchancen auf beiden Seiten und ein Traumtor als Höhepunkt - nur Szczesny wird dem Ganzen nicht gerecht. Die Szene des Spiels ereignete sich in der 34. Minute: Nach einem langen Ball auf Sadio Mane in Richtung Torauslinie kommt Wojciech Szczesny aus dem Tor und verkürzt zusammen mit Kieran Gibbs den Winkel. Die Gefahr scheint entschärft, doch der an der Sechzehnerkante stehende Mane schlenzt die Kugel aus unfassbarem Winkel über die beiden zögerlichen Gegenspieler hinweg ins Tor, Mertesacker grätscht vergeblich - ein sensationeller Treffer.

Vom Anpfiff weg spielten beide Teams mit vollem Einsatz - unterstützt von lautstarken Fanlagern und unter den Augen des verletzten Lukas Podolski. Mit zunehmender Spieldauer entwickelten die Gunners ein spielerisches Übergewicht und kombinierten sich immer wieder sehenswert in den Strafraum der Gastgeber. Beim Abschluss war aber stets noch ein Saints-Körperteil dazwischen und wenn dem mal nicht so war, fehlten meist wenige Zentimeter. So auch in der 27. Minute, als Alex Oxlade-Chamberlain aus 16 Metern eine halbhohe Rücklage von Santi Cazorla volley am linken oberen Torwinkel vorbeidrosch.

Southamptons Sieg im Spitzenspiel im RE-LIVE

Das gleiche Spiel nach der Pause: Arsenal rannte mit mehr Ballbesitz nach vorne, jedoch stand Southampton gut und setzte über Konter die gefährlicheren Angriffe. Spielentscheidend war erneut ein Szczesny-Patzer: Die Gunners bekamen den Ball nicht aus dem Sechzehner, der Keeper grätschte völlig überhastet in den Ball und bediente dadurch Dusan Tadic, der sich nicht zweimal bitten ließ (56.). Die Saints hatten sogar noch weitere Großchancen, ließen sie in Person von Graziano Pelle (61., 67.) und James Ward-Prowse (62.) kläglich liegen.

Während die Gunners den erhofften Sprung auf den Champions-League-Qualifikationsplatz verpasste, setzten sich die Saints durch den Sieg wieder auf drei Punkte von Arsenal ab.

FC Liverpool - Leicester City 2:2 (2:0)

Tore: 1:0 Gerrard (17., Handelfmeter), 2:0 Gerrard (40., Handelfmeter), Nugent 2:1 (58.), 2:2 Schlupp (60.)

Leicester City begann relativ forsch gegen den Favoriten aus Liverpool, doch einen zu Unrecht gegebenen Elfmeter verwandelte der Pool-Kapitän Steven Gerrard (17.) und so gingen die Reds mit 1:0 in Führung. Wesley Morgan hatte den Ball ins Gesicht bekommen, doch der Schiedsrichter entschied auf Handelfmeter.

Liverpools verspielter Sieg im RE-LIVE

Auch der zweite Treffer für Liverpool resultiert aus einem Handelfmeter. Steven Gerrrard verwandelt den insgesamt 100. Strafstoß für die Reds. Als erstes Team in der Premier League-Gesichte überhaupt machte Liverpool die 100 voll. Doch die Gäste steckten in der zweiten Halbzeit nicht auf und kamen durch David Nugent (58.) und Jeffrey Schlupp (60.) innerhalb weniger Minuten zum 2:2-Ausgleich.

Leicester City spielte über weite Phasen sehr gut mit und konnte sich so über einen Punkt im Abstiegskampf freuen. Für Liverpool ist das Unentschieden, nach dem 4:1-Sieg am vergangenen Spieltag gegen Swansea City, wieder ein kleiner Rückschlag.

Stoke City - Manchester United 1:1 (1:1)

Tore: 1:0 Shawcross (2.), 1:1 Falcao (26.)

Stoke City kam mit einem Blitzstart aus der Kabine. Das Team von Mark Hughes führte schon nach zwei Minuten. Nach einem Eckball von Marko Arnautovic sprang Peter Crouch am Höchsten und leitete den Ball mit dem Kopf zu dem aufgerückten Innenverteidiger Ryan Shawcross weiter, der den Ball volley in die Maschen hämmerte.

Manchester United wirkte in der Folge verunsichert. Viele unpräzise Bälle in die Spitze waren die Folge. Stoke City zog sich oft weit zurück und versuchte nach Ballgewinn die Stürmer mit langen Bällen in Szene zu setzen. Nach gut einer Viertelstunde erzielten die Potters fast das 2:0. Nach einem dieser langen Vorlagen setzte sich der ehemalige Hannoveraner Mame Diouf, im Eins gegen Eins gegen den stümperhaft verteidigenden Jonny Evans durch. Der Stürmer schoss die Kugel aber am Tor vorbei.

Stoke City vs. ManUtd im RE-LIVE

Aus dem nichts erzielte Manchester United dann jedoch das zweite Tor des Tages, ebenfalls nach einer Ecke. Nachdem der Ball von Wayne Rooney zunächst an Freund und Feind vorbei in den Sechszehner flog, schaltete Falcao am schnellsten und schob den Ball ins Tor. United versuchte viel, doch zwingende Chancen konnten sich die Red Devils selten erarbeiten, beide Teams neutralisierten sich über weite Strecken.

Stoke hätte Mitte des zweiten Durchgangs einen Elfmeter bekommen müssen. Nach einem weiteren Eckball köpfte Peter Crouch Verteidiger Smalling aus kurzer Distanz an den Arm, doch der Pfiff des Unparteiischen blieb aus. Die Potters blieben bei Standards gefährlich und United war wieder im Glück, als Crouch die Pille nach einem gefährlichen Freistoß an den Pfosten nickte (67.). Stoke City verteidigte weiter kompakt und bissig und so blieb es beim 1:1. Speziell für die Red Devils natürlich deutlich zu wenig, denen die Belastung der letzten Wochen anzumerken war.

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