United gewinnt irren Schlagabtausch - City patzt

Von SPOX
Manchester United holte gegen Newcastle dreimal einen Rückstand auf
© Getty

Manchester United lieferte sich am Boxing Day einen spektakulären Schlagabtausch mit Newcastle United - inklusive Happy End für die Red Devils. Lokalrivale City patzte gegen Sunderland, Chelsea schleppte sich gegen Norwich zu einem Arbeitssieg. Gareth Bale ballerte Aston Villa mit einem Hattrick aus dem Stadion. Stoke beförderte Liverpool ins Niemandsland der Tabelle.

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Manchester United - Newcastle United 4:3 (1:2)

Tore: 0:1 Perch (4.), 1:1 Evans (25.), 1:2 Evans (28., Eigentor), 2:2 Evra (58.), 2:3 Cisse (68.), 3:3 van Persie (71.), 4:3 Chicharito (90.)

United begann ohne Wayne Rooney, der gegen seinen Lieblingsgegner Newcastle (zehn Treffer in der Premier League) nur auf der Tribüne saß. Den Grund dafür offenbarte Alex Ferguson nach dem Spiel: Rooney hatte sich im Training eine Bänderdehnung im Knie zugezogen und muss offenbar zwei bis drei Wochen pausieren. Stattdessen begannen Robin van Persie und Chicharito im Sturm der Red Devils.

Doch im Fokus stand ein Anderer: Jonny Evans. Bereits nach vier Minuten agierte Evans infolge eines dämlichen Ballverlusts von Michael Carrick viel zu passiv und ließ Demba Ba zum Schuss kommen. David de Gea klatschte den Ball schräg nach vorne ab, wo James Perch cool einschob.

Ein früher Weckruf für nachlässige Gastgeber, denen das schnelle Umschaltspiel der Magpies zunächst große Probleme bereitete. Erst ein Abstauber-Tor durch Evans nach einer Standardsituation brachte United zurück ins Spiel.

Wenige Minuten später traf Evans erneut - ins eigene Tor! Und als wäre das Missgeschick des ManUnited-Verteidigers nicht schon kurios genug, folgte daraufhin ein undurchsichtiges Hin und Her zwischen Referee Dean und seinem Assistenten, der den Treffer zunächst wegen Abseits von Papiss Cisse nicht geben wollte, dann aber doch überstimmt wurde.

Im zweiten Durchgang wurde das Spiel nicht wirklich schöner, dafür aber ruppig und spektakulär. Neben diversen üblen Fouls gab es auch Tore satt: Patrice Evra gleichte aus der zweiten Reihe aus, ehe Papiss Demba Cisse Newcastle dank einer fahrlässigen United-Viererkette wieder in Führung brachte. Doch nur Sekunden später setzte es abermals den Ausgleich: Robin van Persie überwand Tim Krul aus kurzer Distanz.

Die Schlussphase wurde dann hektisch: Van Persie und Chicharito vergaben je zwei tolle Chancen, zudem hätte Schiedsrichter Dean ein Handspiel von Newcastles Fabricio Coloccini durchaus mit einem Elfmeter ahnden können. Auf der anderen Seite traf Sammy Ameobi nur den Pfosten. Mit dem Ende der regulären Spielzeit erzielte Chicharito dann doch noch per Kopf das erlösende Siegtor für United.

Durch den Dreier gegen Newcastle und den Patzer der Citizens beträgt der Vorsprung von Tabellenführer Manchester United nun sieben Punkte.

Sunderland - Manchester City 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Johnson (53.)

City-Coach Mancini nahm zwei personelle Änderungen im Vergleich zum 1:0 gegen Reading vor. Kompany und Milner spielten anstelle von Rekik und Barry.

Die Gäste bestimmten die Anfangsphase. In der 8. Minute gab's die Doppelchance zur Führung: Nach einer Silva-Ecke köpfte Kompany den Ball an die Latte, Yaya Toure scheiterte beim Nachschuss am glänzend reagierenden Sunderland-Keeper Mignolet. Vier Minuten später blieb erneut Mignolet Sieger gegen Toure.

Nach etwa 20 Minuten konnte sich Sunderland vom Druck der Citizens befreien und selbst initiativ in der Offensive werden. Fletcher zog in der 26. Minute aus knapp 20 Metern ab, City-Torhüter Hart holte den Ball mit einer klasse Parade aus dem Winkel. Sunderland blieb bis zur Pause dran, Kompany rettet zwei Mal in höchster Not für City.

Hälfte zwei begann mit einer Reihe von Eckbällen für Sunderland, Gefahr für das City-Tor gab es nicht. Doch dann kam die 53. Minute: Johnson versuchte sein Glück mit einem Distanzschuss mit links und der Ball flutschte unter Harts Körper ins Netz. Klarer Torwartfehler!

City antwortete auf den Rückstand mit übertriebener Härte. Nastasic rauschte McClean in die Beine und sah Gelb (58.). Kompany, bereits verwarnt, hatte Glück, dass er nach einem Foul ebenfalls an McClean auf dem Platz bleiben durfte (64.).

In der Folge rannte Manchester an und hatte mehrfach die Chance zum Ausgleich. Doch Agüero (67.) und der eingewechselte Dzeko (77.) scheiterten entweder an einem Abwehrbein oder dem starken Keeper Mignolet. Sunderland verteidigte die knappe Führung mit Mann und Maus und fuhr in der Schlussphase mehrere gefährliche Konter. Für Manchester war es die zweite Niederlage im 19. Spiel, Sunderland feierte den fünften Sieg.

Norwich City - FC Chelsea 0:1 (0:1)

Tor: 0:1 Mata (38.)

Der 10. Dezember 1994 bleibt weiterhin rot im Kalender angestrichen. An diesem Tag gewann Norwich zum letzten Mal in der Premier League gegen die Blues. Und diese schwarze Serie ging auch am Boxing Day weiter. Zumindest gerieten die Canaries, die in den letzten elf Partien nur eine Niederlage hinnehmen mussten, nicht in gleicher Weise unter die Räder wie Chelseas letzter Gegner Aston Villa.

Nach dem 8:0 am 18. Spieltag ließ es die Mannschaft von Rafa Benitez, der John Obi Mikel und Oscar für Frank Lampard und Eden Hazard von Beginn an brachte, deutlich ruhiger angehen. Die Gäste überließen in der ersten Hälfte Norwich das Kommando, das daraus allerdings kein Kapital schlagen konnte.

Zwar blieb auch Chelsea über weite Strecken vor der Pause ungefährlich. Allerdings konnte sich der amtierende Champions-League-Sieger auf seine Individualisten verlassen. Juan Mata, der sein 50. Ligaspiel absolvierte, machte dem tristen Geschehen in der 38. Minute mit einem sehenswerten Schlenzer ein Ende.

Auch nach dem Wiederanpfiff bot sich den Zuschauern an der Carrow Road dasselbe Bild. Norwich diktierte die Partie, ohne Blues-Keeper Petr Cech sonderlich in Bedrängnis zu bringen. Chelsea, das in der Schlussphase mehrmals verpasste, den Sack endgültig zuzumachen, reichte eine durchschnittliche Leistung für den dritten Erfolg in Serie.

Aston Villa - Tottenham Hotspur 0:4 (0:0)

Tore: 0:1 Defoe (57.), 0:2, 0:3, 0:4 Bale (60., 73., 84.)

Nach der herben 0:8-Klatsche gegen den FC Chelsea wollte sich Aston Villa am Boxing Day zumindest einigermaßen gut aus der Affäre ziehen, während die Spurs nachziehen wollten, da die direkten Konkurrenten um die Champions-League-Plätze bereits am Nachmittag gewannen.

Villa begann defensiv und überließ den Gästen aus London Platz und Ball. Doch die Spurs konnten daraus wenig Kapital schlagen, Villa verteidigte fast mit allen Mann um den Strafraum, so dass Tottenham nur durch Weitschüsse wirklich gefährlich wurde. Hier zeichnete sich besonders Gareth Bale verantwortlich, der er in Villa-Keeper Brad Guzan in der ersten Hälfte jedoch seinen Meister fand.

In der zweiten Hälfte bot sich dann ein ähnliches Bild, allerdings schafften es die Spurs jetzt, ihre Angriffe besser zu gestalten. Was auch daran lag, dass Villa nun nicht mehr so konsequent verteidigte. Zunächst war er Jermaine Defoe, der von Sandro schön bedient, zum 1:0 (57.) traf.

Nach dem 2:0 durch Bale (60.) war der Bann gebrochen. In der 73. Minute war es wieder der Waliser, der zum 3:0 traf. Aston Villa hatte dem Ganzen wenig entgegenzusetzen und die Spurs kamen noch zu der einen oder anderen Chance. Eine davon konnte Bale zu seinem Hattrick nutzen und setzte damit den Schlusspunkt (84.).

Stoke City - FC Liverpool 3:1 (2:1)

Tore: 0:1 Gerrard (2., Elfmeter), 1:1 Walters (5.), 2:1 Jones (12.), 3:1 Walters (48.)

Bei dem Spiel der Tabellennachbarn ging es darum, wer mit einem Sieg den Anschluss zu den Europapokalplätzen herstellen konnte. Für genügend Brisanz war also gesorgt.

Und beide Teams legten los wie die Feuerwehr. Bereits nach wenigen Sekunden wurde Luis Suarez von Ryan Showcross im Strafraum klar gehalten, den fälligen Strafstoß verwandelte Kapitän Steven Gerrard sicher zum 0:1 (2.). Quasi im Gegenzug glichen die Gastgeber allerdings durch Jonathan Walters aus (5.).

Wiederum nur einige Minuten später ging Stoke gar in Führung, als Kenwyne Jones zum 2:1 (12.) erhöhte. Liverpool versuchte nun den Rückstand zu egalisieren, war aber nicht in der Lage, sich gefährliche Szenen zu erarbeiten. Vieles blieb Stückwerk.

Nach der Pause gab es für die Reds dann die kalte Dusche, als in der 48. Spielminute wieder Walters zum 3:1 traf. Liverpool war zunächst geschockt, fand dann aber wieder ins Spiel, doch wirklich zwingend gefordert wurden Robert Huth und Co. selten.

Zu undurchsichtig waren die Bemühungen der Rodgers-Elf. Beide Teams hielten das Tempo weiterhin hoch, doch wirkliche Torchancen sprangen bis zum Ende des Spiels auf beiden Seiten nicht heraus. Stoke ist nun Achter, während die Reds auf Platz zehn im Niemandsland der Tabelle verweilen.

Der Spielpan der Premier League