"Thema Terry geht euch nichts an"

SID
John Terry spielt seit 1998 für den FC Chelsea
© Getty

Beim Außenseiter gestrauchelt und den Meister direkt im Nacken - doch die sportliche Situation beim FC Chelsea geht im Hype um die pikante Affäre John Terry derzeit unter.

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Nach dem 1:1 des Klubs von Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack bei Hull City am Dienstagabend interessierten die zahlreichen Reporter nur die unlängst bekannt gewordene außereheliche Liaison des 29-Jährigen mit einem Unterwäschemodel und die Folgen.

"Ich denke, dass die Angelegenheit mich und Terry etwas angeht und nicht euer Problem ist. Aber ich hatte nie eine Diskussion mit ihm über die Anschuldigungen. Ich spreche gerne mit meinen Spielern, aber nicht über so etwas. Es ist eine Frage, über die ich vor allem hier nicht sprechen will", sagte Chelseas Teammanager Carlo Ancelotti.

Terry muss Binde wohl abgeben

Der Italiener hatte Terry ungeachtet der öffentlichen Entrüstung über die Enthüllungen wieder als Kapitän auflaufen lassen. Englands "Vater des Jahres 2009" steht in der Kritik, weil ein englischer Richter die Spekulationen über ein Verhältnis mit der Ex-Freundin seines ehemaligen Teamkollegen Wayne Bridge, dem Model Vanessa Perroncel, öffentlich bestätigt hatte.

Danach ist eine Diskussion entbrannt, ob Terry weiter die Spielführerbinde in der englischen Nationalmannschaft tragen könne.

Ein Statement von Teammanager Fabio Capello deutete zumindest an, dass der Innenverteidiger bei der WM in Südafrika nicht mehr England-Skipper sein wird: "Ein Kapitän muss ein Vorbild beim Training und ein Anführer im Spiel sein. Ich würde mir außerdem wünschen, dass er ein Vorbild außerhalb des Platzes ist."

Vom Gescholtenen selbst gibt es weiterhin keine öffentlichen Statements. Er geht seinem Job wie gewohnt nach - zuverlässig, hart und kompromisslos.

Dennoch würde Ancelotti seinem Spielführer eine Atempause gönnen - nicht unbedingt im Londoner Spitzenduell am kommenden Sonntag (17 Uhr) gegen den FC Arsenal, aber im FA-Cup gegen den Zweiligisten Cardiff City am 13. Februar. "Wenn er Urlaub braucht, bekommt er Urlaub", sagte Ancelotti.

Ancelotti: "Terry hat ein gutes Spiel gemacht"

Chelsea steht nach dem 1:1 in Hull, bei dem der vom Afrika Cup zurückgekehrte Didier Drogba mit einem direkten Freistoß die Führung der Gastgeber durch Steven Mouyokolo ausglich, weiter unter Druck.

Der Vorsprung an der Spitze vor Titelverteidiger Manchester United beträgt nur noch zwei Punkte. Der nächste Gegner Arsenal liegt als Dritter sechs Zähler zurück.

Der Wirbel kann Terry und Chelsea laut Ancelotti nicht beeindrucken: "Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht, und er ist ein vorbildlicher Spielführer in jedem Spiel. Nichts kann unsere Konzentration stören. Wir sind in jedem Spiel konzentriert."

Zahlreiche Affären hat auch der ehemalige englische Teammanager Sven-Göran Eriksson hinter sich. Am Dienstag feierte der Schwede als Fußball-Direktor von Notts County einen bemerkenswerten Erfolg.

Der Viertligist zog durch ein 2:0 im Wiederholungsspiel beim Premier-League-Klub Wigan Athletic ins Achtelfinale ein und tritt dort beim FC Fulham an. "Es ist eine wundervolle Nacht für den Klub - fantastisch", sagte Eriksson.

Der FA-Cup im Überblick