Kein Sieger in intensivem Topspiel

Von Thomas Gaber
Robin van Persie (M.) verliert das Duell gegen Chelseas Ashley Cole
© getty

Im ersten Topspiel der Premier-League-Saison 2013/14 trennten sich Manchester United und der FC Chelsea am 2. Spieltag mit 0:0. Damit bleibt United-Trainer David Moyes bei seinem Heimdebüt im Old Trafford sieglos.

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In einem umkämpften, ausgeglichenen Spiel vergab Danny Welbeck die beste Chance des Spiels (56.). Andre Schürrle feierte im Team von Trainer Jose Mourinho seine Startelf-Premiere in der Premier League. Die eingewechselte United-Legende Ryan Giggs spielte zum 50. Mal gegen Chelsea.

In der Tabelle bleibt Chelsea Spitzenreiter, die Blues haben bereits drei Spiele absolviert und sieben Punkte auf dem Konto. Chelsea trifft kommenden Freitag im europäischen Supercup in Prag auf den FC Bayern München.

Jose Mourinho schreibt Rooney-Wechsel ab - kommt nun Eto'o?

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: United im Vergleich zum 4:1 bei Swansea mit einer Änderung in der Startelf. Giggs raus, Rooney rein. Welbeck rückt dafür auf den linken Flügel.

Bei Chelsea verhilft Mourinho Schürrle zum Startelfdebüt in der Premier League. Zudem rotieren Mata und Ba raus, de Bruyne spielt stattdessen auf der rechten Seite. Torres zum zweiten Mal in Folge nur Ersatz.

9.: De Bruyne flankt flach von rechts, in der Mitte klärt Ferdinand stümperhaft an den Strafraumrand, wo Oscar sofort abzieht - direkt auf de Gea, der im kurzen Eck steht.

23.: Ramires verliert den Ball zentral an Carrick, der van Persie am Strafraum anspielt. Ivanovic wird wie eine Slalomstange stehengelassen, doch der Dropkick des Holländers aus halblinker Position klatscht an das Außennetz.

44.: Hazard legt ab für Oscar, der schiebt Ferdinand den Ball durch die Beine und zieht aus 16 Metern ab. Erneut steht de Gea richtig und hat den Ball.

56.: Rooney legt Welbeck den Ball zwölf Meter vor dem Tor klasse auf, Welbeck donnert die Kugel von rechts weit übers Tor.

78.: Ronney lädt aus 25 Metern mit rechts ab, Cech macht sich lang und pariert den halbhohen Ball mit beiden Fäusten.

89.: Nach einer Flanke von rechts von Jones kommt van Persie zum Seitfallzieher, Mikel blockt den Ball im letzten Moment.

Fazit: Gerechtes Unentschieden in einem sehr intensiven Spiel mit überragenden Defensivreihen und wenig Höhepunkten.

Der Star des Spiels: An John Terry bissen sich Rooney und van Persie die Zähne aus. Chelseas Kapitän räumte im Verbund mit Cahill hinten alles weg und war im Zweikampf nicht zu bezwingen. Chelsea profitierte in der Defensive zudem von der guten Arbeit von Lampard und Ramires im Mittelfeld.

Der Flop des Spiels: Danny Welbeck vergab die beste Chance des Spiels, ansonsten war vom 22-Jährigen, der sich kaum gegen Ivanovic durchsetzen konnte, nichts zu sehen. Valencia war auf der rechten Seite deutlich aktiver.

Der Schiedsrichter: Martin Atkinson verzichtete bei Valencias rüdem Foul an Oscar auf eine Gelbe Karte; die gab's wenig später für ein eher harmloses Foul von de Bruyne an van Persie. Bei Lampards Handspiel und Coles Faller nach dem kurzen Trikotzupfer von Jones entschied Atkinson zurecht nicht auf Elfmeter.

Das fiel auf:

  • Sehr intensives Spiel von Beginn an. United ging im Mittelfeld aggressiv zur Sache, setzte den ballführenden Chelsea-Spieler immer mit mindestens zwei Mann unter Druck. Dadurch verloren die Gäste recht früh die Bälle und kamen nur schleppend in den Rhythmus.
  • Rooney oder van Persie ließen sich bis an die Mittellinie fallen und suchten von dort mit Tempo das direkte Duell mit den hochstehenden Chelsea-Verteidigern. Evra und Jones rückten in dem Moment auf den Seiten auf, Valencia und Wellbeck zogen nach innen. Chelsea schaffte es aber durch kollektives Arbeiten gegen den Ball, United vom eigenen Tor wegzuhalten.
  • Nach 30 Minuten wurde Chelsea auch offensiv stärker. Hazard, Oscar und de Bruyne tauschten öfter die Positionen, Schürrle wich zudem auf den rechten Flügel aus. Dadurch fehlte den Blues aber ein Abnehmer in der Sturmmitte und die zwei Chancen durch Oscar vor der Pause entstanden eher zufällig.
  • Schürrle kam in vorderster Front in der ersten Halbzeit kaum zum Zug. Er versuchte Lücken zu reißen, wurde aber selten angespielt und von Vidic und Ferdinand gewohnt hart verteidigt. Nach der Einwechslung von Torres kam Schürrle über rechts und hatte einige gute Szenen.
  • Beiden Teams fehlte es letztlich an der Durchschlagskraft im Angriff. Es gab kaum Überraschungsmomente, im letzten Drittel zu wenig Tempo und fehlende Passgenauigkeit.
  • Beeindruckend dagegen die körperliche Präsenz beider Mannschaften. Bis zum Schlusspfiff wurde in keinem Zweikampf zurückgezogen. Beide Defensivreihen zeigten, dass es für jede Mannschaft schwer sein wird, gegen United und Chelsea Tore zu erzielen.