"Alle wollen Lionel Messi sehen"

Von SPOX
Arsene Wenger machte bei Arsenal aus Patrick Vieira einen Weltstar
© Getty

Trainer Arsene Wenger vom FC Arsenal hat sich über den Druck aus dem Umfeld des Klubs beklagt. Es werde immer schwieriger, aufstrebende, entwicklungsfähige Spieler zu verpflichten, alle wollten immer nur die großen Stars bei den Gunners sehen.

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"Die Leute wollen Lionel Messi sehen, kein vielversprechendes Talent", sagte Wenger. "Vor allem der Name macht Hoffnung. Hat ein Spieler keinen Namen, ist sofort Skepsis da. Das macht es für uns viel schwerer."

Für Wenger ist diese Entwicklung ein neuer Trend. Der 63-jährige Elsässer ist seit 1996 bei Arsenal in der Verantwortung und machte sich über die Jahre einen Namen damit, junge Spieler zu holen und sie zu Weltstars zu formen.

Beispiele sind unter anderen Patrick Vieira, Nicolas Anelka oder Cesc Fabregas, die alle für vergleichsweise geringe Ablösesummen in jungen Jahren nach London gewechselt waren und sich unter Wenger sensationell entwickelten.

Besonders fruchtbar war die Zusammenarbeit mit Thierry Henry, der 1999 als 21-Jähriger von Juventus Turin kam, die Gunners zu fünf Titeln schoss und zum besten Torjäger der Klubgeschichte avancierte.

Schwere Aufgabe für Scouts

Vor allem die Scouts hätten es aus Wengers Sicht heute viel schwerer als in der Vergangenheit. "Die Scouts sind vorsichtiger, wenn sie für einen großen Klub arbeiten. Sie denken "'Oh, das ist Arsenal, es muss ein Top-4-Spieler sein'."

So gingen gute Spieler den großen Klubs durch die Lappen, wie etwa Michu, den sich Swansea City im Sommer für 2,5 Millionen Euro aus Spanien holte, und der mit 13 Toren in 20 Premier-League-Spielen für Furore sorgte.

Deutschland und Spanien im Fokus

Wenger und Arsenal waren in der Vergangenheit bevorzugt in Frankreich auf Talentsuche. Doch der Fokus hat sich verschoben. Sein Heimatland ist auf dem Gebiet der Spielerausbildung nicht mehr die Nummer eins.

"Die beste Entwicklung ist aus meiner Sicht in Deutschland und Spanien zu beobachten. Dort werden zahlreiche gute Spieler ausgebildet. Sie haben die Führung auf diesem Gebiet übernommen", so Wenger.

Die Zukunft liegt in Asien

Aktuell stehen mit Lukas Podolski und Per Mertesacker zwei deutsche Nationalspieler im Kader der Londoner, mit dem Noch-Schalker Lewis Holtby, der allerdings zu Arenals Stadtrivalen Tottenham Hotspur wechselt, hatte Wenger einen dritten ins Visier genommen.

Die Zukunft des Scoutingmarkts sieht er jedoch in einem anderen Land: "Ich glaube, dass der japanische Markt äußerst interessant und vielversprechend ist. Die zahlreichen Japaner, die in der Bundesliga überzeugen, sind der beste Beweis dafür."

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