Fulham besiegt den FC Liverpool

Von SPOX
Der FC Liverpool musste beim FC Fulham erstmals seit elf Pflichtspielen wieder eine Pleite einstecken
© Getty

Die Topfavoriten gaben sich am 14. Spieltag keine Blöße und fuhren klare Siege ein: Manchester City deklassierte Norwich, Arsenal Wigan und Tottenham Bolton. In einem mitreißenden Spiel setzte sich Chelsea gegen Newcastle durch. Manchester United gewann gegen ein harmloses Aston Villa. Der FC Liverpool ließ dagegen am Montagabend Punkte beim FC Fulham Federn.

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FC Fulham - FC Liverpool 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Dempsey (85.)

Rote Karte: Spearing (72./Liverpool)

Wichtiger Sieg für Fulham, das durch mehrere unglückliche Ergebnisse unten rein gerutscht war und durch den Sieg nun auf Platz 13 noch ein bisschen durchschnaufen kann. Liverpool verpasste durch die dritte Saisonniederlage den Sprung auf Platz fünf. Zuvor war man elf Pflichtspiele in Folge ungeschlagen geblieben.

Im Craven Cottage mussten die Fans lange auf die Entscheidung warten. Dennoch verlief das Spiel äußerst kurzweilig, Mark Schwarzer im Fulham-Tor und Pepe Reina bei Liverpool standen ein ums andere Mal im Mittelpunkt.

Liverpools Jordan Henderson traf in der ersten Halbzeit nur den Pfosten (28.), dazu vereitelte Schwarzer einen Schuss von Charlie Adam (13.). Nach der Pause jubelte Reds-Stürmer Luiz Suarez vermeintlich schon über das 0:1, sein Treffer wurde jedoch wegen einer Abseitsposition nicht anerkannt (67.).

Fünf Minuten später kam es für Liverpool noch dicker: Jay Spearing spielte im Zweikampf mit Moussa Dembele eigentlich klar den Ball, wurde aber trotzdem von Schiedsrichter Kevin Friend mit glatt Rot vom Feld geschickt - Fehlentscheidung.

In der Schlussphase legten beide Teams nochmal an Tempo zu. Clint Dempsey ließ nach einer feinen Einzelaktion die Latte erzittern (80.), auf der Gegenseite lenkte Schwarzer einen Schuss von Stewart Downing gerade noch an den Pfosten (83.). Es war bereits Liverpools 13. Aluminum-Treffer - kein anderes Premier-League-Team hatte bislang mehr Pech.

Zwei Minuten später dann die Entscheidung: Ex-Reds-Spieler Danny Murphy schoss nach einem Eckball aufs kurze Eck, Reina ließ nach vorne abprallen und Dempsey staubte zum Siegtor ab (85.).

In der hektischen Schlussphase dann noch ein Wehrmutstropfen für Fulham: Murphy verletzte sich am Fuß und musste in der Nachspielzeit auf zwei Betreuer gestützt vom Feld.

 

Aston Villa - Manchester United 0:1 (0:1)

Tore: 0:1 Jones (20.)

Manchester United bleibt weiterhin ärgster Verfolger der Citizens. Nach einem verdienten 1:0 bei Aston Villa bleibt der Fünf-Punkte-Abstand auf den Erzrivalen bestehen. Dabei reichte United eine durchschnittliche Leistung, um bei den verschüchterten Villans die drei Punkte zu entführen. Für Villa noch nicht genug. Torhüter Shay Given zog sich einen Riss in der linken Kniesehne zu und wird rund einen Monat ausfallen.

Die verdiente Führung für die Gäste erzielte Phil Jones nach starker Hereingabe von Nani aus sechs Metern völlig unbedrängt in der 20. Minute.

Villa fand in der Offensive kein Mittel gegen Uniteds Defensive und stand seinerseits in der Abwehr zu weit weg von Manchesters Einzelkönnern, die mit ihren Torchancen jedoch zu schlampig umgingen.

In der zweiten Halbzeit tat die Mannschaft von Sir Alex Ferguson nur noch das Nötigste, um gegen den harmlosen Gastgeber den zu keiner Zeit gefährdeten Sieg einzufahren. Die einzig klare Chance für Villa hatte Verteidiger James Collins in der 75. Minute. United-Keeper Anders Lindegaard parierte dessen Kopfball jedoch bravourös und hielt damit die Null fest.

Die Red Devils mussten den Erfolg allerdings teuer bezahlen: Stürmer Javier Hernandez musste bereits in der zwölften Minute wegen einer Sprunggelenkverletzung ausgewechselt werden. Der mexikanische Nationalspieler wird aller Voraussicht nach einen Monat ausfallen.

United-Coach Ferguson war mit dem Resultat dennoch zufrieden: "Der Sieg war verdient, auch wenn wir ein wenig verschwenderisch mit unseren Chancen umgegangen sind. Wir haben das Spiel kontrolliert, hatten teilweise hohe Ballbesitzzeiten und einen guten Rhythmus in unserem Spiel."

 

Manchester City - Norwich City 5:1 (1:0)

Tore: 1:0 Agüero (32.), 2:0 Nasri (51.), 3:0 Y. Toure (68.), 3:1 Morison (81.), 4:1 Balotelli (88.), 5:1 Johnson (90.+1)

City-Trainer Roberto Mancini ließ vor dem entscheidenden letzten Gruppenspiel in der Champions League gegen Bayern München nur sporadisch rotieren. Im Vergleich zum Spiel gegen den FC Liverpool (1:1) rückte Kolo Toure für Joleon Lescott in die Viererkette. Im Sturm begann Edin Dzeko neben Kun Agüero. James Milner saß dafür auf der Bank.

Agüero setzte das erste Ausrufezeichen (32.). Nachdem er im Fünfmeterraum von nahezu versammelter Gegnerschaft umkreist war, kickte er das Leder von rechts mit der Picke flach ins lange Eck.

In der zweiten Hälfte gelang City die Vorentscheidung in der 51. Minute. Samir Nasri schlug eine lange Freistoß-Flanke von halblinker Position in den Strafraum aufs lange Eck. An Freund, Feind und verdutztem Torhüter John Ruddy vorbei, landete der Ball im Kasten zum 2:0.

Das 3:0 ließ nicht lang auf sich warten. Yaya Toure schlenzte die Kugel von halblinks aus knapp 15 Metern ins lange Eck. Danach war Schonung fürs Bayern-Spiel angesagt. Dies nutzte der Gast noch zum Ehrentor durch Morison (81.) per Kopf nach einer Ecke. Mario Balotelli und Adam Johnson trugen sich am Ende auch noch in die Torschützenliste ein.

Nach dem Spiel relativierte David Platt, Mitglied des City-Trainerstabs, die erneut hohe Zahl an geschossenen Toren: "Die Treffer sind irrelevant, solange wir die Punkte bekommen. Die Leute nehmen nun automatisch an, dass wir raus gehen und fünf, sechs, sieben oder acht Tore gegen die Aufsteiger schießen. Um ehrlich zu sein würde uns auch ein Tor reichen. Wenn wir kein Gegentor bekommen, würde man dafür auch drei Punkte bekommen."

 

Newcastle United - FC Chelsea 0:3 (0:1)

Tore: 0:1 Drogba (38.), 0:2 Kalou (89.), 0:3 Sturridge (90.)

Bes. Vorkommnis: Lampard (Chelsea) verschießt Elfmeter (15.)

Chelsea-Coach Andre Villas-Boas machte seine Ankündigungen nach der Pleite im Liga-Pokal gegen Liverpool unter der Woche wahr: Zum einen stellte er von einem 4-4-2 mit Raute auf 4-3-3 um und zum anderen setzte er den zuletzt enttäuschenden Fernando Torres auf die Bank. Didier Drogba stürmte flankiert von Mata und Daniel Sturridge.

Von Beginn an entwickelte sich in Newcastle ein offener Schlagabtausch mit Vorteilen für die Gäste aus London. Die hatten aber in der Anfangsphase gleich mal riesiges Glück: David Luiz foulte als letzter Mann den Ex-Hoffenheimer Demba Ba, wurde aber von Schiedsrichter Mike Dean nicht konsequenterweise vom Platz gestellt, sondern sah lediglich Gelb (5.).

Eine Szene, die Magpies-Coach Alan Pardew nach Schlusspfiff auf die Palme brachte: "Ich werde mir das Regelbuch nochmal anschauen. Das ist ein Platzverweis, ganz einfach. Es hat das Spiel verändert."

Villas-Boas sah das ähnlich: "Wir wurden einige Zeit auch unfair behandelt, heute fiel die Entscheidung zu unseren Gunsten aus."

In der Folge aber war das Glück eher auf Seiten der Hausherren, denn Chelsea erspielte sich Chance auf Chance. Die beste vergab Frank Lampard, der mit einem Foulelfmeter an Newcastle-Keeper Tim Krul scheiterte (15.). Yohan Cabaye hatte den quirligen Sturridge gefoult.

In der 38. Minute fand Drogba dann die Lücke. Mata servierte dem Ivorer den Ball butterweich und dieser köpfte aus kurzer Distanz wuchtig ein (38.).

Aber auch die Magpies setzten immer wieder offensive Akzente: Ba scheiterte mit einer spektakulären Direktabnahme mit der Hacke an Petr Cech (24.) und traf per Kopf nur den Pfosten (35.).

Auch die zweite Halbzeit bot temporeichen Fußball und zwei Mannschaften, die permanent nach vorne spielten. Nur ein Tor sollte den Gastgebern nicht gelingen. Die Gebrüder Ameobi, beide von Alan Pardew eingewechselt, hatten die besten Chancen für Newcastle.

Einen Schuss von Sammy Amerobi kratzte John Terry von der Linie (72.). Shola Ameobi knallte den Ball kurz später aus 18 Metern ans Lattenkreuz und Sammy scheiterte im Nachschuss an Cech (80.).

Die Entscheidung besorgte schließlich Joker Salomon Kalou auf Vorarbeit des ebenfalls eingewechselten Fernando Torres (89.). Sturridges 3:0 für Chelsea fiel in der Nachspielzeit.

Für Newcastle, das erneut eine bärenstarke Leistung bot, war es die zweite Niederlage der Saison. Chelsea kann nach dem zweiten Sieg in der Liga in Folge wieder etwas aufatmen, auch wenn das glatte 3:0 von den Abwehrschwächen der Blues ablenkt.

 

Tottenham Hotspur - Bolton Wanderers 3:0 (1:0)

Tore: 1:0 Bale (7.), 2:0 Lennon (50.), 3:0 Defoe (61.)

Rote Karte: Cahill (18./Bolton)

Die Hausherren legten gut los und gingen bereits früh in Führung. Gareth Bale versenkte eine Ecke von Luka Modric am kurzen Pfosten. Für die Gäste kam es wenig später noch schlimmer: Innenverteidiger Gary Cahill wurde von Schiedsrichter Stuart Attwell nach einem Foul an Scott Parker des Feldes verwiesen.

Die Entscheidung mutete jedoch eher fragwürdig an. Parker kam von hinten angeschossen, schnappte dem Verteidiger den Ball weg und dieser hakte nach. Es passierte nahe der Seiten- und Mittellinie. Bis zur Pause taten sich beide Teams dann nicht mehr viel. Die Partie war weitestgehend ausgeglichen.

Dies wurde nach dem Pausentee ganz anders. Tottenham drehte auf und nutzte seine Überzahl. Nach Vorlage von Jermaine Defoe gelang schließlich Aaron Lennon das 2:0. In bester Robben-Manier zog er vom rechten Flügel nach innen und schloss aus knapp 16 Metern ab.

Wenig später machte schließlich Defoe selbst den Deckel drauf (60.). Bale spielte den entscheidenden Pass, Defoe musste nur noch den Fuß hinhalten.

 

Wigan Athletic - FC Arsenal 0:4 (0:2)

Tore: 0:1 Arteta (28.), 0:2 Vermaelen (29.), 0:3 Gervinho (61.), 0:4 van Persie (78.)

Mit einem klaren Sieg bleibt der FC Arsenal in der Premier League auch im siebten Spiel in Serie ungeschlagen. Ein Doppelschlag nach einer knappen halben Stunde von Mikel Arteta und Thomas Vermaelen, der damit im zweiten Spiel in Folge traf, sorgte in einer zuvor ausgeglichenen Partie für klare Verhältnisse. Wigans Keeper Ali Al Habsi machte beim 0:1 keine gute Figur, als ihm ein Arteta-Schuss aus 23 Metern durch die Finger flog.

Die Partie war damit entschieden. Arsenal hatte die Begegnung fest im Griff und hätte in der 50. Minute einen Elfmeter bekommen müssen, als Steve Gohouri Aaron Ramsey im Strafraum unfair stoppte. Schiedsrichter Mark Clatterburg sah es anders.

Elf Minuten später zappelte der Ball dann doch im Netz: Nachdem Al Habsi einen Schuss von Robin van Persie noch gut parierte, war er gegen Gervinhos Nachschuss machtlos.

In der 79. Minute war es dann Tormaschine Robin van Persie höchstselbst, der aus zehn Metern mit seinem 14. Saisontor für eine Massenflucht der Wigan-Fans aus ihrem eigenen Stadion sorgte.

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