Chelsea kassiert Ausgleich in der Nachspielzeit

Von SPOX
Didier Drogba erzielte gegen Aston Villa seinen neunten Saisontreffer für den FC Chelsea
© Getty

Der FC Chelsea verliert weiter Boden auf die Tabellenspitze und muss sich nach einem verrückten Spiel mit einem 3:3-Unentschieden gegen das kriselnde Aston Villa zufriedengeben. Der FC Arsenal bleibt durch einen souveränen Erfolg in Birmingham dagegen auf Tuchfühlung mit dem Spitzenduo. Manchester City gewann gegen Blackpool, ManUnited trotz schwacher Leistung bei West Bromwich Albion.

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FC Chelsea - Aston Villa 3:3 (1:1)

Tore: 1:0 Lampard (23.), 1:1 Young (41.), 1:2 Heskey (47.), 2:2 Drogba (84.), 3:2 Terry (89.), 3:3 Clark (90.+1)

Der FC Chelsea tritt weiterhin auf der Stelle und verliert an Boden auf die Tabellenspitze. In einem völlig verrückten Spiel kamen die Blues an der Stamford Bridge zu einem 3:3-Unentschieden. Dabei sah Chelsea lange Zeit wie der Verlierer aus, drehte das Spiel innerhalb von fünf Minuten, nur um dann in der Nachspielzeit den bitteren Ausgleich zu kassieren.

In der ersten Hälfte der Begegnung stand vor allen Dingen der starke Referee Lee Mason im Mittelpunkt. Gleich zweimal zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt, beide Male zu Recht. Zunächst hatte sich Collins im Strafraum ungestüm auf Malouda aufgestützt. Den fälligen Strafstoß für Chelsea verwandelte Frank Lampard zu seinem zweiten Saisontreffer. Kurz vor der Pause allerdings rannte Mikael Essien auf der Gegenseite völlig unnötig Nigel Reo-Cocker von hinten in die Beine. Ashley Young verwandelte zum bis dato absolut verdienten Ausgleich. Nebenbei griff Mason in Halbzeit eins gleich sieben Mal in die Tasche. Sechs Aston-Villa-Spieler und ein Chelsea-Spieler sahen die Gelbe Karte.

Die Blues wirkten verunsichert. Aus dem Mittelfeld gelangen kaum Zuspiele und Didier Drogba blieb im Sturmzentrum völlig wirkungslos. Als Emile Heskey kurz nach der Halbzeitpause zur Führung für Villa traf, durfte sich Chelsea nicht beschweren. Das war nicht das Team, das zu Beginn der Saison die Gegner noch dominierte. Doch mit der Herausnahme des desolaten Paulo Ferreira und der folgenden Einwechslung von Boswinga kam Schwung ins Spiel der Londoner.

Die Blues bauten zunehmend Druck auf und die tiefstehenden Villans konnten nur noch reagieren. So war der Ausgleichstreffer des bis dahin unsichtbaren Drogba nur logisch. Als John Terry nur fünf Minuten später zur Führung traf, stand die Stamford Bridge Kopf. Das Spiel schien entschieden, Aston Villa wirkte wie am Boden zerstört. Doch in der Nachspielzeit nutzte Ciaran Clark einen bösen Stellungsfehler der sonst so starken Chelsea-Defensive zum letztendlich verdienten Ausgleich.

Birmingham City - FC Arsenal 0:3 (0:1)

Tore: 0:1 Van Persie (12.), 0:2 Nasri (60.), 0:3 Johnson (Eigentor, 66.)

Der FC Arsenal bleibt durch einen ungefährdeten Sieg gegen das abstiegsbedrohte Birmingham City der erste Verfolger des Spitzenreiter-Duos aus Manchester. Und dabei bekamen die Besucher des St. Andrews Stadium eine hektische erste Halbzeit zu sehen. Bereits nach 12. Minuten trat Robin van Persie zu seiner dritten aussichtsreichen Freistoß-Möglichkeit an - und fand mit seinem ersten Saisontreffer den Weg ins Tor. Sein Schuss wurde dabei allerdings von der Hintermannschaft der im Tabellenkeller feststeckenden Hausherren abgefälscht und schlug somit unhaltbar im Gehäuse von Ben Foster ein.

Auch im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs gab es viele Unterbrechungen in einer von Nickligkeiten geprägten Partie. Die größte Aufregung brachte ein klares Handspiel von van Persie im eigenen Strafraum, welches das Schiedsrichtergespann übersah. Der Elfmeterpfiff blieb aus. Birmingham hatte einige Möglichkeiten - und hätte durch Roger Johnson (38.) und Sebastian Larsson (16.) auch zum Ausgleich kommen müssen.

Nach der Pause kristallisierte sich dann schnell heraus, wer den Platz als Sieger verlassen wird. Die Hausherren enttäuschten auf ganzer Linie und hatten bis auf einige grenzwertige Fouls und versteckte Tritte nicht mehr viel zu bieten.

In der 60. Minute traf Samir Nasri folgerichtig nach einem doppelten Doppelpass mit Cesc Fabregas zum verdienten 2:0 aus Londoner Sicht. Die kurioseste Szene dann in der 66. Minute: Ein Eigentor in bester Slapstick-Manier durch Johnson und die gesamte Birmingham Hintermannschaft, die nach einer verunglückten Parade den Ball ins eigene Tor stolperten.

Manchester City - Blackpool 1:0 (1:0)

Tor: Johnson (34.)

Manchester City besiegt Blackpool mit einem knappen 1:0, konnte dabei aber über weite Strecken nicht überzeugen. Dabei waren die Vorzeichen eigentlich klar: Der Titel-Mitfavorit empfängt den Aufsteiger. Aber Blackpool zeigte in den vergangenen Wochen, dass vor allem auswärts mit ihnen zu rechnen ist.

Die Partie begann mit viel Ballbesitz für die Citizens, die sich immer wieder an der gut gestaffelten Seasiders-Abwehr festspielten. Der Gast aus Blackpool kam sogar nach 15 Minuten durch Gary Taylor-Fletcher zur ersten Großchance der Partie und hätte in Führung gehen können - doch Joe Hart parierte glänzend.

Nach 34 Minuten erzielte Adam Johnson den goldenen Treffer des Abends. Eine nicht konsequent geklärte Ecke landete bei Johnson, dessen abgefälschter Schuss im Kasten des Aufsteigers einschlug. Nur zwei Minuten später gab es erneut Aufregung im Blackpool Strafraum: Yaya Toure kam im zu Fall. Den folgerichtig verhängten Strafstoß konnte Carlos Tevez jedoch nicht verwerten. Auch in der Folgezeit ließ der Stürmer mehrere Großchancen liegen.

Nach dem Wechsel agierten die Gäste offensiver und drängten Manchester häufig in die eigene Hälfte. Die Citizens und allen voran Tevez vergaben zahlreiche Konterchancen und retteten den Sieg mit etwas Glück in der Schlussphase über die Zeit.

West Bromwich Albion - Manchester United 1:2 (1:1)

Tore: 0:1 Rooney (3.), 1:1 Morrison (14.), 1:2 Hernandez (75.)

Tabellenführer Manchester United ist glücklich zum zweiten Auswärtssieg der Saison gekommen. Bei West Bromwich Albion brachte Wayne Rooney die Red Devils nach drei Minuten mit seinem zweiten Saisontreffer in Führung. Der Tabellenführer zeigte im Anschluss aber eine schwache Leistung.

Aufsteiger West Brom spielte mutig nach vorne und hatte ein deutliches Übergewicht bei den Torschüssen (21-6). James Morrison erzielte in der 14. Minute mit einem wunderschönen Volleyschuss den verdienten Ausgleich für die Baggies.

In der 63. Minute vergab West Bromwichs Peter Odemwingie einen Elfmeter, im Anschluss schwanden beim Tabellen-14. sichtlich die Kräfte. Joker Javier Hernandez bestrafte das eiskalt: In der 76. Minute kam der Mexikaner nach einer Ecke von Rooney im Strafraumzentrum frei an den Ball und köpfte die Red Devils zum Sieg.

Bester Spieler bei Manchester war Rooney, bei West Brom konnte vor allem Flügelflitzer John Thomas überzeugen. Einen ganz miesen Tag erwischte hingegen neben Odemwingie auch Schiedsrichter Chris Foy, der beiden Mannschaften jeweils einen klaren Elfmeter verweigerte und Manchesters Fabio nach einem brutalen Foul an Thomas in der Schlussphase nur Gelb zeigte.

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