Ballack bleibt im Chelsea-Poker gelassen

SID
Michael Ballack spielt seit 2006 beim FC Chelsea
© Getty

Trotz der Unterbrechung der Vertragsverhandlungen mit dem FC Chelsea bleibt Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack ruhig: "Ich sehe die Situation entspannt."

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Michael Ballack und der FC Chelsea pokern seit Wochen um einen neuen Vertrag, doch der Nationalmannschaftskapitän bleibt trotz der Hinhalte-Taktik von Klubbesitzer Roman Abramowitsch weiter gelassen.

"Ich sehe die Situation entspannt. Es betrifft ja auch andere Stars", sagte der 33 Jahre alte Mittelfeldspieler der Bild-Zeitung.

Die Karten liegen seit Wochen auf dem Tisch: Ballack will seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag um ein Jahr plus Option auf eine weitere Spielzeit verlängern. Ballack hatte zuletzt bereits betont, dass es ihm nicht um das zukünftige Gehalt, sondern vor allem um die Laufzeit bis zur EM 2012 und die sportliche Perspektive gehe. "Ich will in den nächsten beiden Jahren auf allerhöchstem Niveau Fußball spielen", sagte Ballack.

Neben Ballack auch Deco, Anelka und Cole betroffen

Doch die Situation beim FC Chelsea ist verzwickt. Seit dem Achtelfinal-Aus in der Champions League gegen Ex-Coach Jose Mourinho und Inter Mailand hat der russische Chelsea-Besitzer Abramowitsch die Verhandlungen mit allen Spielern auf Eis gelegt.

Neben Ballack haben auch der Portugiese Deco, der Franzose Nicolas Anelka und Englands Nationalspieler Joe Cole ihre auslaufenden Verträge bei den "Blues" noch nicht verlängert. Auch von Neueinkäufen war trotz eines vermeintlichen Interesses an den Bayern-Profis Franck Ribery und Bastian Schweinsteiger an der Stamford Bridge offiziell noch nichts zu hören.

Diese Taktik scheint zu funktionieren. Chelsea legte nach dem Aus in der "Königsklasse" in der Liga eine Siegesserie hin und ist auf Titelkurs. Zudem stehen die "Blues" am 15. Mai im FA-Cup-Finale gegen den FC Portsmouth.

Die hochbezahlten Profis veranstalten förmlich ein internes Wettrennen um einen neuen Vertrag. Doch Abramowitsch spielt mit dem Feuer, denn so werden auch andere Klubs auf die Spieler von Chelsea aufmerksam.

Mourinho will Ballack zu Mailand holen

Inter-Coach Jose Mourinho soll bereits seine Fühler nach Ballack ausgestreckt haben. "Er ist ein großartiger Profi, gibt nie auf, schaut nur nach vorn. Es war ein Vergnügen, mit ihm zu arbeiten", sagte Mourinho, der Ballack im Jahr 2006 zum Chelsea gelotst hatte. Im Gegensatz zu einer Rückkehr in die Bundesliga ist ein Wechsel von Ballack nach Mailand nicht ausgeschlossen.

Bevor der zuletzt wiedererstarkte Ballack einen neuen Vertrag unterschreibt, bekommt er in den kommenden Tagen erst einmal Besuch von Bundestrainer Joachim Löw. "Wir werden jetzt auch noch mal nach England fliegen und Michael bei Chelsea besuchen", sagte Löw, der sich trotz Ballacks zwischenzeitlicher Verletzungsprobleme wenig Sorgen um seinen Capitano macht.

"Michael hat mir gesagt, dass er erkältet war und dann Probleme mit der Achillessehne hatte. Deshalb konnte er nur unregelmäßig trainieren. Bei ihm sehe ich keine Probleme."

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