United hält mit, braucht aber Schützenhilfe

Von SPOX
Wayne Rooney (M.) und Manchester United liegen weiterhin hinter Tabellenführer City auf Platz zwei
© Getty

Nach dem Sieg von Manchester City bei Newcastle United zog Manchester United durch einen Heimerfolg gegen Swansea mit dem Stadtrivalen nach Punkten wieder gleich. Jedoch hat man ein um acht Tore schlechteres Torverhältnis und benötigt am letzten Spieltag Schützenhilfe, um doch noch Meister zu werden. Der FC Arsenal lässt nach einem verrückten 3:3 gegen Nowich City wichtige Punkte im Kampf um die Champions-League-Plätze liegen und spürt den Atem der Verfolger.

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Manchester United - Swansea City 2:0 (2:0)

Tore: 1:0 Scholes (28.), 2:0 Young (41.)

Vor dem Spiel: United muss auf Danny Welbeck aufgrund einer Knöchelverletzung verzichten. Im Sturm beginnt dafür Javier Hernandez vor Wayne Rooney. In der Abwehr startet Chris Smalling als Innenverteidiger an der Seite von Rio Ferdinand mit Phil Jones als Rechtsverteidiger. Bei den Gästen spielt Rechtsverteidiger Angel Rangel, obwohl er zuletzt über Oberschenkelprobleme klagte.

Analyse: Nachdem Manchester United wenig inspiriert und eher gemächlich in die Partie ging, gab Swansea in Person von Nathan Dyer den ersten Warnschuss rechts im Strafraum ab. Der Ball ging drüber (10.).

Nach knapp 20 Minuten kam dann auch der Hausherr zur ersten Chance. Nach Ecke von der rechten Seite, nahm Patrice Evra den Ball direkt aus 18 Metern links, doch Swansea-Keeper Michael Vorm wehrte ab. Der Ball kam zu Wayne Rooney, doch auch der scheiterte am Fünfmeterraum an Vorm (22.).

United wurde besser und kam dann schließlich zur Führung: Antonio Valencia ging über rechts bis auf die Grundlinie, spielte dann mit Übersicht in die Mitte zurück auf Michael Carrick, der das Leder Richtung Tor brachte. Paul Scholes hielt am Fünfer die Hacke rein und verlängerte den Ball unhaltbar ins linke Eck (28.).

Es folgten zahlreiche weitere Möglichkeiten der Red Devils, darunter ein Kopfball von Hernandez und ein Schuss durch Rooney. Das 2:0 aber war Ashley Young vorbehalten. Der Nationalspieler war Nutznießer eines geblockten Schusses von Rooney im Strafraum und schlenzte die Kugel aus zwölf Metern halblinks ins rechte Eck (41.). Damit ging es in die Pause.

Nach Wiederanpfiff zeigte sich Swansea dann deutlich aktiver und mutiger, doch United behielt die Kontrolle und zunächst auch die defensive Ordnung. Nach vorne wirbelten die Gastgeber phasenweise regelrecht. Doch weder Hernandez per Kopf (59.) noch Valencia mit einer Direktabnahme (61.) trafen das Ziel.

Zwischendrin kam auch der Gast zu einer ordentlichen Torgelegenheit. Gylfi Sigurdsson zog aus 19 Metern halbrechts ab, Danny Graham hielt den Fuß rein, doch David De Gea parierte, wenn auch mit Mühe (60.). Sigurdsson war es dann auch, der De Gea mit einem Freistoß aus 20 Metern halblinks erfolglos prüfte (70.). Mehr nach vorn gelang den Gästen jedoch nicht. United begnügte sich schließlich auch mit den zwei erzielten Toren.

Mit dem Sieg zieht United wieder mit City nach Punkten gleich, hat jedoch ein um acht Treffer schlechteres Torverhältnis.

Star des Spiels: Antonio Valencia. Der Rechtsaußen traf zwar nicht, doch er leitete den ersten Treffer ein und machte permanent Druck über seine Seite. Zudem bereitete er weitere gute Chancen vor.

Newcastle United - Manchester City 0:2 (0:0)

Tore: 0:1, 0:2 Toure (70., 89.)

Vor dem Spiel: Die Magpies können auf Cheick Tiote zurückgreifen, der sich unter der Woche gegen Chelsea noch eine blutige Kopfverletzung zugezogen hatte, die genäht werden musste. City wiederum setzt auf das Sturmduo Sergio Agüero und Carlos Tevez. Mario Balotelli steht nicht im Kader. Und im Tor steht Joe Hart, der sich gegen Manchester United am letzten Montag eine Fußverletzung zugezogen hatte.

Analyse: Das Spiel brauchte ein wenig, um sich zu entwickeln. Beide Teams begannen zunächst hektisch und zaghaft im Spiel nach vorne. City kam dann zu den ersten halben Chancen im Spiel. Zunächst versuchte es David Silva aus 15 Metern halblinks (11.), dann war es Sergio Agüero aus gleicher Position nach Zuspiel des Spaniers (17.). Beides war kein Problem für Torhüter Tim Krul.

Rein optisch übernahm dann der Gast das Kommando auf dem Platz, hatte etwas mehr Ballbesitz. Auffällig war, dass Newcastle recht tief stand und erst ab ca. 30 Metern vor dem eigenen Tor mit Pressing begann. Selbst die Sturmspitzen Demba Ba und Papiss Demba Cisse präsentierten sich emsig.

Durch diese Spielanlage kamen die Magpies schließlich zu ein paar gefährlichen Konterchancen nach leichtfertigen Ballverlusten Citys in der eigenen Spielhälfte. Die beste Torgelegenheit ergab sich nach einem Konter über links: Bas Schuss aus zwölf Metern zentral wurde noch abgeblockt, doch Ben Arfa prüfte Joe Hart aus neun Metern rechts, scheiterte jedoch (34.).

Kurz vor der Pause dann doch noch die große Möglichkeit für City: Nach mittelschwerem Chaos kam der Ball im Strafraum zu Gareth Barry, der insgesamt zweimal abzog, doch beide Male geblockt wurde. Den zweiten Schuss kratzte Davide Santon von der Linie (41.). So ging es mit 0:0 in die Pause.

Die zweite Halbzeit begann wieder mit Leerlauf, gefolgt von einem verblüffenden Wechsel in der 62. Minute bei City: Nigel de Jong ersetzte Samir Nasri (62.). Die Konsequenz daraus war, dass dafür Yaya Toure auf die Zehn ging und sich mehr nach vorn einbrachte. Das sollte sich wenig später auszahlen.

Toure bekam den Ball im Mittelfeld von de Jong, spielte den Doppelpass mit Agüero und schlenzte den Ball dann aus knapp 25 Metern zentral ins untere rechte Eck zur Führung der Citizens (70.). Die Magpies schüttelten sich kurz, gingen dann über zum fast schon verzweifelten Sturmlauf. Echte Chancen sprangen dabei nicht mehr heraus. Einzig Cisse entwickelte noch Torgefahr nach einer Flanke des eingewechselten Shola Ameobi. Der Kopfball ging jedoch vorbei (78.).

Stattdessen hatte Toure noch die Chance zur Entscheidung, doch er stolperte über seine eigenen Füße genau vor Keeper Krul (84.). Besser machte er es dann in der 89. Minute: Nach einer Ecke der Magpies ging Agüero mit dem Ball über den halben Platz, spielte nach links zu Gael Clichy und der passte zu Toure an den Fünfer. Von dort chippte der Ivorer die Kugel in den linken Winkel.

City behauptet damit unabhängig von Uniteds Spiel die Tabellenführung in der Premier League einen Spieltag vor Schluss.

Star des Spiels: Yaya Toure. Der defensive Mittelfeldspieler kam erst nach der Einwechslung von de Jong offensiv zur Geltung, dann aber gewaltig! Sein erstes Tor kam noch aus dem Nichts, das zweite war das Ende eines stark heraus gespielten Konters. Er drückte dem Spiel in der Schlussphase seinen Stempel auf und hätte sogar noch ein weiteres Tor machen müssen.

FC Arsenal - Norwich City 3:3 (1:2)

Tore: 1:0 Benayoun (2.), 1:1 Hoolahan (12.), 1:2 Holt 27.), 2:2 van Persie (72.), 3:2 van Persie (80.), 3:3 Morison (85.)

Der FC Arsenal empfing im Kampf um die Champions-Leauge-Plätze daheim Norwich City. Lediglich ein Punkt Vorsprung auf die punktgleichen Verfolger Newcastle und Tottenham stellte die Gunners unter Zugzwang. Per Mertesacker fehlte weiterhin wegen seiner Knöchelverletzung. Ebenfalls verzichten musste Arsenal-Coach Arsene Wenger auf Theo Walcott, Jack Wilshire, Mikel Arteta und Abou Diaby.

Arsenal begann die Partie mit einem Traumstart. 66 Sekunden waren gespielt, da drang Yossi Benayoun von links in den Norwich-Strafraum ein und schlenzte den Ball unhaltbar in den rechten Winkel. Arsenal hätte nun selbstbewusst aufspielen können, aber genau das Gegenteil passierte. Norwich antwortete unbeeindruckt und kam immer wieder nach schnellen Kontern gefährlich vor das Arsenal-Tor. Bereits nach zwölf Minuten wurde dieses Engagement auch belohnt.

Ein wuchtiger, aber unplatzierter Schuss von Hoolahan aus 13 Metern kullerte an Szczesnys Armen vorbei ins Tor der Gunners - klarer Patzer des Polen. Arsenal wirkte nun vollend verunsichert, Norwich blieb seiner Taktik treu und konterte munter drauf los. In der 27. Minute führte einer davon zum 2:1 für Norwich, nachdem ein Holt-Schuss von Gibbs unhaltbar abgefälscht ins Tor des FC Arsenal segelte. In der zweiten Hälfte sahen die Zuschauer fast 30 Minuten das selbe Spiel: Arsenal mit viel Ballbesitz, doch nicht zwingend genug - Norwich mit vielen gefährlichen Konterchancen.

Dann schlug jedoch die Stunde des Robin van Persie. Erst legte er einen Chip von Song aus volley mit der Innenseite ins linke Toreck (72.), dann nagelte er einen abgefälschten Pass von Rosicky aus 12 Metern an Ruddy vorbei zur 3:2-Führung (80.). Das Spiel war gedreht und die Arsenal-Fans flippten aus.

Doch die Partie war noch nicht vorbei und Norwich nutzte in Person von Morison einen weiteren Konter zum 3:3 (85.). Arsenal rannte nun verzweifelt an, konnte aber auch in der langen Nachspielzeit keine ihrer Großchancen mehr nutzen. Damit lässt die Elf von Arsene Wenger wichtige Punkte im Kampf um die Champions League liegen.

Aston Villa - Tottenham Hotspur 1:1 (1:0)

Tore: 1:0 Clark (35.), 1:1 Adebayor (61., Elfmeter)

Rote Karte: Danny Rose (49., grobes Foulspiel)

Nach dem überraschenden Unentschieden von Arsenal hatte Tottenham gegen Aston Villa die Chance mit einem Sieg am Lokalrivalen vorbeizuziehen und Platz drei zu übernehmen. Die Hausherren, die noch in Abstiegsgefahr schweben, erwischten jedoch den besseren Start. Nach einem Pass von Stephen Ireland verpasste Altstar Emile Heskey aber die Führung für das Team aus Birmingham.

In der 35. Minute hatte Villa dann jedoch mehr Glück, als Ciaran Clarks Flatterball den Weg in den von Brad Friedel gehüteten Kasten fand. Die Spurs antworteten umgehend, doch Gareth Bale scheiterte an Shay Given. Auch Rafael van der Vaart hatte mit einem Schuss Pech.

Die zweite Halbzeit begann zunächst mit einer guten Chance für Adebayor, der aber den Querpass von Bale nicht mehr erreichte. In der 49. Minute musste Danny Rose schließlich nach einem groben Foul gegen Hutton mit Rot vom Platz und Tottenham kämpfte fortan in Unterzahl um den Ausgleich. Der fiel jedoch erst, als Dunne im Strafraum Sandro foulte und Adebayor den fälligen Elfmeter cool im Tor versenkte. Danach drückte Tottenham zwar nochmal auf das Tempo, zum Siegtreffer reichte es jedoch nicht mehr.

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