Arsenal stellt sich selbst ein Bein

Von SPOX
Arsenal lag gegen Wigan lange in Führung. Am Ende müssen die Gunners mit einem 2:2 leben
© Getty

Arsenal gibt gegen Wigan trotz Überzahl eine 2:1-Führung aus der Hand, Chelsea müht sich zu einem glanzlosen Heimsieg gegen Bolton. Liverpool blamiert sich vor heimischer Kulisse gegen die Wolves.

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Wigan Athletic - FC Arsenal 2:2 (1:2)

Tore: 1:0 Watson (18., Elfmeter), 1:1 Arschawin (39.), 1:2 Bendtner (44.), 2:2 Squillaci (81., Eigentor)

Rote Karte: N'Zogbia (78., Tätlichkeit)

Arsenal war eigentlich gewarnt. Gegen die vermeintlich Kleinen hatten die Gunners in dieser Spielzeit schon den ein oder anderen Punkt liegen lassen. Nach dem 3:1 gegen Chelsea reiste die Wenger-Truppe diesmal mit viel Selbstvertrauen ins DW Stadium, ein ähnliches Szenario wie beim letzten Aufeinandertreffen, als Arsenal nach 2:0-Führung noch 2:3 verlor, sollte tunlichst vermieden werden.

Wenger krempelte sein Team komplett um und wechselte im Vergleich zum Chelsea-Match auf sage und schreibe acht Positionen. So brauchte Arsenal eine Weile, um sich selbst und ins Spiel zu finden. Nach 18 Minuten klingelte es dann zum ersten Mal. Ben Watson ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte einen strittigen Foulelfmeter sicher zum 1:0.

Kurz vor der Pause wendeten Andrei Arschawin per spektakulärem Seitfallzieher (39.) und Nicklas Bendtner (44.) das Blatt zugunsten der Gunners. Als Charles N'Zogbia nach seinem Kopfstoß gegen den eingewechselten Jack Wilshere mit Rot vom Platz musste, schien die Partie gelaufen.

Doch Wigan gab nicht auf und kam durch das skurriles Eigentor von Sebastien Squillaci zum Ausgleichstreffer (81.). Der Franzose köpfte unglücklich im Stile eines Torjägers den Ball ins eigene Gehäuse. Arsenal verpasste es damit, auf Spitzenreiter Manchester United aufzuholen.

FC Chelsea - Bolton Wanderers 1:0 (0:0)

Tor: Malouda (60.)

Nach sechs sieglosen Spielen in Serie zählte für Carlo Ancelotti und seine Blues nur ein Dreier gegen Bolton.

Chelsea begann nervös und fand gegen die gut gestaffelten Wanderers zunächst kein Konzept. Die ersten 45 Minuten erwiesen sich als zähe Angelegenheit. Nach dem Seitenwechsel dann ein anderes Bild. Beide Teams suchten jetzt vermehrt den Weg nach vorne. Florent Malouda traf nach Traumpass von Michael Essien und Didier Drogbas toller Ablage zur 1:0-Führung (60.).

In der Folgezeit ergaben sich Chancen auf beiden Seiten, Chelsea brachte die knappe Führung aber über die Zeit und fährt unter dem Strich verdient drei Punkte ein.

FC Liverpool - Wolverhampton Wanderers 0:1 (0:0)

Tor: 0:1 Ward (56.)

Nach zuletzt vier Heimsiegen in Folge sollte für Liverpool gegen den Tabellenletzten eigentlich nichts schiefgehen. Steven Gerrard stand bei Liverpool nach sechswöchiger Verletzungspause wieder in der Startelf und sollte seinen Teil dazu beitragen, die Serie weiter auszubauen.

Doch es kam alles ganz anders. Die Reds bekamen von Anfang an keinen echten Zugriff auf die Partie, die Wolves machten die Räume hinten eng und ließen nur wenig zu. Liverpool schaffte es nicht, den Abwehrriegel über die Außenbahnen zu knacken und so wirkten die Angriffe teilweise verkrampft. Viel zu viel lief durch die Mitte.

Nach der Halbzeitpause wurden die Wanderers selbst mutiger und schlugen mit ihrem zweiten Torschuss eiskalt zu. Stephen Ward erzielte den Treffer des Tages (56.), dem Liverpool auch in der verbleibenden Spielzeit nichts mehr entgegenzusetzen hatte.

Birmingham - Manchester United 1:1 (0:0)

Tore: 0:1 Berbatow (58.), 1:1 Bowyer (90.)

City hatte am späten Nachmittag vorgelegt und vorübergehend die Tabellenspitze erklommen, am Abend war Lokalrivale United an der Reihe. Gegen Kellerkind Birmingham waren drei Punkte fest eingeplant. Einzige Änderung in der Startformation der Red Devils: Darron Gibson ersetzt den verletzten Ji-Sung Park.

Doch anders als erwartet taten sich die Ferguson-Mannen schwer gegen gut organisierte Blues. Birmingham-Coach Alex McLeish hatte seine Elf gegen seinen Trainer aus Aberdeen-Zeiten, Sir Alex Ferguson, exzellent eingestellt.

Einziges Highlight in einer ansonsten schwachen ersten Halbzeit war der eher unfreiwillige Alu-Kracher von Ryan Giggs. Seine Flanke aus dem rechten Halbfeld landete am linken Innenpfosten (18.)

Nach dem Seitenwechsel ein ähnliches Bild. Birmingham gestaltete die Partie zunächst offen, ehe Dimitar Berbatow eiskalt zuschlug. Mit seinem 14. Saisontreffer brach er den Bann (58.). Keine drei Minuten später fehlten nur wenige Zentimeter zum Doppelschlag, Berbatow scheiterte von der Strafraumkante am linken Außenpfosten.

Birmingham rannte in der Schlussphase verzweifelt an, auch der eingewechselte Alexander Hleb konnte den Angriffen nicht mehr Struktur verleihen.

Als sich alle schon auf Uniteds zweiten Auswärtssieg eingestellt hatten, traf Lee Bowyer aus kurzer Distanz zum vielumjubelten 1:1-Ausgleich (90.) und bestrafte die Red Devils für eine einschläfernde Vorstellung. Am Ende war das Remis für Manchester zwar zu wenig, der Punkt reicht aber zur Rückeroberung der Tabellenführung.

Tottenham Hotspur - Newcastle United 2:0 (0:0)

Tore: 1:0 Lennon (57.), 2:0 Bale (81.)

Rote Karte: Kaboul (66., Tätlichkeit)

Eine einzige Änderung bei den Spurs im Vergleich zum 2:1 bei Aston Villa. Jermaine Defoe fehlte aufgrund seiner Rot-Sperre. Für ihn begann Roman Pawljutschenko.

Newcastle war der erwartet harte Brocken. Mit Kampf und Einsatzwillen machten es die Gäste Tottenham rund um Rafael van der Vaart schwer. Bezeichnend, dass Tottenhams Führung durch eine Einzelaktion entstand. Lennon setzte sich über rechts energisch durch und traf flach ins lange Eck (57.).

Die Freude währte jedoch nicht lange, Kaboul musste nur wenige Minuten später für seinen Kopfstoß gegen Ismael Tiote mit Rot unter die Dusche (66.). Newcastle kam dadurch natürlich wieder ins Spiel, kurz vor dem Ende besiegelte aber Bale mit seinem Solo die Niederlage der Gäste (81).

Die Spurs bleiben damit auch im achten Spiel in Folge ungeschlagen und bleiben an der Spitzengruppe dran.

Manchester City - Aston Villa 4:0 (3:0)

Tore: 1:0, 3:0, 4:0 Balotelli (8., 27., 55.), 2:0 Lescott (13.)

Die Geschichte ist eigentlich schnell erzählt, bereits nach einer halben Stunde war das Spiel im City of Manchester Stadium gelaufen.

City begann engagiert und bekam schon nach acht Minuten nach Foul von Eric Lichaj an Mario Balotelli einen Elfmeter zugesprochen. Eine Entscheidung der Sorte "kann man geben, muss man aber nicht". Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte sicher zum 1:0.

Beim Kopfballtreffer von Joleon Lescott versuchte Barry Bannan noch auf der Linie zu klären, doch Schiedsrichter Michael Oliver gab den Treffer (13.). Auch das 3:0 durch Balotelli (27.) sorgte für Diskussionsstoff. Beim Schuss von David Silva stand der Italiener im Abseits, sein Abstauber war eigentlich irregulär.

Villa haderte mit den Schiedsrichterentscheidungen, die Führung für die Citizens spiegelte aber auch in der Höhe den Spielverlauf wieder. Die Gäste traten von Beginn an viel zu ängstlich auf und hatten selbst bis kurz vor der Pause keine echte Torchance. Balotellis dritter Treffer, wiederum per Elfmeter, setzte dann den Schlusspunkt (55.).

Für den 20-Jährigen ist es der erste Dreierpack in der Premier League. Nach dem für Balotelli bislang enttäuschenden Saisonverlauf mit Verletzungspech, Formschwäche und Gerüchten um eine Rückkehr in die Serie A geriet das Spiel gegen Aufbaugegner Villa zum persönlichen Befreiungsschlag.

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