Fall Mascherano: Liverpool pokert hoch

Von SPOX
Javier Mascherano wechselte 2008 für 22,5 Millionen Euro von West Ham United zu den Reds
© Getty

Zwischen Javier Mascherano und dem FC Liverpool stehen die Zeichen seit Montag klar auf Trennung. Doch noch sind sich die Reds mit dem FC Barcelona nicht einig geworden. Ein gefährliches Spiel für Liverpool - denn die Zeit wird knapp.

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Spätestens seit der 0:3-Niederlage des FC Liverpool gegen Manchester City ist eines klar: Glücklich wird Javier Mascherano an der Anfield Road wohl nicht mehr. Der Argentinier hatte sich im Vorfeld der Begegnung geweigert, für die Elf von Roy Hodgson aufzulaufen.

Zuvor hatte er gegenüber den Liverpool-Bossen in aller Deutlichkeit den Wunsch geäußert, zum FC Barcelona wechseln zu dürfen. "Das Angebot von Barcelona hat ihm offensichtlich den Kopf verdreht", schimpfte Hodgson nach der Partie.

Geld plus Hleb plus Caceres

Klar ist auch: Die Katalanen wollen den Sechser unbedingt verpflichten, wenn auch (noch) nicht um jeden Preis. Schon seit Wochen ziehen sich die Verhandlungen zwischen beiden Klubs hin. Immer wieder machen neue Transfermodalitäten die Runde. So soll die jüngste Offerte der Spanier ein Paket bestehend aus 22 Millionen Euro und Alexander Hleb beinhaltet haben - die Reds lehnten ab.

Barca stockte das Angebot laut dem "Guardian" am Dienstag weiter auf: Neben Hleb soll auch noch Defensivspieler Martin Caceres im Mascherano-Deal verrechnet werden. Doch auch diese Option verspricht wenig Erfolg.

Alternativpläne vorhanden

Die finanziell klammen Reds wollen nämlich lieber Bares sehen und sich die Spieler, die dafür eventuell verpflichtet werden, selbst aussuchen. Gerüchten zufolge steht Eindhovens Angreifer Ola Toivonen ganz oben auf Liverpools Liste.

Mit Hatem Ben Arfa von Olympique Marseille und West Hams Carlton Cole stehen bei Liverpool laut englischen Medienberichten zwei weitere Offensivspieler hoch im Kurs. Für Cole bieten die Reds laut "Mirror Football" über sieben Millionen Euro.

Hodgson: "Weiß nicht, ob wir das Problem noch lösen"

Angeblich fordert man an der Anfield Road 30 Millionen Euro für Mascherano - eine Summe die der FC Barcelona noch nicht zu zahlen bereit ist.

Prinzipiell besteht allerdings Bedarf. "Wenn wir einen Sechser bekommen, ist unser Team vollständig", erklärte Barca-Coach Pep Guardiola, der den zu Manchester City abgewanderten Yaya Toure ersetzen muss. Sollte Zlatan Ibrahimovic zudem noch abgegeben werden, wäre auch das nötige Kleingeld da.

Viel Zeit zum Feilschen bleibt Barcelona jedenfalls nicht mehr, der Transfer-Zapfenstreich naht. "Momentan sind unsere Preisvorstellungen mit dem Angebot aus Barcelona noch weit auseinander und ich weiß nicht, ob wir dieses Problem noch lösen", erklärte Roy Hodgson.

Steigt Inter nochmal in den Poker ein?

Zusätzlich wird Barcas Verhandlungsposition dadurch geschwächt, dass Champions-League-Sieger Inter Mailand laut dem "Guardian" ein letztes Konkurrenzangebot für Mascherano vorbereitet.

Inter-Coach Rafael Benitez und der Argentinier kennen sich - dass Mascheranos Weg in die Elf von Pep Guardiola führen wird, scheint dennoch wahrscheinlicher. Der Argentinier soll sich mit den Katalanen längst einig sein.

Mascherano nicht im Europa-League-Kader

Nach dem Boykott gegen die Citizens ließ sich Mascherano zumindest wieder beim Mannschaftstraining der Reds blicken. Bei Liverpools Europa-League-Rückspiel gegen Trabzonspor wird er jedoch abermals nicht zum Kader gehören. Ein klares Zeichen dafür, dass sein Abschied längst beschlossene Sache ist.

Was bleibt, ist lediglich die Frage des Preises. Denn Roy Hodgson kann in unruhigen Zeiten einen konstant unzufriedenen Spieler in seinen Reihen am allerwenigsten gebrauchen.

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