United effizient, City souverän - Chelsea patzt

Von SPOX
Wayne Rooney erzielte per Kopf den 1:0-Führungstreffer gegen die Tottenham Hotspur
© Getty

Manchester United nutzte im Spitzenspiel gegen Tottenham Hotspur eiskalt seine Chancen und bleibt im Titelrennen weiter auf Tuchfühlung. Der FC Arsenal hat dank eines treffsicheren Robin van Persie den FC Liverpool im Premier-League-Klassiker mit 2:1 geschlagen. Manchester City gab sich beim 2:0 gegen die Bolton Wanderers keine Blöße, während der FC Chelsea beim 0:1 bei West Bromwich patzt.

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Tottenham Hotspur - Manchester United 1:3

Tore: 0:1 Rooney (45.), 0:2 Young (60.), 0:3 Young (69.), 1:3 Defoe (87.)

Der Tabellendritte Tottenham Hotspur ging ohne die verletzten Van der Vaart und Bale sowie den gesperrten Parker in das Spitzenspiel. Manchester United musste Smalling in der Verteidigung ersetzen. Die Partie begann durchaus schwungvoll und war vor allem von Fernschüssen der Gastgeber geprägt.

Tottenham bestimmte fortan zwar das Spielgeschehen, schaffte es aber meist nur bis zum Sechzehner und ohne einen zwingenden Abschluss zu kreieren. In der 37. Minute fand ein Tottenham-Angriff dann doch den Weg ins Tor von De Gea, Schiedsrichter Martin Atkinson verwehrte dem Treffer aber völlig zu Recht die Anerkennung. Lennon hatte sich auf links klasse in den Strafraum gespielt und passte in die Mitte. De Gea ließ nach vorne abklatschen und Saha hatte plötzlich vollkommen unbewacht acht Meter vor dem Tor den Ball.

Sein Schuss landete jedoch an Adebayors Hand, der den Ball erst dann über die Linie drosch.

Kurz vor der Pause traf United aus dem Nichts zur Führung: Nach einer Young-Ecke drückte Rooney den Ball per Kopf aus fünf Metern über die Linie.

Nach dem Seitenwechsel zeigte sich Tottenham sofort bemüht, den Fauxpas vor der Halbzeit auszubessern. Beim Distanzschuss von Livermore (52.) und einem Freistoß an die Latte von Assou-Ekkoto (58.) fehlten aber die berühmten Zentimeter.

Im Stile einer Spitzenmannschaft schoss United in genau dieser Drangphase das 2:0: Jones warf Nani einen Einwurf auf rechts in den Lauf. Tottenham im Tiefschlaf, wodurch Nani in aller Ruhe von der Grundlinie in die Mitte passen konnte. Young bekam den Ball am zweiten Pfosten und traf per Seitfallzieher ins lange Eck (60.).

Erst nach dem zweiten Treffer wirkte Manchester selbstbewusster und auch in der Offensive gefährlicher. So kam es dann auch, dass Young nach Evra-Zuspiel für die endgültige Entscheidung sorgte. Ein Kracher aus 17 Metern in den rechten Torwinkel besiegelte das Schicksal der Spurs. Die steckten nun sichtlich entnervt auf und kamen durch ein Defoe-Tor nach Fehlpass von Giggs aber immerhin noch zum Ehrentreffer (87.).

Manchester United bleibt somit auch im 22. Spiel in Folge gegen Tottenham ohne Niederlage und hält den Rückstand auf den Stadtrivalen Manchester City konstant bei zwei Punkten.

 

FC Liverpool - FC Arsenal 1:2

Tore: 1:0 Koscielny (23., Eigentor), 1:1 van Persie (31.), 1:2 van Persie (90.+3).

Besonderes Vorkommnis: Szczesny (Arsenal) hält einen Foulelfmeter von Kuyt (19.).

Liverpool musste ohne Kapitän Steven Gerrard antreten, während auf der Gegenseite Vermaelen und Rosicky rechtzeitig fit wurden. Die Anfangsphase gehörte den Reds, die nach 19 Minuten einen Elfmeter zugesprochen bekamen. Suarez ging nach einem Foul von Szczesny zu Boden, doch Kuyt scheiterte mit dem fälligen Strafstoß am stark parierenden Torwart der Gunners.

Vier Minuten später dann doch die verdiente Führung für Liverpool, wenn auch unter tätiger Mithilfe von Laurent Koscielny. Der Franzose traf eine scharfe Flanke von Henderson derart unglücklich, dass sein Abwehrversuch unhaltbar im eigenen Tor landete (23.). Und die Reds drückten weiter: Henderson scheiterte an Szczesny, Suarez und Kuyt am Pfosten.

Die Gäste hingegen standen viel zu weit von den Gegnern weg und kamen offensiv kaum einmal zur Entfaltung. Bis zur 31. Minute, als Sagna ungestört flanken konnte und Torjäger van Persie mit einem Kopfball aus sieben Metern ausglich - der völlig überraschende und nicht gerade verdiente Ausgleich.

Banges Warten herrschte kurz nach dem Wiederanpfiff an der Anfield Road: Arsenals Arteta war böse mit Henderson zusammengeprallt und musste nach sechsminütiger Behandlungspause mit einer Atemmaske auf dem Gesicht vom Feld getragen werden. Erste Diagnose: schwere Gehirnerschütterung.

Die Partie erwies sich in der Folge als sehr zerfahren und chancenarm. Arsenal hatte die Liverpooler Offensive besser im Griff als noch im ersten Durchgang, doch auch die Reds konnten ihrerseits nicht das Tempo halten. Beide Mannschaften brachten nur wenig Konstruktives auf den Rasen.

Die größte Möglichkeit für die immer noch überlegenen Hausherren vergab Kelly, der mutterseelenallein zwei Meter vor dem Tor am Ball vorbeitrat (70.). Nur wenig später prüfte Walcott mit einer der wenigen Arsenal-Möglichkeiten Pepe Reina, der mit dem Knie parierte.

Die Nachspielzeit stellte schlussendlich den Spielverlauf auf den Kopf. Song mit einem langen Ball auf van Persie, der den Ball mit links direkt nahm und sein Torekonto auf 26 erhöhte - der ausgesprochen glückliche 2:1-Siegtreffer in der 93. Minute.

Am Ende stand damit ein sehr schmeichelhafter Dreier der Gunners, die über weite Strecken nur hinterherliefen, mit diesem Sieg aber ein heißer Kandidat auf die Champions-League-Qualifikation. Aus diesem Rennen kann sich Liverpool nun wohl endgültig verabschieden.

 

Manchester City - Bolton Wanderers 2:0

Tore: 1:0 Steinsson (23., Eigentor), 2:0 Balotelli (69.)

Die Personalplanungen von Roberto Mancini waren schon nach 20 Minuten über den Haufen geworfen. Innenverteidiger Pablo Zabaleta musste verletzungsbedingt das Feld verlassen, für ihn kam Kolo Toure. Doch die Citizens gingen aus diesem Wechsel gestärkt hervor - und dank der Mithilfe des Gegners in Führung: Gretar Steinsson fälschte einen Schuss von Gael Clichy entscheidend ins eigene Netz ab (23.).

City hatte zahlreiche gute Chancen und insbesondere Balotelli hatte gleich mehrmals eine höhere Führung auf dem Fuß, scheiterte aber immer wieder am stark aufgelegten Bolton-Torwart Adam Bogdan. Doch auch die Gäste versteckten sich nicht und kamen in einer offenen Partie ihrerseits immer wieder zu guten Möglichkeiten.

Mario Balotelli erhöhte in der 69. Minute auf 2:0. Der Treffer ging allerdings mindestens zur Hälfte auf das Konto von Adam Johnson, der ihn mit einer überragenden Einzelleistung einleitete. Die Gegenwehr der Wanderers war damit endgültig gebrochen, City spielte das Ergebnis souverän nach Hause und gibt sich als Tabellenführer weiterhin keine Blöße.

 

West Bromwich Albion - FC Chelsea 1:0

Tor: 1:0 McAuly (82.)

Es war kein attraktives Spiel, das West Bromwich und der FC Chelsea den Zuschauern boten. Die Gastgeber attackierten früh und ließen den Favoriten kaum Raum, sein Spiel aufzuziehen. Die beste Chance der torlosen ersten Halbzeit vergaben dennoch die Blues, als Michael Essien mit einem Distanzschuss an Foster scheiterte.

Nach dem Seitenwechsel übernahm Chelsea phasenweise das Kommando, Sturridge hatte die Führung auf dem Fuß, verlor aber vor Foster einmal mehr die Nerven. Erst in den letzten 30 Minuten zog West Bromwich noch einmal an, erspielte sich mehrere Chancen und hatte schließlich das glücklichere Ende für sich.

Gareth McAuly reagierte nach einem Freistoß am schnellsten und erzielte das 1:0 in der 82. Minute - der späte Siegtreffer für den Außenseiter. Chelsea hat nun drei Punkte Rückstand auf den vierten Platz, der zur Qualifikationsrunde für die Champions League berechtigt.

Chelsea-Coach Andre Villas-Boas wurde die Pleite am Tag darauf zum Verhängnis - die Blues trennten sich vom Portugiesen.

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