Jens Lehmann hat Blut geleckt

SID
Will das Arsenal-Tor nicht kampflos räumen: Jens Lehmann
© Getty

Nach seinem Comeback im Trikot des FC Arsenal will Jens Lehmann den Platz zwischen den Pfosten nicht kampflos räumen. Im kommenden Spiel gegen den FC Liverpool kann der 41-Jährige zum Rekordspieler der Londoner aufsteigen.

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Jens Lehmann hat Blut geleckt: Nach seinem Comeback im Trikot des FC Arsenal sagte der 41 Jahre alte Ex-Nationaltorwart, der am kommenden Sonntag zum Rekordspieler der Gunners aufsteigen kann, seinem alten Rivalen Manuel Almunia den Kampf an.

"Mein Abstand zu Manuel war zunächst sehr groß. Ich habe aber nur drei Wochen gebraucht, um fit zu werden. Jetzt kann ich körperlich mithalten. Wir werden sehen wie es weitergeht", sagte Lehmann im Anschluss an das 3:1 (2:0) des Tabellenzweiten der Premier League beim FC Blackpool.

Lehmann bald Arsenal-Rekordspieler?

Sollte der Keeper gegen Rekordmeister FC Liverpool sein 201. Spiel für die Londoner bestreiten, würde Lehmann den früheren Rechtsaußen John Rutherford als ältesten Spieler der Klubgeschichte ablösen. Doch nicht nur Rutherfords Bestmarke vom 20. März 1926 kann Lehmann, der bereits zwischen 2003 und 2008 im Arsenal-Tor stand, brechen.

Sollte der WM-Dritte von 2006 am Saisonende zwischen den Pfosten stehen, würde er zum viertältesten Profi in der Historie der Premier League aufsteigen.

Doch selbst wenn die Rückkehr zwischen die Pfosten ein einmaliges Erlebnis bleiben sollte, kann Lehmann beruhigt abtreten. "Das kümmert mich nicht. Wenn das mein letztes Spiel war, bin ich hochzufrieden - denn wir haben gewonnen", antwortete der 61-malige Nationalspieler auf die Frage, wie er seine Chancen auf einen weiteren Einsatz bewertet.

Wenger: "Jens hat hart gearbeitet"

Seinen Einsatz in Blackpool hatte Lehmann, der am 4. Mai 2008 sein bisher letztes Spiel in der Premier League absolviert hatte, einer kurzfristigen Knieverletzung Almunias zu verdanken. "Ich hatte es nicht wirklich erwartet, aber manchmal hat das Leben Überraschungen parat", sagte der gebürtige Essener, der von Teammanager Arsene Wenger vor drei Wochen wegen der Verletztenmisere bei den Arsenal-Torhütern zurückgeholt worden war.

"Ich war nicht besorgt. Schließlich habe ich einen guten Torwart durch einen guten Torwart ersetzt. Jens hat hart im Training gearbeitet und sich stetig verbessert", sagte Wenger, der Lehmann aber nicht über Gebühr loben wollte.

"Er hat gut gespielt. Er hat Kommandos gegeben, und seine Autorität hat uns bei Standardsituationen geholfen. Man muss aber auch sagen, dass er nicht allzuviel zu tun hatte", kommentierte der Franzose die Vorstellung des Deutschen, der zuletzt im Reserveteam der Londoner Spielpraxis gesammelt hatte.

Lehmann fast beschäftigungslos

In der Tat war Lehmann weitgehend beschäftigungslos. Die Hauptstädter, für die Vassiriki Diaby (18.), Emmanuel Eboue (21.) und Robin van Persie (76.) trafen, waren klar überlegen. Dennoch hätte das Comeback des Routiniers, der seine Karriere im vergangenen Sommer eigentlich beendet hatte, auch fatal enden können. Lehmann entging nach einem Foul an DJ Campbell nur dadurch einem Platzverweis, dass Gary Taylor-Fletcher den Ball gleich im Anschluss zum Tor Blackpools einschob (52.).

Auch Wenger, der mit seinem Team nach dem 32. Spieltag sieben Punkte hinter Spitzenreiter Manchester United liegt, stockte in dieser Szene der Atem. "Doch selbst wenn es Elfmeter gibt, hätte eine Gelbe Karte ausgereicht, weil Jens klar den Ball spielen wollte", sagte der Coach, dessen Mannschaft ein Spiel weniger als ManUnited ausgetragen hat.

Die englische Presse wollte die Szene nicht überbewerten und würdigte die Leistung des Rückkehrers. "Lehmann hat Arsenal im Titelrennen gehalten", schrieb das Boulevardblatt "The Sun".

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