United schlägt Reds - City remis gegen Arsenal

Von SPOX
Robin van Persie markierte im fünften PL-Spiel für United sein fünftes Tor
© Getty

Manchester United gewinnt an der Anfield Road gegen Liverpool und bleibt Tabellenführer Chelsea auf den Fersen. In einem emotional geführten Spiel hadern die Reds mit dem Unparteiischen. Lukas Podolski und Per Mertesacker erkämpfen sich einen Punkt bei Meister Manchester City.

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FC Liverpool - Manchester United 1:2 (0:0)

Tore: 1:0 Gerrard (47.), 1:1 Rafael (51.), 1:2 van Persie (81./Elfmeter)

Rote Karte: Shelvey (39.)

Der Nachmittag begann mit großen Gesten: Vor dem Spiel wurde erneut den 96 gedacht. Manchesters Offizielle und Sir Bobby Charlton waren eingebunden, die Mannschaft lief in Trainingsjacken mit der Aufschrift "96" auf dem Rücken auf. Auf den Rängen gab es eine emotionale Choreographie.

Mit dem Anpfiff entwickelte sich dann die erwartet rasante Partie, wenngleich auch lange Zeit die spielerischen Höhepunkte fehlten. Manchester kam ganz gut in Tritt und hatte die Anfangsphase im Griff. Ryan Giggs' Schuss (7.) war die erste Chance des Spiels - es sollte die letzte bis zur Pause bleiben für die Gäste.

Liverpool wurde nach gut zehn Minuten immer stärker, hatte bis dahin auch zwei gute Gelegenheiten durch Luis Suarez (7.) und Steven Gerrard (9.). Die Gastgeber pressten früh, was United so gar nicht schmeckte. Im Ballvortrag hatten die Red Devils enorme Probleme, Shinji Kagawa war komplett aus dem Spiel.

Liverpool hatte an die 60 Prozent Ballbesitz, war im Angriffsdrittel aber nicht zielstrebig genug. Einzig Suarez bereitete der United-Defensive immer mal wieder Probleme.

Sechs Minuten vor der Pause dann der größte Aufreger: Jonjo Shelvey ging im Mittelfeld mit gestrecktem Bein ins Tackling gegen Jonny Evans, zum Glück erwischte er Evans nicht mit voller Wucht. Trotzdem zückte Referee Mark Halsey nach kurzer Rücksprache mit seinem Assistenten die Rote Karte.

Nach dem Wechsel ging es dann sofort Schlag auf Schlag: Erst kam Liverpool nach Gerrards Meisterleistung in Führung (47.). Der Kapitän nahm eine Flanke von links sauber mit der Brust runter und verwandelte dann volley mit links.

Die Gäste waren nun endlich wach und wurden druckvoller. Den ersten vernünftigen Spielzug überhaupt veredelte dann Rafael mit einem sehenswerten Schlenzer aus elf Metern ins lange Eck - der bis dahin schmeichelhafte Ausgleich (51.).

Die nächsten dicken Chancen hatten aber wieder die Gastgeber: Suraez' abgefälschten Schuss aus 17 Metern fingerte Anders Lindegaard aber noch stark aus dem linken Eck. Auch Susos Versuch aus 15 Metern parierte Lindegaard stark (65.). Danach entschied Schiri Halsey nach einem Einsteigen an Suarez nicht auf Elfmeter - zumindest eine fragwürdige Entscheidung.

Manchester nahm quasi mit dem Ausgleich wieder das Tempo raus und verwaltete das Spiel allenfalls. Liverpool blieb deshalb die etwas bessere Mannschaft. In der 76. Minute dann die nächste knifflige, spielentscheidende Szene: Nach einem Konter hatte Glenn Johnson die Arme an Antonio Valencia.

Schiri Halsey entschied auf Strafstoß. Robin van Persie, bis dahin nahezu unsichtbar, verwandelte mit Glück zum unverdienten 1:2 (81.). Zu allem Überfluss verletzte sich Daniel Agger vor der Szene zum Elfmeter und musste ausgetauscht werden.

Liverpool reagierte mit wütenden Angriffen, Martin Kelly köpfte eine Flanke hauchdünn daneben (83.). Die Schlussphase mit über acht Minuten Nachspielzeit brachte dann aber keine Chancen mehr für Liverpool, United schaukelte das Ding routiniert ins Ziel.

Damit ist der schlechteste Saisonstart für Liverpool in deren Vereinsgeschichte perfekt, die Reds hängen mit nur zwei Punkten aus fünf Spielen tief im Keller fest. United dagegen hält nach dem vierten Sieg im fünften Spiel den Anschluss zu Spitzenreiter Chelsea.

Manchester City - FC Arsenal 1:0

Tore: 1:0 Lescott (40.), 1:1 Koscielny (82.)

Beide Teams mussten wichtige Spieler ersetzen: Bei City fehlte Samir Nasri, für den Kun Agüero den Partner von Edin Dzeko im Angriff gab. Arsenal musste auf den verletzten Abwehrchef Thomas Vermaelen verzichten. Für den Belgier spielte Laurent Koscielny an der Seite von Per Mertesacker.

Mit dem Rückenwind von drei Pflichtspielsiegen in Folge spielte Arsenal von Beginn an gefällig nach vorne. Im Mittelfeld lief der Ball zwischen Mikel Arteta, Abou Diaby und Santi Cazorla ausgezeichnet. Auch Lukas Podolski ließ sich immer wieder tief fallen, um sich in die Kombinationen einzuschalten.

Die letzte Konsequenz aber ließen die Gunners vermissen. In der 16. Minute lief Gervinho allein aufs City-Tor zu, legte sich das Leder aber viel zu weit vor und vertändelte so eine hundertprozentige Chance.

Podolski vergab eine weitere Möglichkeit, als er frei gespielt von Carl Jenkinson unbedrängt aus 14 Metern weit übers Tor schoss (24.).

City blieb im Spiel nach vorne eher blass und scheute das letzte Risiko, ging aber dennoch in Führung. Innenverteidiger Joleon Lescott köpfte nach einer Ecke von David Silva, die Arsenal-Keeper Vitor Mannone unterlief, ins Tor. Podolski und Koscielny leisteten nur halbherzig Gegenwehr.

Nach der Pause erhöhte City den Druck aber erheblich, attackierte früher und deutlich höher und ließ Arsenal nicht mehr in den Kombinationsfluss kommen. Agüero hätte nach einer harten Attacke von Koscielny im Gunners-Strafraum durchaus einen Strafstoß zugesprochen bekommen können (54.).

Mit zunehmender Spielzeit verflachte die Partie immer mehr, um schließlich in ein furioses Finale zu münden: Den Auftakt machte Cazorla, dessen wuchtigen Schuss aus 20 Metern Englands Nationalkeeper Joe Hart nur mit Mühe abwehren konnte (81.). Die anschließende Ecke brachte dann den Ausgleich: Lescott wehrte zu kurz ab, und Koscielny traf aus etwa neun Metern wuchtig in den rechten Winkel.

Dann war aber wieder City an der Reihe: Erst scheiterte Vincent Kompany mit einem spektakulären Fallrückzieher an Mannone, dann verfehlte Agüero im Nachschuss die rechte untere Ecke nur um Zentimeter. Am Ende teilten sich beide Mannschaft die Punkte. Beide bleiben in dieser Saison ungeschlagen und dem Führungsduo Chelsea, Manchester United auf den Fersen.

FC Chelsea - Stoke City 1:0

Tor: 1:0 Cole (85.)

Ein hartes Stück Arbeit musste Tabellenführer Chelsea an der heimischen Stamford Bridge gegen Stoke abliefern. Gegen die Remiskönige lief es für die Blues lange Zeit nicht nach Plan. Stoke, bei denen Robert Huth innen verteidigte, stellte dem Starensemble Einsatz und Zweikampfhärte entgegen, was Chelsea nicht sonderlich schmeckte.

Zunächst ohne die Routiniers John Terry und Frank Lampard angetreten hatten die Hausherren zwar den weitaus höheren Ballbesitz, die beste Chance der ersten Halbzeit hatten jedoch die Gäste. Jon Walters setzte einen Kopfball nur an die Latte. Auch nach dem Wechsel das gleiche Bild: Chelsea überlegen aber einfallslos, Stoke mit einer sicheren Abwehr.

Erst Ashley Cole brach mit seinem Tor aus der Nahdistanz auf Vorlage von Juan Mata den Bann. Es war der erste Treffer für Cole seit dem Jahr 2010. Damit bleiben die Blues in der Premier League weiterhin ungeschlagen. Marko Marin stand erneut nicht im Kader.

Swansea City - FC Everton 0:3

Tore: 0:1 Anichebe (22.), 0:2 Mirallas (43.), 0:3 Fellaini (82.)

Gelb-Rot: Dyer (Swansea/58.)

"We're gonna win the title", sangen die Fans der Toffees nach dem Motto: Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Victor Anichebe sorgte für die hoch verdiente Führung im Liberty Stadium nach Vorarbeit von Marouane Fellaini im Anschluss an einen Freistoß von Leighton Baines.

Auch beim 2:0 hatte Fellaini seine langen Beine im Spiel, als er mit feinem Zuspiel den Ex-Dortmunder Steven Pienaar in Szene setzte, der schließlich Torschütze Kevin Mirallas bediente.

Für die Vorentscheidung sorgte dann Swansea selbst. Nathan Dyer, zur Halbzeit eingewechselt, holte sich für zweimal überhartes Einsteigen binnen 180 Sekunden die verdiente Ampelkarte. Fellaini sorgte dann selbst per Kopf für den Endstand.

Premier League 2012/2013: der 5. Spieltag

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