Boateng erneuert Kritik an Ballack

SID
Die Szene, die Ballacks WM-Träume beendete: Kevin Boateng (l.) foult Michael Ballack
© Getty

Kevin Boateng hat nach seinem groben Foul an Michael Ballack die Vorwürfe gegen diesen erneuert. "Einige verharmlosen die Ohrfeige von Michael Ballack", so der 23-Jährige.

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Kevin Boateng hat nach seinem üblen Foul an Michael Ballack die Vorwürfe gegen den Kapitän der deutschen Nationalmannschaft erneuert und prüft Klagen gegen verschiedene Medien.

"Was passiert, geht zu weit. Einige haben es geschafft, dass meine Familie in die ganze Angelegenheit mit reingezogen worden ist und ein böses Feindbild gezeichnet wurde. Auf der anderen Seite verharmlosen und verheimlichen einige die Ohrfeige von Michael Ballack", sagte der 23-Jährige der "Sport Bild".

Boateng besteht weiterhin darauf, dass er sich während des FA-Cup-Endspiels "zweimal bei Michael Ballack entschuldigt" habe "und danach öffentlich ein drittes Mal: Es war trotz seiner Ohrfeige kein Revanchefoul von mir." Boateng hatte Ballack mit seinem Foul so schwer verletzt, dass dieser seine WM-Teilnahme absagen musste.

Noch brisanter wird die Aktion durch den Fakt, dass der frühere deutsche U21-Nationalspieler Boateng bei der WM für Ghana auflaufen wird. Die Afrikaner sind am 23. Juni in Johannesburg Gegner des deutschen Nationalteams.

Rassistische Anfeindungen und Drohungen

Boateng behauptet, dass ihn sogar Ballacks Teamkameraden beim FC Chelsea unterstützen: "Ich habe mit zwei, drei Spielern Kontakt gehabt. Sie sagen, so ein Foul kann passieren, und ich solle mir das alles, was berichtet wird, nicht zu Herzen nehmen. Das war keine Absicht."

Im Internet wird seine Aktion allerdings einhellig verurteilt, einige wollten ihn sogar "lynchen". "Da waren rassistische Anfeindungen und Drohungen dabei", sagte Boateng.

Er lässt Klagen gegen Kolumnisten und TV-Kommentatoren prüfen, die ihn und seine Familie seiner Meinung nach öffentlich beleidigt haben. Er sorgt sich um seine Frau Jenny und Sohn Jermaine: "Wie hier mit zweierlei Maß gemessen wird, habe ich nicht für möglich gehalten." Es seien Grenzen überschritten worden.

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