Fifa-Vize: Schwalben sind "Krebsgeschwür"

Von Constantin Eckner
Suarez (r.) hatte gegen Stoke versucht, einen Elfmeter zu schinden
© Getty

Die plumpe Schwalbe von Liverpool-Angreifer Luis Suarez im Premier League-Spiel gegen Stoke City lässt die Debatte um Betrugsversuche im Fußball wieder aufflammen. FIFA-Vizepräsident Jim Boyce hat sich deutlich zum Verhalten von Suarez geäußert. Er will die Schwalben, das "Krebsgeschwür" des Fußballs, verbannen.

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Für Jim Boyce muss sich etwas Grundlegendes ändern. "Ich habe in letzter Zeit diverse Fälle gesehen und habe mir auch den Vorfall mit Suarez mehrmals angesehen. Für mich ist das ganz klar eine Form des Betrugs. Es wird ein wenig zu einem Geschwür des Fußballs und ich denke, es ist klar, dass jemand, der simuliert und damit versucht zu betrügen, bestraft werden sollte", gibt Boyce in der "Sun" zu Bedenken.

Weiter sagt er: "In einigen Verbänden bestrafen Disziplinarkommissionen im Nachhinein. Ich glaube, das ist der richtige Weg." In der Premier League wurden Schwalben bisher nicht im Anschluss per Videobeweis bestraft.

Stoke-Trainer Tony Pulis war nach dem Spiel an der Anfield Road außer sich. Er nannte die Aktion von Suarez eine "Peinlichkeit" und forderte drei Spiele Sperre für den Stürmer. "Auch wenn man ihn nur leicht berührt, schreit Suarez, als hätte er sich ein Bein gebrochen", so Stokes Flügelspieler Michael Kightly.

Suarez zeigt sich selbst unbeeindruckt. "Jeder Trainer kann sagen, was er will. Es wird mich nicht beeinflussen. In der Zwischenzeit spiele ich weiter Fußball und befasse mich mit mir und meinem Team", so der Uruguayer.

Owen: "Ich bin genauso schuldig"

Derweil hat sich Stoke-Stürmer Michael Owen zu Wort gemeldet. Er gab zu, dass man die beiden Fouls an ihm in den Spielen der englischen Nationalmannschaft gegen Argentinien bei den Weltmeisterschaften 1998 und 2002, die zu Elfmeter führten, nicht unbedingt hätte pfeifen müssen. Owen besteht zwar darauf, dass er damals berührt wurde, aber nicht zu Boden gehen musste. "Ich bin genauso schuldig", so Owen nun.

Der 32-Jährige ist der Meinung, dass das Spiel mittlerweile so schnell sei, dass der Schiedsrichter nur schwer sehen könne, ob wirklich ein Foulspiel vorläge. Die aktuellen Diskussionen werden aus seiner Sicht bald wieder vorbei sein. "Es ist das Thema der Woche. Letztes Jahr diskutierten wir auch über Schwalben. Nächste Woche werden Drogen oder Rassismus die neuen Themen sein", so der ehemalige Nationalstürmer.

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