Chelsea patzt, United siegt, Holtby-Debüt

Von Adrian Bohrdt / SPOX
Lewis Holtby feierte sein Debüt für die Tottenham Hotspurs
© Getty

Arsenal und Liverpool liefern sich ein packendes Duell im Emirates - und trennen sich gerecht Remis. Bei Manchester United darf man nach dem neunten Heimsieg in Folge angesichts der patzenden Konkurrenz bereits vom Triple träumen: Chelsea verspielte in den letzten Minuten in Reading eine Zwei-Tore-Führung, Manchester City hatte bereits am Dienstag bei QPR gepatzt. Schuld an der Nullnummer war der gastgebende Towart. Lewis Holtby feierte für Tottenham seinen Premier-League-Einstand.

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FC Arsenal - FC Liverpool 2:2 (0:1)

Tore: 0:1 Suarez (5.), 0:2 Henderson (60.), 1:2 Giroud (65.), 2:2 Walcott (67.)

Das Duell zwischen Arsenal und Liverpool hielt das, was die prestigeträchtigen Namen versprachen. In einem hochklassigen und dramatischen Spiel trennten sich beide Teams mit einem gerechten Remis.

Nach lediglich fünf Minuten zappelte die Kugel bereits im Netz der Gastgeber. Zwei individuelle Fehler von Bacary Sagna und Thomas Vermaelen ermöglichten Daniel Sturridge die Riesenchance, der 23-Jährige scheiterte jedoch aus kürzester Distanz an Keeper Wojciech Szczesny. Den Abpraller erkämpfte sich jedoch Jordan Henderson, der Suarez bediente. Der Schuss des Stürmers aus Uruguay wurde noch leicht abgefälscht und ging unhaltbar für den Gunners-Keeper ins Tor.

Es war der Startschuss für eine sensationelle erste Halbzeit. Quasi vom Anstoß weg vergab Theo Walcott nach einem Traumpass von Jack Wilshere den Ausgleich frei vor dem Tor. Es sollte nicht Pepe Reinas einzige Glanzparade bleiben. Doch entweder vereitelte der spanische Schlussmann die Chancen der Gunners, oder die Truppe von Arsene Wenger sorgte durch ihr umständliches Spiel selbst für zu wenig Gefahr.

Liverpool spielte es besser, hatte zwar nicht so viele Spielanteile wie Arsenal, war aber bei Kontern brandgefährlich und hatte durch Henderson und einen Kopfball von Daniel Agger, den Lukas Podolski noch von der Linie kratzen konnte, die besseren Chancen. Mit der durchaus verdienten Führung ging es in die Halbzeit.

Der zweite Abschnitt begann zwar genauso intensiv wie der erste, richtige Torchancen waren aber zu Beginn Mangelware. Nach einer Stunde überschlugen sich dann aber die Ereignisse. Zuerst traf Henderson nach einer schönen Einzelaktion zum 2:0. Arsenal bewies jedoch eine tolle Moral und kam durch einen Doppelschlag binnen zwei Minuten dank der Tore von Olivier Giroud und Walcott zurück.

Die Zuschauer peitschten die immer besser spielenden Gunners jetzt nach vorne - doch ein Tor wollte trotz der nun deutlichen Überlegenheit von Podolski und Co. nicht mehr fallen. Stattdessen hatte Suarez für Liverpool, das nach den Gegentoren komplett eingebrochen war, in der Nachspielzeit aus dem Nichts noch eine riesige Chance. Doch Szczesny rettete überragend und es blieb bei einem gerechten Remis in einem dramatischen und hochklassigen Match.

Manchester United - FC Southampton 2:1 (2:1)

Tore: 0:1 Rodriguez, 1:1 Rooney, 2:1 Rooney

Das auf dem Papier eindeutigste Duell dieses Spieltags begann überraschend. Spitzenreiter United geriet in Rückstand, ehe Wayne Rooneys Doppelpack doch noch den neunten Heimsieg in Folge besiegelte. Robin van Persie jubelte in der 75 Minute bereits über das vermeintliche 3:1, doch die Fahne war oben. Zweifelhafte Abseits-Entscheidung.

Angesichts der Unentschieden seiner ärgsten drei Verfolger ist Manchester United der klare Sieger des 24. Spieltags. Das Polster auf Meister City beträgt nun sieben Punkte.

FC Reading - FC Chelsea 2:2 (0:1)

Tore: 0:1 Mata (45.), 0:2 Lampard (66.), 1:2 Le Fondre (87.), 2:2 Le Fondre (90.)

Zu lange zu sicher gefühlt - das muss das Fazit sein für diesen verschenkten Sieg der Benitez-Truppe! Der Tabellendritte Chelsea vergab mit dieser fahrlässigen Schlussphase die große Chance, die Vorlage von Manchester City zu nutzen und sich gleichzeitig weiter von Tottenham abzusetzen.

Was war passiert? Die Blues hatten das Spiel fest im Griff. Juan Mata und Frank Lampard münzten die Überlegenheit in die verdiente Führung um. Niemand hätte in dieser Situation wohl auf Reading gesetzt.

Doch drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit verwandelte Adam Le Fondre den ersten (!) Torschuss der Hausherren zum Anschlusstreffer. Was lernte der CL-Sieger daraus? Nichts! In der 94. Spielminute ließen die Blues Le Fondre und zwei weitere Reading-Profis komplett aus den Augen - Le Fondre bestrafte die Überheblichkeit mit einem sehenswerten Volleytreffer.

Kurios: Der geschasste Ex-Coach Di Matteo hatte 24 Punkte aus 12 Spielen geholt, Rafa Benitez steht nunmehr bei 22 Zählern in 12 Partien...

Norwich City - Tottenham Hotspur 1:1 (1:0)

Tore: 1:0 Hoolahan (32.), 1:1 Bale (80.)

Lewis Holtby hat seinen Einstand in der Premier League gefeiert, unterm Strich stand ein Remis für seine Spurs. Coach Andre Villas-Boas brachte den Ex-Schalker in der 71. Minute für Clint Dempsey. Wenig später gelang Gareth Bale mit einer herrlichen Einzelaktion der Ausgleich an der Carrow Road - schmeichelhaft!

Wesley Hoolahan hatte Außenseiter Norwich vor der Pause verdient in Führung gebracht, zuvor bewies Norwich-Stürmer Grant Holt, dass sich Norwich eine teure Alternative für die vorderste Reihe sparen kann. Holt hätte nach einer Aktion von Jan Vertonghen einen Elfer bekommen müssen. Der Favorit wackelte bedenklich.

Ohne die ganz große Gefahr auszustrahlen kam Tottenham nach der Pause aber besser ins Spiel, Bale sorgte für die Erlösung. Damit wahren die Spurs auf Rang vier einen Vier-Punkte-Rückstand auf Chelsea und die direkte CL-Quali.

"Dank" Togos Viertelfinal-Einzug beim Afrika Cup muss Villas-Boas allerdings noch mindestens zwei Spiele auf Mittelstürmer Emmanuel Adebayor verzichten.

Queens Park Rangers - Manchester City 0:0

Am Tag des Abschieds von Stürmerstar Mario Balotelli hat City einen Dämpfer erlitten. Bei QPR nicht über ein 0:0 hinaus.

Bei den Rangers scheiterte City vor allem am überragenden Schlussman Julio Cesar, der mit eínigen Rettungsaktionen die Null hielt.

Ansonsten verteidigte QPR clever, ließ City nicht sein Spiel aufziehen und machte die Räume eng. Auch der eingewechselte Edin Dzeko blieb blass.

Damit liegt City als Zweiter nun schon sieben Punkte hinter dem Stadtrivalen United.

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