Tabellenführer! Liverpool zerlegt Spurs

Von Adrian Bohrdt/Marco Nehmer
Luis Suarez erzielt das 2:0 für den FC Liverpool gegen Tottenham
© getty

Der FC Liverpool hat am 32. Spieltag der Premier League die Tabellenführung übernommen. Die Reds schossen Tottenham Hotspur mit 4:0 aus dem Stadion. Liverpool profitierte von einer verdienten Niederlage des FC Chelsea bei Aufsteiger Crystal Palace. Im Spitzenspiel trennten sich der FC Arsenal und Manchester City unentschieden. ManUnited feierte dank Wayne Rooney einen klaren Sieg.

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FC Liverpool - Tottenham Hotspur 4:0 (2:0)

Tore: 1:0 Kaboul (2./ET), 2:0 Suarez (25.), 3:0 Coutinho (55.), 4:0 Henderson (75.)

Die Reds sind der große Gewinner des Spieltags und klettern an die Spitze! Der klare Sieg gegen indisponierte Spurs nährt bei der Anhängerschaft die Hoffnungen auf den ersten Meistertitel seit 1990 - auch dank neuer Rekorde. Luis Suarez erzielte sein 29. Saisontor und überflügelte damit Robbie Fowler (28 Tore 1995/96) als bester Liverpooler Premier-League-Torschütze innerhalb einer Saison. Auch die nun 48 Heimtore für die Reds sind eine neue Allzeit-Bestmarke.

Nach gerade einmal 25 Minuten waren die Gäste aus London praktisch schon erledigt. Suarez düpierte Michael Dawson und schoss von halblinks zum 2:0 ins rechte Eck ein. Bitter für die Spurs: Dawson war erst Momente vorher für Jan Vertonghen gekommen, der verletzt runter musste. Treffer Nummer 30 verpasste der Uruguayer kurz vor der Pause, als er per Kopf an der Latte scheiterte.

Zuvor legten die Reds bereits einen veritablen Blitzstart hin. Glen Johnson setzte sich keine zwei Minuten nach Anpfiff auf rechts durch und spielte ins Zentrum. Younes Kaboul stolperte den Ball desolat ins eigene Netz. Mit Glück retteten sich die Spurs ohne ein drittes Gegentor in die Kabine - doch es nützte nichts. Coutinho setzte zehn Minuten nach Wiederanpfiff zum Solo an und erzielte aus der Distanz das 3:0, ehe Jordan Henderson den Schlusspunkt markierte.

Tottenham indes plagt nicht nur die neuerliche Pleite und der Atem von Manchester United im Nacken, sondern auch die Verletzung von Roberto Soldado: Der Spanier kam nach einem Luftkampf unglücklich auf und musste in der Nachspielzeit vom Platz getragen werden.

FC Arsenal - Manchester City 1:1 (0:1)

Tore: 0:1 Silva (18.), 1:1 Flamini (53.)

Nach dem 0:6 an der Stamford Bridge und dem 2:2 gegen Swansea ging es für die Gunners auch gegen City schlecht los. Lukas Podolski leitete Citys Führungstreffer durch einen Ballverlust in der eigenen Hälfte ein, nach einem überragenden Pass von David Silva hämmerte Edin Dzeko den Ball mit links an den Pfosten. Der Rebound sprang genau vor die Füße von Silva, der den Ball reflexartig zur verdienten Führung ins Tor bugsierte.

Arsenal steckte den erneuten Rückschlag aber kämpferisch weg, vor allem Tomas Rosicky und Santi Cazorla trieben das Spiel immer wieder an.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit war es die erste richtig gute Kombination, die Arsenal den Ausgleich bringen sollte. Nach einer Hereingabe von Podolski schloss Mathieu Flamini per Direktabnahme zum 1:1 ab. Wenige Momente zuvor hätte Per Mertesacker mit einem Billard-Eigentor fast das 2:0 für City besorgt.

In der Folge hatten beide Teams große Möglichkeiten zum 2:1. Podolski kam auf der linken Seite aus zehn Metern frei vor Joe Hart zum Abschluss, der Keeper konnte gerade noch per Fuß abwehren. Auf der anderen Seite lenkte Wojciech Szczesny eine Rakete von Fernandinho aus 25 Metern über die Latte. Eine Viertelstunde vor Ende musste Arsenal noch eine brenzlige Situation im Strafraum überstehen, bei der letztlich Dzeko den Ball neben das Tor setzte.

Ein Tor lag eigentlich in der Luft im Emirates Stadium, sollte aber nicht mehr fallen. Man City verpasst es durch das Remis zwar erstmal, Chelsea von der Tabellenspitze zu verdrängen, kann mit dem Punkt aber dennoch deutlich besser leben als Arsenal. Die Citizens sind bis auf zwei Punkte an die Blues herangerückt und haben noch zwei Spiele weniger ausgetragen.

Crystal Palace - FC Chelsea 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Terry (52., Eigentor)

Der FC Chelsea hat in einem dramatischen Spiel wichtige Punkte im Kampf um den Titel liegen gelassen, Crystal Palace dagegen im Abstiegskampf den Sieg der Saison gefeiert. Im 90 Minuten lang kochenden Selhurst Park sorgte John Terry kurz nach der Pause für die Entscheidung, als er eine Flanke des alles überragenden Joe Ward unglücklich ins eigene Tor köpfte.

Die Blues hatten zwar in Person von Andre Schürrle die erste große Chance des Spiels, danach waren die Eagles aber das klar bessere Team. Jason Puncheon sorgte über seine rechte Seite immer wieder für Gefahr, nach einer scharfen Hereingabe von der Grundlinie hatte Yannick Bolasie schon in Halbzeit eins die Führung auf dem Fuß, traf aber nur das Außennetz. Wenig später hätte Crystal Palace nach einer Grätsche von Gary Cahill gegen Bolasie auch einen Elfmeter bekommen können.

Nach der Führung hielt zunächst Eagles-Keeper Julian Speroni den Sieg mit einem Super-Save gegen Eden Hazard fest, im Anschluss vergaben die Gastgeber beste Chancen auf das 2:0. Ein Blackout von Stuart O'Keefe, der einen Rückpass zum Torhüter genau in den Lauf von Fernando Torres spielte, hätte Chelsea kurz vor Schluss noch einen Punkt schenken können, Torres' Versuch ging aber weit über das leere Tor.

Manchester United - Aston Villa 4:1 (2:1)

Tore: 0:1 Westwood (13.), 1:1 Rooney (20.), 2:1 Ronney (45./FE), 3:1 Mata (57.), 4:1 Hernandez (90.)

Manchester United geht mit einem Erfolgserlebnis ins Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Bayern. Gegen Villa reichte es zwar zum Sieg, spielerisch blieben die Red Devils aber einmal mehr einiges schuldig.

Die Stimmung im Old Trafford war zu Beginn unterkühlt. Einige Fans hatten ein Flugzeug gechartert, das kurz nach dem Anpfiff über das Stadion flog und ein Banner mit der Aufschrift "Wrong one - Moyes out" hinter sich her zog.

Als Westwood Villa mit einem herrlichen Freistoß in Führung brachte, drohte United eine weitere Heimniederlage. Doch auf Rooney war gegen seinen Lieblingsgegner (12 PL-Tore) Verlass. Zuerst köpfte er eine Kagawa-Flanke ins Tor, danach verwandelte er nach Foul an Mata einen Elfmeter sicher. Villa verteidigte in beiden Szenen extrem schlecht.

Vorne ließen die Gäste aus Birmingham in Person von Benteke gute Chancen ungenutzt und Mata bestrafte dies mit dem dritten United-Treffer. Der Spanier traf nach einem Gestochere im Strafraum aus kurzer Distanz. Für den Schlusspunkt sorgte der eingewechselte Hernandez, der auf Vorlage von Januzaj traf.

Für Rooney waren es insgesamt die Premier-League-Treffer 170 und 171. Damit liegt er in der ewigen Bestenliste auf Platz vier. Vor ihm liegen nur noch Thierry Henry (175), Andy Cole (187) und Alan Shearer (260).

Premier League: Der 32. Spieltag im Überblick

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