Räumungsverkauf bei den Gunners

Von SPOX
Sommer 2010: Nach Spaniens WM-Titel stecken Reina (l.) und Puyol (r.) Fabregas in ein Barca-Trikot
© Getty

Auch wenn eine offzielle Bestätigung noch aussteht: Cesc Fabregas und Samir Nasri verlassen den FC Arsenal. Manager Arsene Wenger und die Gunners stehen vor einer ungewissen Zukunft.

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Der FC Arsenal verliert mit Cesc Fabregas und Samir Nasri zwei seiner Schlüsselspieler. Auch wenn eine offizielle Bestätigung noch aussteht, wird Fabregas zum Champions-League-Sieger FC Barcelona wechseln, Nasri schließt sich Manchester City an.

Rund 40 Millionen Euro soll Arsenal für seinen Kapitän erhalten, wobei Frabregas vier oder fünf Millionen der Ablösesumme wohl aus eigener Tasche bezahlt.

Nach spanischen Medienberichten soll der 24-jährige Mittelfeldspieler bereits am Wochenende zum FC Barcelona stoßen, der am späten Sonntagabend das Hinspiel im spanischen Supercup gegen Real Madrid bestreitet (21.55 Uhr im LIVE-TICKER). Voraussichtlich wird Fabregas am Montag offiziell vorgestellt.

Nasri lehnt Angebote ab

Zeitgleich dürfte dann auch Nasris Wechsel zu Manchester City feststehen. Der Franzose hatte jegliches Angebot des FC Arsenal über eine vorzeitige Vertragsverlängerung abgelehnt.

So stellten die Gunners dem 24-Jährigen eine Erhöhung seiner wöchentlichen Bezüge auf gut 100.000 Euro in Aussicht, doch Nasri dürfte bei den Citizens das Doppelte verdienen. Die Ablösesumme für den offensiven Mittelfeldspieler soll zwischen 20 und 25 Millionen Euro liegen.

Arsenal hatte bereits Linksverteidiger Gael Clichy an ManCity verloren.

Teammanager Arsene Wenger redete am Freitag auf der offiziellen Pressekonferenz zum Saisonstart noch um das Unvermeidliche herum: "Grundsätzlich gehe ich nicht davon aus, dass irgendjemand den Klub verlässt, aber ich bin in keinster Weise enttäuscht von Cescs oder Samir Nasris Verhalten. Sie haben sich professionell verhalten."

Der nächste Superstar geht

Mit dem Abgang insbesondere von Fabregas, der seit dem Wechsel von Rekordtorjäger Thierry Henry zum FC Barcelona im Sommer 2007 trotz seiner Jugend der Superstar im Team von Manager Arsene Wenger gewesen war, stehen die Gunners vor einer ungewissen Zukunft. 2005 gewann der Klub den letzten von insgesamt sieben großen Titeln in der Ära Wenger (seit 1996).

"Jeder kann ersetzt werden, wissen Sie", sagte Wenger. "Wenn man einen großen Spieler verliert, dann springen manchmal andere dafür in die Bresche und übernehmen mehr Verantwortung. Das Spiel ist anders, aber nicht unbedingt weniger effizient. Aber natürlich will man niemanden abgeben."

Bislang tätigten die Nord-Londoner mit der Verpflichtung des ivorischen Stürmers Gervinho erst einen nennenswerten Transfer, während die Konkurrenz mächtig aufrüstete.

Kein Mata, kein Jadson

Weitere Hochkaräter sind nicht in Sicht. Die Gerüchte um den Spanier Juan Mata und den Brasilianer Jadson (Wenger: "Wir sind nicht mal in der Nähe eines Transfers") zerstreute Wenger.

Es gibt auch nicht das geringste Anzeichen dafür, dass einer von den anderen immer wieder im Umfeld des Klubs gehandelten Spielern, bald das Arsenal-Trikot tragen könnte: Phil Jagielka, Chris Samba, Gary Cahill, Scott Parker oder Karim Benzema.

"Die Gesellschaft geht noch mal an Spekulationen zugrunde", sagte Wenger, der aber bestätigte, dass er einen neuen Innenverteidiger holen wolle. Genauso bestätigte der 61-Jährige den Abgang von Nicklas Bentdner. Auch Emmanuel Eboue steht kurz vor einem Wechsel zu Galatasaray.

Ziel: Champions League

Am Samstag startet der elfmalige englische Meister mit einem Gastspiel bei Newcastle United in die neue Premier-League-Saison (16 Uhr im LIVE-TICKER).

Fabregas und Nasri stehen freilich nicht mehr im Kader, wengleich sie offiziell noch Spieler des FC Arsenal sind. Robin van Persie ist der neue Kapitän - und der 19-jährige Jack Wilshere der große Hoffnungsträger.

Die Gunners dürfen spätestens nach den Abgängen ihrer beiden Topstars nicht mehr zu den Favoriten auf den Titel gezählt werden. Die Qualifikation für die Champions League, die man in den vergangenen 13 Jahren immer erreichte, ist das erklärte Ziel. Unter der Woche kämpfen die Nord-Londoner mit Udinese Calcio um die Quali für diese Spielzeit.

"Wir haben zuletzt vielleicht keinen Titel gewonnen, aber wir waren immer in den Top Four", sagte Wenger. "Auch Sie werden eines Tages erkennen, dass das gar nicht so einfach ist, wie es aussieht."

Premier League 2011/2012

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