Arsenal siegt dank van Persie

Von SPOX
Auftakt nach Maß: Robin van Persie (l.) brachte Arsenal bereits nach 29 Sekunden in Führung
© Getty

Robin van Persie machte den Unterschied im Duell der beiden Fehlstarter zwischen Arsenal und Sunderland. Mit einem Doppelpack sicherte er den enttäuschenden Gunners den Sieg. In Liverpool wurde das "Spiel der Spiele" erwartet, doch Liverpool und Manchester United enttäuschten zu Beginn. City glänzte gegen Aston Villa und ist Erster, der FC Chelsea besiegt Angstgegner FC Everton.

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FC Arsenal - AFC Sunderland 2:1 (1:1)

Tore: 1:0 van Persie (1.), 1:1 Larsson (31.), 2:1 van Persie (83.)

Arsenal feierte im Emirates Stadium gegen Sunderland einen Auftakt nach Maß. Nach einem Ballverlust von O'Shea machten es die Gunners schnell und van Persie netzte nach 29 Sekunden zur Führung ein. Danach machte Arsenal weiter viel Betrieb, kassierte aber nach einem direkten Freistoß von Sebastian Larsson den unverdienten Ausgleich.

In der zweiten Halbzeit sahen die Zuschauer in London phasenweise ein grauenhaftes Premier-League-Spiel, das von vielen Fouls und Unterbrechungen gekennzeichnet war. Zwar war Arsenal weiter überlegen, Chancen und schöne Spielzüge sollten jedoch Mangelware bleiben.

Dass es trotzdem zum dritten Saisonsieg für die Wenger-Truppe reichte, hatten sie wiederum van Persie zu verdanken.

Der Niederländer versenkte sieben Minuten vor Schluss einen direkten Freistoß wunderbar im Torwinkel und entschied so das Spiel zugunsten der Gunners, bei denen der vor der Begegnung von Arsene Wenger mit Tony Adams verglichene deutsche Nationalspieler Per Mertesacker eine wechselhafte Vorstellung ablieferte.

 

Newcastle United - Tottenham Hotspur 2:2 (0:1)

Tore: 0:1 van der Vaart (40., Elfmeter), 1:1 Ba (48.), 1:2 Defoe (68.), 2:2 Ameobi (86.)

Die Magpies bleiben weiter ungeschlagen und Vierter! Die Partie war im ersten Abschnitt überaus umkämpft, beide Teams schafften es aber nur selten, produktive Angriffe zu starten. Chancen blieben Mangelware.

Kurz vor der Pause wurde den Gästen ein berechtigter Elfmeter zugesprochen: Steven Taylor holzte dem mit dem Rücken zum Tor stehenden Emmanuel Adebayor um, Rafael van der Vaart verlud Keeper Tim Krul zum 1:0 für die Spurs.

Die Hausherren antworteten nach dem Wechsel allerdings prompt, Ex-Hoffenheimer Demba Ba markierte sein fünftes Saisontor: Nach einer Flanke von der linken Seite durch Jonas Gutierrez musste Ba die Kugel aus kurzer Distanz nur noch über die Linie drücken. Newcastle-Keeper Brad Friedel war noch dran, schob die Kugel aber mit der Wucht seines Körpergewichtes ins Tor.

Die Partie nahm mit dem frühen Ausgleich Fahrt auf. Der eingewechselte Jermain Defoe brauchte nur vier Minuten, um erstmals auf sich aufmerksam zu machen. Nach einer Hereingabe von Scott Parker setzte sich der Nationalspieler gegen Ryan Taylor durch und traf flach in den Kasten.

Doch auch Newcastle hatte gewechselt - und mit Shola Ameobi den richtigen Mann gebracht. Der bombte die Kugel kurz vor Schluss nach einer Hereingabe von der linken Seite durch Yohan Cabaye unhaltbar ins Tor und rettete den Hausherren somit einen Punkt.

 

FC Liverpool - Manchester United 1:1 (0:0)

Tore: 1:0 Gerrard (68.), 1:1 Hernandez (81.)

Reaktionen:

Sir Alex Ferguson (Trainer Manchester United) über das Tor: "Hernandez hat es schon wieder getan! Stark, wie er sich von seinem Gegenspieler befreit und das Tor erzielt. Seine Torquote ist fantastisch. Bei ihm hat man immer das Gefühl, dass er treffen kann."

...über Wayne Rooney, der nur auf der Bank saß: "Wayne war nach der Sperre in der Nationalmannschaft am Boden zerstört, deshalb war er nicht dabei. Er verpasst vielleicht die komplette EM, wenn England die Gruppe nicht übersteht. Das war der springende Punkt."

Kenny Dalglish (Trainer FC Liverpool): "Dass Steven Gerrard wieder spielt, gibt uns einen echten Schub. Es ist fantastisch, dass er sein Comeback gleich mit einem Tor gekrönt hat. Ihn wieder auf dem Platz zu sehen, ist brillant für uns - aber noch wichtiger ist, dass es ihm wieder Mut gibt."

Vor dem Anpfiff: Liverpool mit einem Wechsel: Carroll raus, dafür feiert Gerrard nach sieben Monaten sein Startelf-Comeback. United mit gleich fünf Änderungen: de Gea, Welbeck, Giggs, Smalling, und Young für Lindegaard, Anderson, Nani, Rooney und Valencia. Überraschend: Ferguson bietet Innenverteidiger Jones im defensiven Mittelfeld auf.

Analyse: Selbst NBA-Superstar LeBron James machte sich auf den Weg nach Liverpool, um das angeblich "wichtigste Spiel des Weltfußballs" zu sehen. Doch die hohen Erwartungen wurden in der ersten Hälfte nicht erfüllt. Beide Teams sehr vosichtig und vor allem ohne Inspiration.

Vor allen Dingen United war offensiv fast nicht existent, Liverpool hingegen bemühte sich immerhin und griff bevorzugt über die gute linke Seite (Enrique, Downing) an. Nur: den Flanken fehlte die Präzision oder ein Abnehmer.

ManUnited konnte sich hinten vor allem auf den wiedererstarkten Ferdinand verlassen, der kaum zu überwinden war und mit seiner selbstbewussten Spielweise ein Signal setzte. Bitter, dass ausgerechnet Ferdinand in der 66. Minute nichts anderes übrig blieb, als Liverpools Adam per Foul zu stoppen. Gerrards folgender Freistoß aus 18 Metern war eigentlich zu flach und zu unscharf geschossen - doch die Reds profitierten davon, dass Giggs in der United-Mauer dem Ball mehr oder weniger auswich.

Daraufhin tauschte United-Coach Ferguson von Welback abgesehen die komplette Offensive aus und brachte Rooney, Nani und Hernandez. Mit Erfolg: Nach einer Nani-Ecke von links war die Liverpool-Abwehr ausnahmsweise unsortiert - Hernandez staubte am langen Fünfer-Eck ab.

Nach einer kurzen Schockstarre bündelte Liverpool noch einmal die Kräfte und versuchte, doch noch das Siegtor zu erzwingen. Aber zweimal Henderson und Skrtel vergaben in den letzten zwei Minuten drei große Chancen.

Star des Spiels: Steven Gerrard. Auch wenn es nicht zum Sieg gereicht hat: Gerrard feierte eine gelungene Rückkehr. Seit dem 6. März war der Kapitän nicht mehr von Beginn an zum Einsatz gekommen, aber gegen United zeigte er sich wieder so, wie man es gewohnt ist. Sein Körpersprache beeindruckte ebenso wie seine Laufarbeit: Immer wieder zog er aus dem zentral-offensiven Mittelfeld auf den rechten Flügel und schlug gefährliche Flanken. Sein Freistoß-Tor war zwar weniger seiner Schusskunst als mehr der Nachlässigkeit der United-Mauer zu verdanken, dennoch: Respekt, Stevie G.!

 

FC Chelsea - FC Everton 3:1 (2:0)

Tore: 1:0 Sturridge (31.), 2:0 Terry (45.), 3:0 Ramires (62.), 3:1 Vellios (81.)

Erster Heimsieg für die Blues über Everton seit 2006: Chelsea hatte zuvor nur eins der letzten neun Spiele gegen Everton gewonnen - diesmal brannte jedoch nichts an. Daniel Sturridge traf nach Vorarbeit von Ashley Cole zum 1:0 (31.), John Terry legte kurz vor der Pause nach (45.). Mit dem 3:0 durch Ramires (62.) war die Partie bereits entschieden.

Everton gelang durch Apostolos Vellios lediglich Ergebniskosmetik (81.). Durch den Sieg rückte Chelsea (19) bis auf einen Punkt an Manchester United heran und behielt die weiße Weste bei Heimspielen.

 

Manchester City - Aston Villa 4:1 (1:0)

Tore: 1:0 Balotelli (28.), 2:0 Johnson (47.), 3:0 Kompany (52.), 3:1 Warnock (65.), 4:1 Milner (71.)

Es hätte eine durchaus unangenehme Aufgabe werden können für City: Aston Villa lag vor diesem Spieltag immerhin auf Rang sieben und kassierte erst fünf Gegentore, was den zweitbesten Wert in der Premier League bedeutete.

Doch wie stark City in dieser Saison ist, zeigte diese Partie: Die Mancini-Elf spielte Villa vor allem nach der Pause an die Wand und zeigte eine Titel-würdige Leistung. Aston Villa hielt nur am Anfang mit und hatte durch Agbonlahor die erste Chance (12.). Dann rollte der Gastgeber einen Angriff nach dem nächsten. Vor allem Balotelli war nicht zu stoppen und hatte eine Reihe an Chancen (15., 26.). In der 28. Minute war es soweit: Nach einer Ecke von rechts prallte der Ball von Yaya Toures Brust ab zu Balotelli, der spektakulär aus sieben Metern per Fallrückzieher traf.

Nach der Pause kannte das Spiel nur eine Richtung: auf das Villa-Tor. Der neben Balotelli überragende Johnson erzielte nach schönem Balotelli-Querpass und folgendem Warnock-Ausrutscher das 2:0 - ein Flachschuss aus 13 Metern halbrechter Position (47.), wenig später folgte das 3:0 - ein wuchtiger Kompany-Kopfball nach einer Ecke von rechts (65.). Der schmeichelhafte Anschluss des sonst schwachen Warnock (65.) und das 4:1 nach einem schönen Milner-Schuss von der 16er-Grenze sorgten für den Schlusspunkt.

Was den Erfolg umso beeindruckender macht: Der neue Spitzenreiter schonte die Leistungsträger David Silva (eingewechselt in der 65. Minute) und Nasri (Bank). Auf den angeschlagenen Top-Torjäger Agüero (Leiste) wurde ganz verzichtet.

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