Chelsea nimmt große Hürde - United bleibt dran

Von SPOX
Chelsea-Idol Frank Lampard erzielte gegen den FC Liverpool bereits sein 21. Saisontor
© Getty

Der FC Chelsea hat am 37. Spieltag der Premier League mit einem 2:0-Sieg beim FC Liverpool den wohl entscheidenden Schritt Richtung Titel gemacht. Manchester United bleibt nach dem knappen Sieg in Sunderland aber den Blues auf den Fersen. Manchester City setzt sich gegen Aston Villa im Duell um Platz vier durch

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Kurz-Analyse: FC Liverpool - FC Chelsea 0:2 (0:1)

Tore: 0:1 Drogba (33.), 0:2 Lampard (54.)

Der FC Chelsea steht nach dem Coup at the Kop kurz vor der vierten englischen Meisterschaft. An der Anfield Road blieb Chelsea trotz des nervenaufreibenden Meisterschaftsrennens kühl bis ans Mark und kam relativ einfach zum 26. Saisonsieg im 37. Spiel. Am letzten Spieltag können die Blues mit einem Heimsieg gegen Wigan Athletic alles klar machen.

Beim 0:1 profitierte Didier Drogba von einem katastrophalen Rückpass von Steven Gerrard, den der Ivorer locker aufnahm und ins Netz setzte. Es war bereits Drogbas 26. Saisontreffer. Beim 2:0 hob Aushilfs-Rechtsverteidiger Javier Mascherano das Abseits auf, Nicolas Anelka servierte den Ball an den Fünfer und Frank Lampard drückte ein.

Für Lampard war es bereits Saisontor Nummer 21 - und das als Mittelfeldspieler. Für Liverpool war es der Sargnagel einer verkorksten Saison. Platz vier ist nun auch rechnerisch nicht mehr möglich, die Reds verpassen somit die Champions League. Liverpool hat Glück, dass in dieser Saison auch Platz sieben zur Europa-League-Teilnahme berechtigt.

Der Star des Spiels: Salomon Kalou. Erstaunlich reife Leistung des oftmals verspielt wirkenden Ivorers. Auf dem linken Flügel spielte er Mascherano mehrfach schwindelig, drang immer wieder bis zur Grundlinie vor und setzte die Kollegen gut in Szene. Sein Zusammenspiel mit Florent Malouda war eine Augenweide. Zudem wurde Kalou nach einem Foul von Lucas ein klarer Elfer verweigert (45.).

Die Gurke des Spiels: Steven Gerrard. Der Reds-Kapitän wirkt schon seit längerem ausgelaugt, die lange Saison mit vielen Verletzungen und mehreren schwachen Ergebnissen hat dem Liverpool-Idol deutlich zugesetzt. Sein unglaublicher Aussetzer vor dem 0:1 steht da wie ein Sinnbild für die gesamte Saison.

Die Lehren des Spiels: Chelsea war das deutlich reifere Team und machte gleich von Beginn an klar, dass der Titel in diesem Jahr nur über die Stamford Bridge führt. Liverpool hatte zu keiner Zeit des Spiels genug Durchsetzungsvermögen, um Chelseas Abwehr wirklich in Schwierigkeiten zu bringen. Peter Cech verlebte im Chelsea-Tor einen ruhigen Nachmittag.

Vorne kreierte Chelseas Angriff (schon 95 Tore diese Saison) zwar nicht Chance um Chance, war aber in den entscheidenden Momenten hellwach. Stark, wie Drogba den Fehlpass von Gerrard antizipierte. Maloudas Zuspiel auf Anelka vor dem 0:2 war ebenfalls eine Augenweide.

Chelsea-Coach Carlo Ancelotti hatte aufgrund von mehreren Ausfällen (Mikel, Carvalho, Essien, Bosingwa) offensiv aufstellen müssen. Michael Ballack fungierte dabei als reiner Sechser vor der Abwehr, um ihn herum wirbelten Malouda und Lampard. Vorne hielten hingegen Kalou und Anelka die Flügel und versuchten, Stoßstürmer Drogba in Szene zu setzen.

Liverpool dürfte nach dieser Saison erstmal aus der Phalanx der "Big Four" rausgebrochen sein.

Sollte Trainer Rafael Benitez wirklich in Richtung Turin abwandern, steht dem Team ein großer Umbruch ins Haus. An diesem Nachmittag konnten sich die Reds-Fans nur damit trösten, durch die eigene Niederlage zumindest dem Erzrivalen Manchester United geschadet zu haben.

Sunderland AFC - Manchester United 0:1 (0:1)

Manchester United darf weiter von der Meisterschaft in der Premier League träumen. Nach dem 1:0 bei Sunderland beträgt der Rückstand zu Tabellenführer FC Chelsea weiter einen Punkt. Im Stadium of Light traf der Portugiese Nani (28.) zur Führung für Manchester United.

Sir Alex Ferguson durfte erstmals wieder auf den wiedergenesenen Wayn Rooney setzen, der neben Dimitar Berbatov ein ordentliches Comeback feierte. Einen unglücklichen Nachmittag erlebte dagegen der Bulgare. Berbatov vergab beste Tormöglichkeiten und winkte früh entnervt ab. Ferguson erlöste seinen Angreifer nach 71 Minuten.

Sunderland stand über weite Strecken gut in der Defensive, aber das Offensivspiel der Gastgeber kränkelte gewaltig. Frazier Campbell und Darren Bent wurden selten bedient. Bitter für Steve Bruce waren vor allem die beiden verletzungsbedingten Auswechslungen von John Mensah (16.) und David Meyler (37.).

Bei den Red Devils feierte Ex-Bayer Owen Hargreaves sein Comeback. Manchester United muss nun am letzten Spieltag zuhause gegen Stoke City gewinnen und auf einen Patzer von Chelsea gegen Wigan Athletic hoffen.

Manchester City - Aston Villa 3:1 (2:1)

Manchester City darf weiter auf Platz vier in der Premier League hoffen. Im direkten Duell um den letzten CL-Platz mit Aston Villa hat sich City mit 3:1 (2:1) durchgesetzt. Vor 47.000 Zuschauern im City of Manchester Stadium musste der Gastgeber aber zunächst das 0:1 durch John Carew hinnehmen.

Der Gastgeber ließ sich aber nicht beeindrucken und drehte noch vor der Pause das Spiel: Zunächst traf Carlos Tevez (41.) per Elfmeter. Zwei Minuten später besorgte Emmanuel Adebayor das 2:1. Den 3:1-Endstand besorgte Craig Bellamy. City ist mit 66 Punkten nun Fünfter. Villa ist mit 64 Zählern nur noch Sechster.

So diskutierten die mySPOX-User während des Spiels!

Tottenham Hotspur - Bolton Wanderers 1:0 (1:0)

Denkbar knapp, aber erfolgreich: Tottenham Hotspur bleibt in der Premier League weiter auf Champion-League-Kurs. Gegen die Bolton Wanderers besorgte Mittelfeldspieler Tom Huddlestone in der 38. Minute das einzige Tor des Spiels. vor 35.800 Zuschauern an der White Hart Lane war Tottenham die überlegene Mannschaft.

Mit 67 Punkten haben die Spurs die besten Karten auf Platz vier. Am Mittwoch kommt nun zum Endspiel gegen Manchester City um den letzten Champions-League-Platz in der Premier League.

Die Tabelle in England