Rösler: "Permanent am Limit sein"

Von Tim Holzwarth
Uwe Rösler entschied sich für ein Engagement in England und damit gegen den deutschen Fußball
© getty

Seit dem 7. Dezember 2013 ist Uwe Rösler Trainer bei Wigan Athletic. Der amtierende FA-Cup-Sieger ist als Premier-League-Absteiger unter dem deutschen Coach mittlerweile in der harten Realität der Championship angekommen. Rösler hat den Wiederaufstieg allerdings weiterhin fest im Blick.

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Gemütlichkeit rund um die Weihnachtszeit war für den früheren Stürmer von Manchester City nicht drin. Denn auch in der Championship wird über die Feiertage gespielt. Lediglich am 24. Dezember hatten Spieler und Trainer einen freien Tag.

"Weihnachtsstimmung kommt da nicht auf. Wegen des Mammutprogramms", sagte Rösler im "Kicker". So richtig glücklich ist er mit dem Spielplan auf der Insel nicht.

"Das ist zwar die Tradition in England, die Stadien sind voll, aber ideal ist es nicht. Die Spieler können nicht regenerieren und die Verletzungsanfälligkeit ist hoch", kritisiert der gebürtige Altenburger.

Wigan als große Chance

Der Wechsel vom FC Brentford nach Wigan sei für den ehemaligen Molde-Coach eine große Chance gewesen "im Niveau aufzusteigen". Am Ende ging dann alles ziemlich schnell.

"In der League One bei Brentford war ich gerade zum Manager des Monats gewählt worden, am nächsten Tag habe ich in Wigan unterschrieben", erklärte Rösler.

Vor seiner Trainertätigkeit in England stand der ehemalige Bundesligaprofi sechs Jahre lang in Norwegen an der Seitenlinie. Auch ein Engagement in Deutschland stand zum damaligen Zeitpunkt im Raum.

"Ich hatte die Wahl zwischen Deutschland und England. In Deutschland hätte ich vielleicht einen Zweitligisten trainieren können, hier musste ich mich hinten anstellen", sagte der Wahl-Engländer.

Mittlerweile ist er bei einem Klub gelandet, bei dem auf den größten Vereinserfolg der Geschichte, in Form des FA-Cup-Gewinns, der Abstieg aus der Premier League folgte. Ein herber Schlag, den die Mannschaft nur schleppend zu überwinden schien.

"Eine neue, schwere Realität für die Spieler. Wenn die Profis das gut verdaut hätten, wäre ich ja nicht gekommen", beschrieb Rösler die Situation.

Wiederaufstieg noch im Blick

Mit den "Latics" steht der 45-Jährige aktuell nach sechs Spielen ohne Niederlage auf Platz elf der der zweiten englischen Liga.

Den direkten Wiederaufstieg hat der Coach trotz dem Abstand nach ganz oben noch fest im Blick. "Das Ziel ist, die Playoffs zu erreichen", bestätigte Rösler. Um das zu verwirklichen soll im Januar einiges an der Transferfront passieren.

Dass die englische zweite Liga alles andere als einfach zu spielen ist, weiß der Deutsche ziemlich genau. "Man muss permanent am Limit sein", sagte er und nimmt seine Spieler dabei in die Pflicht: "Bei der Intensität der Spiele müssen sie mit 110 Prozent dahinterstehen."

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