Chelsea punktet glücklich - Traumtor von Rooney

Von SPOX
Chelseas Neuzugang David Luiz (r.) zeigte eine starke Partie, verursachte aber auch den Elfer
© Getty

Zwei ganz unterschiedliche Derbys: Der FC Chelsea holt beim FC Fulham letztlich glücklich einen Punkt. Mit einem Traumtor entscheidet Wayne Rooney das Duell zwischen Manchester United und Manchester City. Arsenal gewinnt souverän gegen die Red-Devils-Bezwinger aus Wolverhampton, Tottenham Hotspur dreht die Partie in Sunderland.

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FC Fulham - FC Chelsea 0:0

92 Minuten lang war es ein ganz müder Kick im Craven Cottage. Bis Clint Dempsey nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte in Chelseas Strafraum eindrang und von Blues-Verteidiger David Luiz gestoppt wurde. Kein eindeutiges Foul, der Schiedsrichter entschied trotzdem auf Elfer.

Der gefoulte Amerikaner trat selbst an - und vergab. Sein flacher Schuss nach links wurde von Peter Cech pariert, den Nachschuss schickte er per Seitfallzieher weit am Tor vorbei.

In der ersten Halbzeit spielten die Gastgeber ordentlich mit, waren teilweise sogar das tonangebende Team. Ernstzunehmende Chancen konnten sie allerdings nicht herausspielen. Der favorisierte FC Chelsea zeigte eine ganz schwache Leistung, kaum ein Pass fand den Mitspieler. Dennoch kamen sie durch Florent Malouda und Branislav Ivanovic zu den besseren Chancen.

In der 45. Minute schickte Luiz mit einem absoluten Traum-Steilpass aus der eigenen Hälfte Fernando Torres vor das Tor der Cottagers. Der Spanier konnte sich zwar aus seiner Deckung befreien, war dann aber nicht in der Lage, den Ball anzunehmen. Kläglich vergab er Chelseas beste Chance im gesamten Spiel.

Torres erneut desolat

Im zweiten Durchgang drehte Chelsea deutlich auf und spielte Fulham teilweise an die Wand. Dabei erarbeiteten sie sich auch einige gute Chancen, konnten diese aber nicht verwerten. Torres wurde in der 71. Minute nach einer erneut desolaten Leistung ausgewechselt.

Durch die Hereinnahmen von Didier Drogba und Salomon Kalou kam deutlich mehr Schwung ins Spiel, gegen Ende ließen sie ihre Gegner aber nochmal kommen und holten letztlich mit Glück einen Punkt.

Luiz zeigte bei seinem Startelf-Debüt für die Blues eine starke Leistung und schaltete sich immer wieder in die Offensive ein. Auch Ivanovic und Ramires spielten ansprechend. Bei den Whites wirkte die Einwechslung von Simon Davies in der 74. Minute belebend, der schnelle Mittelfeldspieler verschaffte seinem Team in der Folge einige Konterchancen.

Manchester United - Manchester City 2:1

Tore: 1:0 Nani (41.), 1:1 David Silva (65.), 2:1 Rooney (78.)

Ein Tor mit dem Hintern und ein sensationeller Fallrückzieher zum Sieg - das 158. Derby zwischen Rekordmeister Manchester United und dem Stadtrivalen Manchester City bot Spektakuläres und Kurioses. Und wieder hatte ManUtd mit einem 2:1 (1:0) gegen die Citizens das bessere Ende für sich.

Und wie! Stürmerstar Wayne Rooney erzielte in der 78. Minute per Fallrückzieher vor 75.322 Zuschauern im Old Trafford das Siegtor und krönte damit eine verbissene Auseinandersetzung der Stadtrivalen.

Zuvor hatte der ehemalige Bundesliga-Torschützenkönig Edin Dzeko fünf Minuten nach seiner Einwechslung in seinem ersten Derby einen Einstand nach Maß. Eine Rechtsflanke in den Strafraum nahm der Bosnier, der im Januar für die Bundesliga-Rekordablöse von 34 Millionen Euro zu City gewechselt war, mit dem rechten Fuß direkt.

Dabei traf Dzeko den Hintern des Spaniers David Silva, von dort prallte der Ball am verdutzten ManUtd-Keeper Edwin van der Sar vorbei ins Tor.

Nani schießt ManUtd in Führung

Damit war für die Gäste der Rückstand durch den Portugiesen Nani (41.) egalisiert. Manchester United bleibt mit 57 Punkten Spitzenreiter und damit auf Kurs zum Rekord von 19 Meistertiteln. City muss auf den ersten Titel seit 1968 wohl mindestens ein weiteres Jahr warten, die Mannschaft von Teammanager Roberto Mancini liegt bereits acht Punkte hinter dem Stadtrivalen.

Schon das letzte Derby im Theater der Träume hätte spektakulärer nicht sein können. Am 20. September 2009 erzielte Stürmerstar Michael Owen das Siegtor für ManUtd zum 4:3 in der sechsten Minute der Nachspielzeit.

Die geballte Offensivkraft beider Klubs schaute zunächst nur zu. Dzeko saß ebenso zunächst auf der bequemen Ersatzbank wie auf der anderen Seite der ehemalige Leverkusener Profi Dimitar Berbatow.

Der führte vor dem Spieltag mit 19 Treffern immerhin die Torschützenliste der Premier League an. Während Berbatow (67.) und Dzeko (60.) immerhin noch ins Spiel kamen, musste sich Jerome Boateng das Spiel von der Bank aus ansehen.

FC Arsenal - Wolverhampton Wanderers 2:0

Tore: 1:0 van Persie (16.), 2:0 van Persie (56.)

Bereits vor dem Aufeinandertreffen waren die Vorzeichen eigentlich klar: David gegen Goliath, der Tabellenvorletzte gegen den Tabellenzweiten.

Es wurde ein souveräner Heimsieg der Gunners gegen die Wolverhampton Wanderers. Mit dem 2:0 nach 90 Minuten musste der Underdog noch zufrieden sein: Der Sieg für Arsenal hätte deutlich höher ausfallen müssen.

Die beiden Tore des Abends erzielte Robin van Persie. In der 16. Minute verarbeitete der Arsenal-Stürmer eine Fabregas-Flanke artistisch und auf höchstem technischen Niveau zur verdienten 1:0-Führung. Nach der Pause war es wieder Cesc Fabregas, der eine Kombination mit Theo Walcott zum Holländer weiterleitete, der den Endstand in der 56. Minute markierte.

Mit ihrem zwölften Sieg in Folge gegen die auswärtsschwachen Wanderers bleiben die Gunners weiterhin auf Schlagdistanz zu Manchester United. Nur vier Punkte trennen die Hauptstädter vom derzeitigen Liga-Primus.

AFC Sunderland - Tottenham Hotspur 1:2

Tore: 1:0 Asamoah Gyan (11.), 1:1 Michael Dawson (44.), 1:2 Niko Kranjcar (57.)

Tottenham ist weiter auf gutem Kurs in Richtung Champions-League-Plätze. Die Spurs drehten das Spiel gegen Sunderland nach einem 0:1-Rückstand noch und gewannen damit erstmals nach fast zehn Jahren im Stadium of Light.

Held des Spiels war Niko Kranjcar. Der spielte eigentlich nur, weil Rafael van der Vaart und Luka Modric nicht dabei waren - doch sorgte für die Szene des Spiels. Sein Volley-Kracher von der Strafraum-Grenze in der 57. Minute brachte Tottenham den Sieg.

Zuvor war Sunderland bereits in der elften Minute durch Asamoah Gyan in Führung gegangen. Der Stürmer hatte eine Flanke von Kieran Richardson sehenswert verwandelt. Durch die Beine von Spurs-Verteidiger Michael Dawson. Kurios: Dessen Abwehr-Kollege William Gallas stand währenddessen an der Seitenlinie und wechselte seine Schuhe.

Doch genau dieses Duo sorgte noch vor der Pause für den Ausgleich. Dawson stieg nach einer Ecke am höchsten auf und kam zum Kopfball, Gallas behinderte Sunderland-Keeper Craig Gordon und der Ball ging ins Tor.

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