Suarez-Doppelpack bei Liverpool-Spaziergang

Von SPOX
Mann des Spiels: Luis Suarez erzielte zwei Tore gegen überforderte Rangers
© Getty

Luis Suarez machte beim ungefährdeten Sieg gegen QPR, was er wollte. Lampard traf doppelt und drehte im Alleingang das Spiel gegen den FC Everton. Die Gunners zerlegten Newcastle in einem denkwürdigen Match, Theo Walcott knipste dreifach. Manchester United wurde erst spät durch Robin van Persie erlöst und musste gegen WBA lange zittern. City lieferte sich einen irrwitzigen Schlagabtausch gegen Norwich und die Spurs siegten in Sunderland.

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Queens Park Rangers - FC Liverpool 0:3 (0:3)

Tore: 0:1 Suarez (10.), 0:2 Suarez (16.), 0:3 Agger (28.)

Ohne ihren Trainer Brendan Rodgers, der mit Virusinfektion daheim blieb, fuhr Liverpool mit einem Spaziergang an der Loftus Road drei Punkte ein. QPR war in allen Belangen unterlegen und kassierte eine verdiente Niederlage.

Mann des Spiels ganz klar Luis Suarez. Der Uruguayer hatte richtig Lust und macht immer wieder, was er wollte. So vernaschte der Uruguayer gleich zu Beginn am Strafraum mit einer wunderschönen Finte den unbeweglichen Clint Hill und versenkte cool flach ins linke Eck.

QPR agierte weiterhin schläfrig, sechs Minuten später klingelte es erneut: Suarez zog von der Torauslinie in die Mitte und legte flach ab - die Kugel prallte ihm jedoch umgehend wieder vor die Füße, so dass der Uruguayer selbst abstaubte. Die Rangers-Abwehr präsentierte sich erneut vogelwild.

Als nächstes durfte auch Daniel Agger eines der seltenen Glücksgefühle genießen: Eine kurze Ecke flankte Steven Gerrard an den Elfmeterpunkt, wo Agger am höchsten sprang und den wuchtigen Kopfball neben den Pfosten setzte. Das zweite Saisontor des Dänen (28.). QPR-Coach Harry Redknapp konnte da nur noch konsterniert mit dem Kopf schütteln.

Nach der Pause bestimmte Liverpool anfangs das Geschehen. Suarez war einmal mehr nicht zu halten: Der Reds-Topscorer schloss nach blitzschneller Drehung von der Strafraumgrenze ab, Julio Cesar fischte die Kugel aber mit einer schönen Flugeinlage aus dem Winkel.

Anschließend ließ Pool das Geschehen im Gefühl des sicheren Sieges schleifen. Die Hausherren kamen besser ins Spiel, hatten zeitweise mehr Ballbesitz, waren aber wenn überhaupt nur aus der Distanz etwas gefährlich.

Die Queens Park Rangers bleiben nach der enttäuschenden Vorstellung mit mickrigen zehn Punkten am Tabellenende. Liverpool hat nun Tuchfühlung zum internationalen Geschäft.

FC Everton - FC Chelsea 1:2 (1:1)

Tore: 1:0 Pienaar (2.), 1:1 Lampard (42.), 1:2 Lampard (72.)

Furioser Start der Toffees. Bereits nach 62 Sekunden klingelte es im Kasten der Gäste. Naismith mit einer Flanke - Anichebe köpfte den Ball an den linken Pfosten, von wo er Pienaar vor die Füße prallte, der Südafrikaner haute die Kugel flach in die Maschen.

Chelsea wirkte überrumpelt, Everton gab weiter Gas. Jelavic schnibbelte einen Freistoß kurze Zeit später an den linken Pfosten. Auffällig: Chelsea schlug die Kugel anfangs nur planlos hinten raus. Ein bedachter Spielaufbau durch die Innenverteidiger brachten die Gäste zunächst überhaupt nicht zustande.

Die Toffees wirkten über weite Strecken der ersten Hälfte galliger und aggressiver als die Gäste aus London. Petr Cech parierte zwei starke Flachschüsse von Osman respektive Jelavic glänzend und bewahrte die Blues vor einem höheren Rückstand. Kurz vor der Pause stand Frank Lampard dann das erste Mal goldrichtig: Ramires zirkelte eine Flanke an den Elferpunkt, Lampard stand völlig frei und köpfte wunderbar gegen die Laufrichtung Howards genau neben den rechten Pfosten (42.).

Zur Pause gab es schlechte Neuigkeiten für die Chelsea-Anhänger: Keeper Cech musste mit Knöchelproblemen in der Kabine bleiben, Ross Turnbull ging für ihn in den Kasten. Anfang der zweiten Halbzeit beruhigte sich das Geschehen etwas. Es dauerte bis zur 67. Minute, bis die Partie wieder die gewohnte Fahrt aufnahm.

Erst lenkte Howard einen Torres-Schuss über die Latte, auf der anderen Seite tauchte Turnbull blitzschnell nach einem Osman-Schuss. In der 69. dann der dritte Alutreffer von Everton: Jelavic mit wunderbarem Kopfball aus elf Metern - erneut an die Latte.

Auf der Gegenseite zappelte es kurz danach überraschend im Netz der Gastgeber. Juan Mata kam aus elf Metern zum Schuss, Howard blockte nur nach vorne ab, wo Lampard erneut richtig stand und den Doppelpack schnürte.

In der Folgezeit rettete Chelsea den durchaus glücklichen Auswärts-Dreier gegen tapfer kämpfende und unglückliche Toffees über die Zeit. Auch, weil Jelavic in der Nachspielzeit fünf Meter vor dem Tor über den Ball haute. Durch den Sieg gegen den direkten Konkurrenten um die Champions-League-Ränge klettert Chelsea an Tottenham vorbei wieder auf Platz drei.

FC Arsenal - Newcastle United 7:3 (1:1)

Tore: 1:0 Walcott (20.), 1:1 Ba (43.), 2:1 Oxlade-Chamberlain (50.), 2:2 Marveaux (59.), 3:2 Podolski (64.), 3:3 Ba (69.), 4:3 Walcott (73.), 5:3 Giroud (85.), 6:3 Giroud (87.), 7:3 Walcott (90.)

Unfassbares Spiel im Emirates! Aber der Reihe nach:

Arsenal-Coach Arsene Wenger schickte die gleiche Elf auf den Rasen wie beim 1:0-Sieg über Wigan Athletic. Lediglich Koscielny rückte für den erkrankten Mertesacker ins Team.

Die Gunners erwischten einen guten Beginn und dominierten die Partie von Anfang an nach Belieben. Folgerichtig brachte Theo Walcott Arsenal nach starkem Steilpass von Lukas Podolski in Führung. Newcastle fand nur schleppend ins Spiel, schaffte es aber dennoch, kurz vor der Pause auszugleichen. Der von Wenger umworbene Demba Ba schlenzte einen Freistoß, der von Wilshere noch abgefälscht wurde, unhaltbar für Szczesny in die Maschen.

Nach der Pause drückten die Hausherren weiter aufs Gas und drängten auf die erneute Führung, die wiederum Podolski mit einer klasse Balleroberung im Mittelfeld einleitete. Oxlade-Chamberlain hämmerte die Kugel schließlich aus 16 Metern unten links ins Eck. Doch Newcastle gab sich nicht auf und kam ein paar Minuten später durch Marveaux ein zweites Mal zurück.

Dann ging es Schlag auf Schlag. Podolski belohnte sich für seine gute Leistung und brachte sein Team abermals in Führung: Coloccini rettete eine Flanke von Wilshere noch auf der Linie, doch der Ex-Kölner war zur Stelle und staubte aus kurzer Distanz mit dem Kopf ab. Doch bei all dem Vorwärtsdrang vergaßen die Gunners zu verteidigen und luden die Gäste somit zum erneuten Ausgleich ein. Ba verwertete eine punktgenaue Außenristflanke von Marveaux.

Danach hatten die Gäste dem unglaublichen Sturmlauf Arsenals aber endgültig nichts mehr entgegen zu setzen. Walcott erhöhte mit einem Schuss in den Winkel auf 4:3. Wieder war es zuvor Podolski, der den Angriff einleitete. Danach brachte Wenger mit Giroud für Oxlade-Chamberlain weitere Offensivpower ins Spiel. Der Franzose dankte es seinem Trainer kurz darauf mit einem Doppelpack! Der emsige Walcott bereitete zweimal mustergültig vor.

Den Endstand zum 7:3 besorgte Walcott dann noch selbst und erzielte damit sein drittes Tor. Und was für eines! Einen Freistoß an der linken Eckfahne führte Arsenal kurz aus. Von dort weg tanzte der unersetzbare Angreifer die gesamte (!) Abwehr Newcastles schwindlig, wurde im Strafraum noch elfmeterreif gefoult, stand wieder auf und chippte die Kugel dann kaltschnäuzig an Krul vorbei ins linke Eck. Prädikat: Weltklasse!

Die Fans tobten auf den Rängen und feierten das Spektakel auf dem Rasen und ihren Helden mit "Theo, Theo"-Rufen.

Mit dem Sieg kämpfte sich Arsenal nach dem schlechtesten Saisonstart der Vereinsgeschichte bereits auf den fünften Tabellenplatz vor. Newcastle befindet sich dagegen mitten im Abstiegskampf.

Manchester United - West Bromwich Albion 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 McAuley (9., ET), 2:0 van Persie (90.)

Coach Sir Alex Ferguson sorgte bereits vor Beginn der Partie für eine kleine Überraschung und rotierte im Vergleich zum 4:3-Erfolg über Newcastle am vergangenen Spieltag ordentlich durch: Ex-BVB-Wirbler Shinji Kagawa stand in der Startaufstellung und gab nach über zweimonatiger Verletzungspause sein Comeback im Trikot der Red Devils. Auch Kapitän Nemanja Vidic kehrte in der Innenverteidigung zurück, dafür musste Rio Ferdinand auf der Bank Platz nehmen. Für Top-Torjäger Robin van Persie durfte Danny Welbeck von Beginn an im Sturmzentrum ran. Auch den Altstars Ryan Giggs und Paul Scholes blieb vorerst nur die Zuschauerrolle. Tom Cleverley und Ashley Young rückten für sie ins Team.

Und Ferguson bewies mit den Wechseln ein glückliches Händchen: Die Hausherren erwischten einen Start nach Maß. Bereits in der neunten Minute chippte Kagawa einen Pass von Young direkt in dessen Lauf zurück in den Strafraum. Youngs scharfe Flanke fälschte West-Brom-Verteidiger McAuley mit dem Knie unglücklich zur 1:0-Führung ins eigene Tor ab.

Danach brachten die Gäste in der ersten Hälfte gegen gut verteidigende Hausherren kaum mehr etwas zustande. Keeper Foster hielt West Brom ein ums andere Mal im Spiel. Nach einer halben Stunde lenkte er einen Schuss des völlig freistehenden Young mit einem starken Reflex gerade noch so über den Querbalken.

Im zweiten Durchgang dann ein völlig anderes Bild: Manchester United spielte auf Ergebnisverwaltung und West Brom kam mehrere Male gefährlich vors Tor von De Gea, schaffte es aber nicht, den Ball im Kasten unterzubringen. Abwehrchef Nemanja Vidic entschärfte einige brenzlige Situationen mit robustem Einsatz in letzter Sekunde.

Mitte der zweiten Hälfte reagierte Ferguson auf die Drangphase der Gäste und brachte Top-Torjäger van Persie für Combacker Kagawa. Auch West Brom versuchte mit der Einwechslung von Lukaku nochmals alles nach vorne zu werfen, wurde aber nicht belohnt.

Am Ende reichte Tabellenführer United dann eine Einzelaktion, um alles klar zu machen: Am rechten Sechzehnereck kam van Persie an den Ball, narrte die gesamte Gästeabwehr und brachte die Kugel dann unhaltbar für Foster links oben im Kasten unter.

Nach dem Sieg von ManCity über Norwich führt ManUnited die Tabelle weiterhin mit sieben Puntken Vorsprung an.

Norwich City - Manchester City 3:4 (1:2)

Tore: 0:1 Dzeko (2.), 0:2 Dzeko (5.), 1:2 Pilkington (15.), 1:3 Agüero (50.), 2:3 Martin (63.), 2:4 Bunn (67., Eigentor), 3:4 Martin (75.)

Rote Karte: Nasri (44.)

Manchester City ist zurück in der Spur! Nach der unnötigen 0:1-Pleite gegen Sunderland rehabilitierten sich die Citizens in Norwich mit einem 4:3-Sieg, der durch die Rote Karte von Samir Nasri allerdings einen faden Beigeschmack hat.

Edin Dzeko hatte City mit einem schnellen Doppelschlag früh auf die Siegerstraße geführt. Doch durch einen Freistoß von Antony Pilkington, den Gael Clichy ins eigene Tor abfälschte, kamen die Gastgeber plötzlich wieder ins Spiel. Vor der Pause dann der Schock: Glatt Rot für Samir Nasri! Der Franzose hatte sich nach einem Foul mit Sebastien Bassong angelegt und war ihm bei einer Kopf-an-Kopf-Diskussion zu nahe gekommen.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb es ein unterhaltsames Hin und Her: Zwar stellte Sergio Agüero mit einem sehenswerten Heber nach Steilpass von Yaya Toure den alten Vorsprung wieder her, doch Norwich kam abermals zurück ins Spiel: Russel Martin nutzte den Kollektivschlaf der Skyblues bei einer Ecke und netzte locker ein.

Selbst ein Eigentor des Keepers Mark Bunn, der einen Pfosten-Knaller von Dzeko ins eigene Tor beförderte, konnte den Willen der Gastgeber nicht endgültig brechen: Erneut war es Martin, der unter gütiger Mithilfe von Joe Hart die Kugel über die Linie drückte und für eine spannende Schlussphase sorgte.

AFC Sunderland - Tottenham Hotspur 1:2 (1:0)

Tore: 1:0 O'Shea (40.), 1:1 Cuellar (48.ET), 1:2 Lennon (51.)

Sunderland startete beherzt: Mit dem Rückenwind des Boxing Day, als Meister Manchester City mit 1:0 bezwungen wurde, stemmte man sich gegen Tottenhams Offensive. Von der Entschlossenheit der Anfangsviertelstunde blieb aber mit weiterer Fortdauer wenig übrig.

Immer wieder rissen die Spurs mit ihren Flügelläufen über Aaron Lennon Löcher in den Abwehrriegel, ohne große Möglichkeiten zu kreieren. Unter Mithilfe von Carlos Cuellar, der am Fünfmeter-Raum ein Luftloch schlug, verlängerte Emmanuel Adebayor (30.) an die Latte. Die Führung der Gäste schien nur eine Frage der Zeit. Bis zur 40. Minute.

Tottenhams Defensive verlor nach Sebastian Larssons Freistoß die Orientierung. Hugo Lloris konnte gegen Steven Fletcher noch retten, bei John O'Sheas Nachschuss war er schließlich machtlos.

Die schmeichelhafte Führung verspielte Sunderland jedoch kurz nach dem Seitenwechsel. Erst verlängerte Cuellar (48.) einen Eckball in die eigenen Maschen, dann traf der starke Lennon (52.) nach defensiver Slapstick-Aktion.

Der Favorit lauerte danach auf Konter, vergab aber eine Vielzahl an Chancen zur Entscheidung - teilweise stümperhaft. Wie Jermain Defoe, der nach einem unwiderstehlichem Sololauf von Bale aus kurzer Distanz verstolperte. Oder Adebayor, der freistehend erneut am glänzenden Simon Mignolet scheiterte. So musste Tottenham noch bis zum Abpfiff in der 95. Minute zittern.

Der Spielpan der Premier League