Liverpool lässt erneut Punkte liegen

Von SPOX
Fernando Torres (r.) wird von Birmingham-Verteidiger Scott Dann gestoppt
© Getty

Vier Tage nach der 1:2-Niederlage in der Champions League bei Bayern München hat Manchester United auch im Kampf um die englische Meisterschaft einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Die Blues gingen im Spitzenspiel des 33. Spieltags im Old Trafford als Sieger vom Platz. Der FC Arsenal gewann durch einen Treffer in der Nachspielzeit, Liverpool kam nicht über ein Remis hinaus.

Cookie-Einstellungen

Kurz-Analyse: Manchester United - FC Chelsea 1:2

Tore: 0:1 Cole (20.), 0:2 Drogba (79.), 1:2 Macheda (81.)

Der FC Chelsea hat durch einen 2:1-Erfolg beim direkten Konkurrenten Manchester United die Tabellenführung erobert. Joe Cole brachte die Blues durch ein schönes Hacken-Tor in Führung, Didier Drogba erzielte das 2:0, stand dabei allerdings im Abseits. Federico Macheda gelang lediglich der Anschlusstreffer.

Chelsea gewann damit alle bisherigen fünf Spiele gegen die Top-Klubs ManUnited, Liverpool und Arsenal. Vier Tage vor dem Champions-League-Rückspiel gegen den FC Bayern präsentierte sich United dagegen über weite Strecken schwach.

Für den verletzten Wayne Rooney stand Dimitar Berbatow in der Startelf, zudem schonte Sir Alex Ferguson Michael Carrick und Nani. Bei den Blues saß Michael Ballack überraschend nur auf der Bank und wurde erst in der 82. Minute eingewechselt. Michael Essien, Ashley Cole, Ricardo Carvalho, Jose Bosingwa und Branislav Ivanovic fehlten.

Durch den Erfolg liegt Chelsea nun zwei Punkte vor Manchester und hat damit im Saisonendspurt die besten Karten, nach dem frühen Aus in der Champions League immerhin den ersten Meistertitel seit 2006 zu holen.

Der Star des Spiels: Frank Lampard. Chelseas Mittelfeldchef agierte weitaus defensiver als sonst und hielt sich mit Vorstößen weitgehend zurück. Stattdessen stellte sich Lampard in den Dienst der Mannschaft, schloss viele Lücken, ging weite Wege und organisierte die Defensivarbeit seines Teams nahezu perfekt. Der Schlüssel für den Sieg.

Die Gurke des Spiels: Luis Valencia. Der Ecuadorianer kam auf rechts für Nani zum Einsatz, fand aber nie Bindung zum Spiel. Verlor viele einfache Bälle in der Vorwärtsbewegung, strahlte null Torgefahr aus und ließ Hintermann Neville gegen Schirkow und Malouda häufig alleine.

Die Lehren des Spiels: Anders als gegen die Bayern setzte Ferguson auf eine klassische Doppelsechs mit Scholes und Fletcher im Zentrum und zog Park als offensiven Mittelfeldmann hinter Berbatow nach vorne.

Wirkung zeigte diese Maßnahme allerdings nicht. Park war zwar in Halbzeit eins einziger echter Aktivposten, vom Rest kam dagegen gänzlich wenig. Rooney-Ersatz Berbatow hing mangels Anspielen völlig in der Luft, hinzu kam, dass Giggs und Valencia auf den Außenbahnen nicht stattfanden.

Nach dem Gegentor war United aufgefordert, selbst das Spiel zu machen, war damit allerdings lange überfordert, weil nur selten Rhythmuswechsel eingestreut wurden und kaum Tempo aufgenommen wurde.

Nach der Pause wurde es zwar phasenweise besser, eine echte Top-Chance erspielten sich die Red Devils allerdings nicht. Gefährlich wurde es zumeist nur nach Flanken aus dem Halbfeld von Neville oder nach Dribblings des eingewechselten Nani.

Stimmen:

Alex Ferguson: "Chelsea ist jetzt Favorit, ganz klar. Wir werden nochmal zurückommen, da bin ich sicher, aber selbst wenn wir alle restlichen Spiele gewinnen, reicht es für uns nicht mehr, wenn Chelsea das auch schafft. Bei einem Spiel von solch großer Bedeutung müssen die Unparteiischen gute Qualität haben. Das war aber eine armselige Vorstellung."

Carlo Ancelotti: "In Old Trafford zu gewinnen, ist nicht leicht. Wir haben eine guten Job gemacht. Aber trotz des wichtigen Erfolgs ist noch gar nichts entschieden. Wir müssen weiter aufpassen und konzentriert sein."

FC Arsenal - W'hampton Wanderers 1:0

Dank Nicklas Bendtner darf sich der FC Arsenal noch immer Hoffnungen auf den Titel machen. Der Gunners-Angreifer traf in der Nachspielzeit zum Sieg gegen den Abstiegskandidaten.

Das Team von Trainer Arsene Wenger liegt durch den Erfolg drei Punkte hinter Spitzenreiter Chelsea und einen Zähler hinter Manchester United.

FC Burnley - Manchester City 1:6

Nach dem Ausrutscher von Tottenham Hotspur schnappte sich ManCity mit einem beeindruckenden Auswärtserfolg den vierten Rang.

Nach sieben Minuten war die Partie dabei quasi schon entschieden. Adebayor (4.), Bellamy (5.) und Tevez (7.) schossen schnell eine bequeme Führung heraus, nach 20 Minuten erhöhte Vieira auf 4:0.

Mit dem Pausenpfiff erzielte Adebayor sein elftes Saisontor und das 5:0. Nach der Halbzeit passierte im Vergleich zum ersten Durchgang nicht mehr viel. Kompany traf zum 6:0 (58.), Fletcher gelang für die hoffnungslos unterlegenen Gastgeber noch der Ehrentreffer (72.).

Birmingham City - FC Liverpool 1:1

Der FC Liverpool hat die große Chance verpasst, im Kampf um einen Platz in der Königsklasse vom Ausrutscher der Spurs zu profitieren. Die Reds kamen nicht über ein 1:1 (0:0) bei Birmingham hinaus und liegen mit 55 Punkten weiter auf Rang sechs (Tottenham: 58). Steven Gerrard brachte die Gäste (47.) kurz nach der Pause in Führung, neun Minuten später traf Liam Ridgewell (56.) zum Ausgleich.

Alles zur Premier League